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#Lustiges Haustier – oder eine Gefahr für andere Arten?

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Der Nordamerikanische Ochsenfrosch ist faustgroß, meist braungrün und nicht ­länger bei allen Kaliforniern willkommen. „Ausgewachsene Tiere haben einen unersättlichen Appetit und fressen alles, was in ihr Maul passt, darunter Ratten, Fledermäuse, Vögel, Schildkröten und Schlangen“, warnt die Behörde für Fisch und Wild des Golden State vor dem besonders kräftigen Froschlurch.

Dass der Appetit des aus dem Osten der Vereinigten Staaten importierten Ochsenfrosches (Lithobates catesbeianus) auch vor verwandten, gefährdeten Arten wie dem Kalifornischen Rotbeinfrosch oder dem ebenfalls heimischen Gebirgs-Gelbschenkelfrosch nicht haltmacht und zudem Krankheiten verbreitet, hat die Fish & Game Commission des Bundesstaats jetzt mehr als 30 Vorschläge zur Eindämmung erarbeiten lassen – jeweils versehen mit einer Einschätzung zu möglichen Protesten der Kalifornier.

Trotz seiner Gefahr für andere Arten schätzen einige Bewohner des Pazifikstaats den „Bullfrog“ als Delikatesse, Haustier oder auch Wettkämpfer. In den Chinatowns von San Francisco und Los Angeles bieten Händler Vertreter der ­Spezies als Zutat für asiatische Gerichte an.

Rosie the Ribeter sprang 6,5 Meter weit

Auch wer ein ausgefallenes Haustier sucht, kann für wenige Dollar online eine Kaulquappe bestellen und ihre Entwicklung beobachten. Besonders beliebt sind zudem Wettbewerbe wie das Festival „Jumping Frog“, bei dem im nordkalifornischen Bezirk Calaveras Dutzende Ochsenfrösche in der Disziplin Weitsprung gegeneinander antreten. Der Wettbewerb, der seit fast 100 Jahren in Erinnerung an Mark Twains Kurzgeschichte „Der berühmte Springfrosch von Calaveras“, die schon 1865 erstmals veröffentlicht wurde, veranstaltet wird, zieht jedes Jahr im Mai mehr als 40.000 Besucher in die Kleinstadt Angels Camp. Mit mehr als 6,5 Metern stellte der Ochsenfrosch Rosie the Ribeter dort vor fast 40 Jahren einen bis heute ungebrochenen Rekord auf.

„Der Wettbewerb stellt für eine kleine Gemeinde wie unsere einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar“, sagte die Veranstalterin Laurie Giannini der „Mercury News“. Dass die Ochsenfrösche des Festivals sich auf die Population der Spezies in Kalifornien auswirken, bezweifelt sie. Ein Verbot der auch in anderen Regionen des Staats beliebten Wettbewerbe, die das Strategiepapier der Fish & Game Commission unter Punkt 24 vorsieht, stößt nicht nur bei Giannini auf Widerstand.

Da jedes Jahr schätzungsweise zwei Millionen Ochsenfrösche nach Kalifornien geliefert werden, debattieren Artenschützer über Einfuhrbeschränkungen, Verbote für den Verkauf lebender „Bullfrogs“ und das Erlegen der Tiere in vereinzelten Regionen. Der Froschlurch gilt als Verbreiter des Chytridpilzes, der bei Amphibien eine tödliche Infektionskrankheit auslöst. Kaliforniens Nachbarstaaten Oregon und Washington haben die Einfuhr von Ochsenfröschen schon verboten, die Stadt Santa Cruz experimentiert seit einigen Jahren mit Auflagen.

Zu den rund 30 Vorschlägen zur Eindämmung der Population, die jetzt vorgelegt wurden, gehört unerwartet auch die Idee, Ochsenfrösche in Kalifornien als sogenannte eingeschränkte Art zu klassifizieren. Der Gedanke dahinter? Die Gebühren für eine „restricted species“ liegen in dem Staat so hoch, dass sich die Einfuhr für viele Händler nicht länger lohnt.

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