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#Diese Folgen kann ein Vitamin-B1-Mangel im Körper haben




Vitamin B1 wird auch Thiamin genannt und ist lebenswichtig für uns Menschen. Ein Mangel kann schwere Folgen nach sich ziehen. Wichtige Informationen im Überblick.

Vitamine sind überlebensnotwendig. Und wie beinahe alle anderen Vitamine – mit Ausnahme von Vitamin D – muss der Körper auch B1 über die Nahrung zu sich nehmen. Andernfalls kommt es zu einem Mangel. Welche Ursachen und Folgen dies haben kann, und welche Möglichkeiten es gibt, einen Vitamin-B1-Mangel zu vermeiden oder ihn zu behandeln, lesen Sie in diesem Artikel.

Mangelerscheinung? Das ist Vitamin B1

Bei Vitamin B1 handelt es sich um ein wasserlösliches Vitamin. Es wird auch Thiamin genannt und ist unabdingbar für die Verdauung von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung. Außerdem trägt es zur normalen Funktion von Nerven und Herz bei. So ist Thiamin bei der Reizweiterleitung im Nervensystem beteiligt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) enthalten sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel Vitamin B1. Diese sollen regelmäßig gegessen werden, da der Körper Thiamin nur in geringen Mengen speichern kann.

Thiamin-Bedarf: Wie viel Vitamin B1 brauche ich?

Die benötigte Menge an Vitamin B1 hängt vom Alter und Geschlecht ab. Der tägliche Bedarf, den die DGE ausführlich darstellt, steigt von 0,2 Milligramm direkt nach der Geburt auf 1,4 Milligramm für männliche Jugendliche und 1,1 Milligramm für weibliche Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. Anschließend sinkt der Wert wieder leicht. Schwangere und stillende Frauen benötigen etwas mehr Thiamin.

Video: dpa

Vitamin-B1-Mangel vermeiden: In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin B1?

Vitamin B1 reagiert empfindlich auf Hitze, UV-Strahlen und Sauerstoff. Sein Gehalt in Lebensmitteln kann also je nach Lagerung und Zubereitung schwanken. Dennoch schreibt die DGE, dass selbst die höchsten Referenzwerte mit einer vollwertigen Ernährung erreicht werden können. In diesen Lebensmitteln steckt besonders viel Vitamin B1:

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  • Vollkorngetreide (z.B. Haferflocken)
  • Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Erbsen, Bohnen)
  • Trockenhefe
  • Fleisch (besonders Schweinefleisch und Schweineleber)
  • Fisch (besonders Scholle, Thunfisch)
  • Gemüse (z.B. Kartoffeln, Spargel, Spinat)
  • Nüsse (z.B. Walnüsse)
  • Samen (z.B. Pinien- oder Sonnenblumenkerne)

Für eine ausreichende Thiamin-Zufuhr (also Vitamin B1), bei dem der höchste Referenzwert erreicht wird, nennt die DGE Beispiele: entweder 150 g Schweinefilet oder sechs Esslöffel Haferflocken, 20 Gramm Sonnenblumenkerne, 150 Gramm Erbsen und 2 Scheiben Weizenvollkornbrot.

Ursachen für Vitamin-B1-Mangel

Wie bei allen anderen Vitamin-Formen kann es zu Mangelerscheinungen kommen, wenn dem Körper zu wenig Thiamin zu Verfügung steht. Ein Vitamin-B1-Mangel tritt oft zusammen mit anderen Mängeln von B-Vitaminen auf: etwa B12-Magel, B6-Mangel oder B2-Mangel. Der Hauptgrund für einen Thiamin-Mangel ist falsche Ernährung. So nennt das medizinische Lexikon MSD Manuals Magersucht als Ursache für Thiaminmangel. Außerdem gebe es ein Risiko „bei Menschen, die sich vor allem von intensiv verarbeiteten Kohlenhydraten (polierter Reis, Weißmehl und weißer Zucker) ernähren“. Denn das Bleichen und Schälen von Reis vernichte beinahe alle seine Vitamine.

Weitere Gründe für Vitamin-B1-Defizit sind laut MSD Manuals zudem:

  • Alkoholismus, da übermäßiger Alkoholkonsum die Aufnahme und Verarbeitung des Vitamins beeinträchtigen und den B1-Bedarf erhöhen kann
  • Störungen oder Krankheiten, die den Bedarf des Körpers an Thiamin erhöhen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion),
  • Schwangerschaft und Stillen
  • schwere körperliche Anstrengung
  • Fieber

Mangel an Vitamin B1: Symptome

Thiaminmangel äußert sich zunächst nur schwach in Form. Hierbei kann es zu folgenden Symptomen kommen:

Kommt es zu einem schweren Vitamin-B1-Mangel, spricht man von Beriberi. Dabei unterscheidet man in unterschiedliche Formen von Beriberi mit anderen Symptomen. Unbehandelt können alle Formen zum Tod führen:

Trockene Beriberi: Prickeln und Kribbeln an den Zehen, brennende Füße in der Nacht, Krämpfe und Schmerzen in den Beinen. MSD Manuals schreibt: „Die Muskeln werden schwach und nach und nach abgebaut (Atrophie). Nimmt die Mangelerscheinung zu, sind auch die Arme betroffen.“

Feuchte Beriberi: Hoher Puls, geweitete Blutgefäße, die die Haut wärmen und feucht werden lassen. Das medizinische Lexikon führt dazu aus: „Da das Herz nicht längerfristig auf diesem Niveau arbeiten kann, entwickelt sich schließlich eine Herzinsuffizienz. Folglich sammelt sich Flüssigkeit in den Beinen (Ödeme) und in der Lunge (Stauung) an, der Blutdruck kann sinken, was zu Schock und Tod führen kann.“

Video: dpa

Infantile Beriberi bei Säuglingen, wenige Wochen nach der Geburt: Stimmverlust, Ausfall von Reflexen, plötzliche Herzinsuffizienz. Diese Form tritt nur bei Säuglingen auf, die von einer Mutter mit Vitamin-B1-mangel gestillt werden.

Diagnose: Wie wird ein Vitamin-B1-Mangel erkannt?

Nur die oben genannten Symptome dienen als Anhaltspunkte dafür, dass ein Vitamin-B1-Mangel vorliegen könnte. Bislang gibt es laut MSD Manuals keine Schnelltests zur Bestätigung der Diagnose. Meist werden Elektrolyt-Bluttests vorgenommen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. „Die Diagnose gilt als bestätigt, wenn Thiaminpräparate die Symptome bessern“, heißt es im Lexikon.

Was tun? Vorbeugung und Behandlung von Vitamin-B1-Mangel

Im Schnitt sind die Menschen gut mit Thiamin versorgt, so die DGE. Die mittlere Zufuhr von Thiamin liege in Deutschland bei allen Altersgruppen in etwa in Höhe der empfohlenen Zufuhr.

Treten doch Mangelerscheinungen auf, werden diese mit Thiaminpräparaten behandelt. Dafür werden Vitaminpräparate geschluckt oder – bei besonders schweren Fällen – gespritzt. Die Betroffenen müssen sich zudem gesund zu ernähren und sollten während der Behandlung keinen Alkohol trinken. Wird der Mangel behandelt, erholen sich die meisten Patienten vollständig. Schwere Formen der Beriberi können allerdings dauerhafte Hirnschäden hinterlassen.

Während viele Vitamine in einer Überdosierung giftig werden können – etwa Vitamin D oder Vitamin C, kann Thiamin problemlos im Übermaß verzehrt werden. Die DGE schreibt: „Schädliche Nebenwirkungen bei einer hohen Zufuhr von natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommendem Thiamin und Thiamin aus Vitaminpräparaten sind nicht bekannt.“ Das überschüssige Vitamin B1 wird einfach mit den Urin wieder ausgeschieden. Deshalb ist eine Art Therapie mit eingenommenen B1-Präparaten meist nicht besonders wirkungsvoll.

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