#Diese Menschen sollen zuerst geimpft werden
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„Diese Menschen sollen zuerst geimpft werden“
Die Ständige Impfkommission (Stiko), die beim Robert-Koch-Institut angesiedelt ist, hat am Montag erstmals Empfehlungen zur Frage abgegeben, welche Personengruppen in welcher Reihenfolge gegen das neuartige Coronavirus geimpft werden sollen, sofern ein Impfstoff die Zulassung erhält. Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus Studien, insbesondere zum Impfstoffkandidaten von Biontech und Pfizer, hat das Fachgremium eine Prioritätenliste erstellt. Das Bundesgesundheitsministerium gibt den Fachverbänden bis Donnerstag Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Dann will das Haus von Minister Jens Spahn (CDU) eine entsprechende Rechtsverordnung erlassen. Die Regelung bezieht sich allerdings nur auf eine mögliche Verteilung des Impfstoffs. Über die Zulassung entscheidet das Paul-Ehrlich-Institut in Langen, das ebenfalls dem Ministerium unterstellt ist.
Die Wissenschaftler der Stiko haben anhand der vorliegenden Daten und Publikationen sechs Gruppen mit unterschiedlichen Prioritäten für eine Impfung gebildet. Zwar sei es das Ziel, „allen Menschen einen gleichberechtigten Zugang zu einer Impfung gegen Covid-19 anbieten zu können“, wie es in dem Entwurf heißt. Das Dokument liegt der F.A.Z. vor. Doch mache es die zu erwartende anfängliche Knappheit eines Impfstoffs nötig, die Bevölkerung zu priorisieren. Dieses Vorgehen verfolge das Ziel, „möglichst viel gesundheitlichen und gesellschaftlichen Schaden durch die Covid-19-Pandemie zu verhindern“, heißt es in der Stiko-Empfehlung. Es dürfte keine „ungerechtfertigte Diskriminierung“ beim Zugang zum Impfstoff geben.
Nur 54 Prozent wollen sich impfen lassen
Die Gruppe, die am dringendsten geimpft werden soll, ist recht heterogen und umfasst nach Schätzung der Stiko etwa 8,6 Millionen Menschen. Zu ihr zählen alle Personen, die 80 Jahre oder älter sind, was etwa 5,4 Millionen Menschen bundesweit entspricht. Das Alter, führen die Fachleute aus, bringe bei der Frage, wer besonders schwer an Covid-19 erkranken kann, „mit Abstand die höchste Risikoerhöhung mit sich“. Personen in dieser Altersgruppe hätten „das höchste Risiko für einen tödlichen Verlauf“ der Krankheit. Deshalb sollten diese auch mit als erste geimpft werden.
Darüber hinaus zählen Bewohner von Alten- und Pflegeheimen zu dieser Gruppe, genauso wie das Personal in der ambulanten oder stationären Altenpflege. Beide Gruppen machen jeweils etwa eine Million Menschen aus. Zudem soll bestimmtes medizinisches Personal ebenfalls so früh wie möglich geimpft werden. Dazu gehören laut Stiko Ärzte und Pfleger mit besonders großem Risiko, in Kontakt mit Infizierten zu geraten, also zum Beispiel Mitarbeiter in Notaufnahmen oder auf Covid-Stationen. Zudem steht auch jenes Personal in medizinischen Einrichtungen ganz oben auf der Liste, das Kontakt zu besonders geschwächten Patientengruppen hat, das also zum Beispiel zu Krebspatienten oder Organtransplantierten.
Alle diese Bevölkerungsgruppen sollen einen Impfstoff als erste erhalten. Weil die Wirkung des Vakzins am größten ist, wenn zwei Impfungen im Abstand von einigen Tagen gegeben werden, empfiehlt die Stiko, das begonnene Impfserien unbedingt beendet werden sollen. Eine Person, die bereits eine erste Impfung erhalten hat und die zweite noch benötigt, steht demnach höher auf der Liste als jemand, der noch gar keine Injektion bekommen hat.
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