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#Dießen: Carl-Orff-Schule in Dießen: Lüften oder filtern?

Dießen: Carl-Orff-Schule in Dießen: Lüften oder filtern?



Wie soll die Carl-Orff-Schule coronasicher werden? Welche Antwort der Dießener Gemeinderat dazu hat.

Können Luftfilter in den Klassenzimmern dazu beitragen, dass im Winter wieder durchgängig Präsenzunterricht stattfinden kann? Diese Frage hat jetzt den Dießener Gemeinderat beschäftigt. Stellte sich zunächst die Frage nach Filteranlagen, ging es am Ende der Debatte um etwas ganz anderes.

In der Sitzung wurde deutlich, dass man sich in der Verwaltung und im Gemeinderat mit dem Thema noch ziemlich schwertut. Zwar legte die Verwaltung eine zweiseitige Einschätzung vor, einen Beschlussvorschlag enthielt die Vorlage jedoch nicht. In jedem Fall sprach aus dem Papier der Verwaltung jedoch eine gewisse Skepsis. Unter anderem wurde auf eine ablehnende Entscheidung des Mittelschulverbands zu den Luftfiltern verwiesen. Begründet wurde dies seinerzeit damit, dass je nach Größe der Klassenzimmer nicht nur ein Gerät, für das eine staatliche Förderung geben würde, betrieben werden müsse, sondern zwei bis drei solcher Anlagen.

Welche kritischen Punkte die Verwaltung sieht

Seit Kurzem gibt es nun neue staatliche Förderrichtlinien und auch einen Antrag des Elternbeirats der Carl-Orff-Schule, solche Luftfilter zu kaufen. Die Förderrichtlinien sehen laut Vorlage einen staatlichen Zuschuss von maximal 1750 Euro je Klassenzimmer vor, bei etwa 20 Räumen seien dies 35.000 Euro. Die Anschaffungskosten werden jedoch mit 150.000 bis 180.000 Euro beziffert. Dazu kämen noch Betriebs- und Wartungskosten, und auch eine Filterausstattung für die Kindertagesstätten sei noch nicht einberechnet. Darüber hinaus könne der Gemeinderat nur über die Grundschul-, nicht jedoch über die Mittelschulklassenzimmer entscheiden. Ungelöst sei auch die Frage, wo die Luftfilter später einmal abgestellt werden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Außerdem gebe es zur Wirksamkeit der Geräte „keine belastbaren Untersuchungen“.

Im Gemeinderat gingen die Meinungen weit auseinander. Michael Lutzeier (Die Partei) zeigte sich Luftfiltern gegenüber aufgeschlossen: Es gebe durchaus Studien, die davon sprächen, dass solche Anlagen das Corona-Infektionsrisiko um den Faktor drei bis sechs reduzieren. Er schlug vor, zumindest testweise einige Geräte nach Möglichkeit leihweise in der Schule aufzustellen. Auch Johann Rieß junior (Freie Wähler) dachte in diese Richtung: Sollte nur ein Kind vor Covid19-Spätfolgen bewahrt werden, hätte sich eine solche Investition gelohnt, meinte er.

Lieber mehr Sport im Freien als Luftfilter?

Die Gegenposition vertrat Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger). „Ich halte davon nicht so viel, die Schule soll lieber mehr Sport draußen anbieten, dann wird das Immunsystem der Kinder gestärkt.“ Petra Sander (fraktionslos) betonte, dass der regelmäßige Austausch der Raumluft wichtig sei. Sie sei „eindeutig“ gegen den Einsatz von Filtern.

Bald begann sich die Diskussion im Kreis zu drehen, bis Herbert Kirsch (Dießener Bürger) das Thema sortierte: „Wir diskutieren über zwei Sachen: Luftreinigungsgeräte und Lüftungsgeräte.“ Daraufhin beantragte Sander, darüber abzustimmen, dass nur der Einbau von Raumlüftungsgeräten zu prüfen sei und keine Filter gekauft werden sollen. Dies wurde mit 19:4 Stimmen beschlossen.

Muss ein Fachbüro beauftragt werden?

Zuvor machte die Diskussion deutlich, dass ein schneller Kauf von Filtern oder Lüftern kaum zu verwirklichen wäre. Geschäftsstellenleiter Karl Heinz Springer erläuterte, dass man sich der Expertise eines Fachbüros bedienen müsse, und angesichts der zu erwartenden Investitionssumme komme man auch nicht um eine Ausschreibung herum. Zuvor hatte Thomas Hackl (Freie Wähler) vorgeschlagen, sich von einer Dießener Firma informieren zu lassen. Doch dieser könne man aufgrund des Wettbewerbsrechts nicht einfach den Auftrag erteilen, so Springer. (ger)

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