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#Digitaler Angriff auf Apple-Nutzer: Darauf musst du achten

„Digitaler Angriff auf Apple-Nutzer: Darauf musst du achten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 20. Kalenderwoche im Umlauf sind.

iPhone
AppleBildquelle: matcuz / Pixabay

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch, ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 16. Mai

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Apple
  • ING
  • Sparkasse
  • Advanzia Bank
  • DKB
  • Volks- und Raiffeisenbanken

Details zur aktuellen Phishing-Situation

Apple

Normalerweise stehen vor allem Banken und PayPal im Fokus von Cyberkriminellen. Doch diesmal wurden auch Apple-Nutzer nicht verschont. Laut einer Phishing-Mail, die aktuell im Umlauf ist, wird der Apple-ID-Dienst der Empfänger vorübergehend ausgesetzt. Begründet wird dies damit, dass es einen erfolglosen Anmeldeversuch mit der Apple-ID des Nutzers gegeben habe. Die potenziellen Opfer werden aufgefordert, „eine Überprüfung“ vorzunehmen – im Anschluss daran wird die Sperrung wieder aufgehoben.

Grundsätzlich wirkt die Phishing-Mail nicht sonderlich bedrohlich, da sie offenkundig nicht von einem Muttersprachler verfasst wurde. Dafür werden die Empfänger anscheinend namentlich angesprochen. Folglich ist Vorsicht geboten.

ING

Neben Apple stehen aktuell auch zahlreiche Banken unter Beschuss. Dazu zählt zunächst ING. Hier soll das Nutzerkonto temporär gesperrt worden sein, da persönliche Daten nicht bestätigt wurden. Es gilt wie immer: Anmeldedaten sollten möglichst nicht über einen unbekannten Link in einer E-Mail eingetragen werden. Zudem fehlt die direkte Kundenansprache – und das ist stets das erste und wohl auch wichtigste Indiz darauf, dass es sich bei der vorliegenden E-Mail um eine Phishing-Mail handelt. Obwohl die schlechte Grammatik ebenfalls Bände spricht.

Sparkasse

Bei der neuesten Sparkassen-Masche haben sich die verantwortlichen Cyberkriminellen nicht allzu viel Mühe gegeben. Optisch gehört die aktuelle Phishing-Mail zwar wie immer zu den besten, dafür ist der Inhalt alles andere als überzeugend. So habe man schlicht eine wichtige Nachricht erhalten, die beantwortet werden muss. Direkte Kundenansprache? Fehlanzeige.

Advanzia Bank

Hier soll das Konto aufgrund eines vermeintlich missbräuchlichen Einsatzes der Kartendaten sicherheitshalber gesperrt. Daher müsse man auf „den folgenden link“ klicken. Weitere Erklärungen? Fehlanzeige. Zudem wirkt die E-Mail so, als hätte man sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Google Übersetzer zu verwenden. Denn dessen Algorithmen sind mittlerweile auf einem deutlich höheren Niveau und würden einen Großteil der in der Phishing-Mail enthaltenen Fehler nicht begehen.

DKB

Bei der DKB begründen die Cyberkriminellen die Einschränkung der Zahlungskarte damit, dass unregelmäßige Aktivitäten festgestellt wurden. Empfänger werden dazu aufgefordert, ihre Daten zu überprüfen – und zwar auf eine vergleichsweise glaubwürdige Weise. Solltest du dir daher unsicher sein, ob es sich bei der Mail tatsächlich um eine Nachricht der Bank handelt, empfiehlt es sich, Kontakt mit DKB-Mitarbeitern aufzunehmen. Dazu dürfen allerdings auf keinen Fall Kontaktangaben aus den Mails verwendet werden.

Volks- und Raiffeisenbanken

Auch in der angeblichen Mail der Volks- und Raiffeisenbanken fehlt eine direkte Kundenansprache. Inhaltlich wir die Wiedereinführung einer zusätzlichen Authentifizierungsstufe thematisiert. Dabei soll es sich um den PSD2-Fingerabdruck handeln. Diesmal ist auch ohne direkte Kundenansprache Vorsicht geboten, denn die Phishing-Mail lässt sich sowohl optisch als auch inhaltlich nur bedingt von einer echten E-Mail abgrenzen.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressungen
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • DKB
  • Ionos
  • ING
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Apple: matcuz / Pixabay

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