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#Digitaler Anschlag auf Bankkunden: Mehrere Geld­in­s­ti­tute betroffen

„Digitaler Anschlag auf Bankkunden: Mehrere Geld­in­s­ti­tute betroffen“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine Sparkassen-Mail, mal eine angebliche Steuerrückerstattung, mal eine Bank. Wir verraten, welche Phishing-Mails in der 43. Jahreswoche verbreitet sind.

Bankautomat
GeldautomatBildquelle: cozyta / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • ING
  • DKB
  • Targobank
  • Volks- und Raiffeisenbanken

Aktuellen Phishing-Lage – Vier Banken im Fokus

ING

Aufgrund eines neuen Websicherheitssystems müssen ING-Kunden nun ihre persönlichen Daten bestätigen. So lautet die Kernbotschaft einer Phishing-Mail, die derzeit im Namen der ING verbreitet wird. Empfänger werden dazu gedrängt, ihre Daten zeitnah zu aktualisieren – und zwar über eine in der Phishing-Mail hinterlegte Verlinkung. Allerdings sieht die E-Mail bereits optisch verdächtig aus und eine fehlende direkte Kundenansprache schlägt den letzten Nagel in den Sarg ihrer Glaubwürdigkeit. Daher empfiehlt es sich, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verfrachten. Zudem ist es stets sinnvoll, eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einzurichten.

DKB

Auch Kunden sehen sich gegenwärtig mit einer ähnlichen E-Mail konfrontiert. Im Fokus steht wieder ein aktualisiertes Web-Sicherheitssystem, das aktiviert werden muss. Grundsätzlich ähnelt die Phishing-Mail sowohl inhaltlich als auch im Wortlaut der ING-Nachricht – und zwar so sehr, dass es sich bei den Absendern höchstwahrscheinlich um die selben Cyberkriminellen handelt. In der DKB-Mail wird der „Aktivierungsvorgang“ allerdings noch vor dem Klick beschrieben. Und dieser umfasst auch eine Verifizierung mittels SMS.

Targobank

Eine Hiobsbotschaft für Kunden der Targobank: Das easyTAN-Verfahren wurde aus Sicherheitsgründen deaktiviert. Um dieses zu reaktivieren, müssen wieder einmal die eigenen Nutzerdaten bestätigt werden. Auch in der angeblichen Targobank-Mail suchen Empfänger ihre Namen vergeblich. Doch selbst das Vorhandensein einer direkten Kundenansprache ist kein Garant für die Echtheit einer E-Mail. Den passenden Namen könnten die Cyberkriminellen nämlich aus einem entsprechenden Darknet-Forum gefischt haben. Ursprünglich könnte die Informationen derweil aus einem Datenleck oder einer vorangegangenen Phishing-Masche stammen. Wie du deine Daten und Passwörter schützen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Volks- und Raiffeisenbanken

Ein zusammengequetschtes SecureGo plus-Logo, grammatikalische Fehler und eine fehlende direkte Kundenansprache dürften den Erfolg der VR-Phishing-Mail drastisch schmälern. Dabei setzen die Cyberkriminellen auch hier inhaltlich auf das bewährte Modell. So sollen Bankkunden seit der Einführung einer neuen EU-Zahlungsrichtlinie eine Identifizierung durchführen. Dies hätten die Empfänger der E-Mail nicht getan. Daher seien ihre Bankkonten vorsorglich eingeschränkt worden. Die Lösung: Die Durchführung „notwendiger Schritte über den untenstehenden Button“. Auch hier gilt: Auf keinen Fall auf die Verlinkung klicken, sondern die Mail in den Spam-Ordner befördern.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Bundesregierung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • IHK
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatischen Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • E-Mail-Sicherheit: methodshop / Pixabay
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Banking: cozyta / shutterstock.com

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