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#Digitaler Euro: Diese Vorteile soll der E-Euro bringen

Digitaler Euro: Diese Vorteile soll der E-Euro bringen

Die Einführung eines digitalen Euro ist zwar noch lange nicht auf der Zielgeraden. Doch die Planungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Grund genug, dem E-Euro ein bisschen mehr Beachtung zu schenken. Wir verraten dir, was du wissen musst.

E-Euro statt Bargeld? So ist der Stand der Dinge
Statt Bargeld soll in Zukunft auch ein E-Euro für Bezahlungen zum Einsatz kommen.Bildquelle: Bundesbank

Du wirst es vielleicht schon mitbekommen haben: Kryptowährungen wie Bitcoin oder die von Facebook entwickelte (und vielerorts kontrovers diskutierte) Bezahlmethode Diem (ehemals Libra) kommen immer mehr in Mode. Und das, obwohl sie keinerlei Regulierung unterliegen. Das hat etwa beim Bitcoin zum Teil enorme Kursschwankungen zur Folge. Schwankungen, die auf der einen Seite eine echte Chance für Spekulanten sind. Auf der anderen Seite aber auch ziemlich gefährlich werden können. Dann nämlich, wenn man viel Geld investiert und vor einem Scherbenhaufen steht, wenn der Kurs von heute auf morgen einbricht. Die Europäische Zentralbank (EZB) arbeitet deswegen an einer Alternative. Am digitalen Euro (E-Euro) nämlich. Doch was soll der überhaupt bringen?

E-Euro soll Bargeld nicht ersetzen

Bei der EZB in Frankfurt will man den E-Euro in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission vor allem einführen, um einen „kostenlosen Zugang zu einem einfachen, allgemein akzeptierten, sicheren und verlässlichen Zahlungsmittel“ zu gewähren, wie es offiziell heißt. Der digitale Euro soll wie Münzen und Banknoten nutzbar sein – nur eben digital. Eine Art virtuelle Geldbörse sozusagen. Er wäre also eine elektronische Form von Geld, das vom Eurosystem der EZB und den nationalen Zentralbanken ausgegeben wird und gleichermaßen von der Bevölkerung und von Unternehmen genutzt werden könnte.

Wichtigster Unterschied zu Bitcoin und Co.: Die Zentralbanken würden die Währung kontrollieren und ihr so Stabilität verleihen. Ähnlich wie man es aktuell schon mit dem klassischen Euro tut. Stichwort: Leitzins. Wichtig ist außerdem zu wissen, dass der E-Euro das vielerorts nach wie vor beliebte Bargeld keinesfalls ersetzen soll. Vielmehr ist er als eine Ergänzung zu klassischen Münzen und Banknoten vorgesehen.

Die Verwaltung erfolgt möglicherweise auf einem separaten Konto. Also unabhängig von einem klassischen Giro- oder Kreditkartenkonto. Wahrscheinlich sogar mit einem Limit von ein paar Tausend Euro. Im Raum stehen aktuell 3.000 Euro, die maximal auf das E-Euro-Konto geladen werden können. Es ist nämlich ausdrücklich nicht zum Sparen, sondern zum Einkaufen gedacht. Nutzen statt Horten lautet die Devise.

Ist der E-Euro eine Gefahr für klassische Banken?

Ein separates E-Euro-Konto dürfte allerdings den klassischen Großbanken nicht gefallen. Denn ihnen würde eine Geschäftsgrundlage wegbrechen, sollten die Bankkunden ihre Ersparnisse nicht mehr bei den Geldinstituten selbst, sondern auf virtuellen Konten der EZB parken. Ob die Europäische Zentralbank einen solchen Unfrieden in der Branche tatsächlich riskieren möchte? Unwahrscheinlich. Es ist anzunehmen, dass es zu einem stärkeren Miteinander kommen wird, als aus den Planungen der EZB bisher zu entnehmen ist.

Noch unklar ist, wie wir den E-Euro im Alltag einsetzen würden. Möglich wäre aber zum Beispiel eine Einbindung in die Systeme von Apple Pay und Google Pay. Alternativ wäre auch die Entwicklung einer eigenen App möglich. Oder die Zahlung mit E-Euros erfolgt mit Hilfe von QR-Codes. Vorstellbar ist hier vieles. Beschlossen hingegen noch nichts.

Prüfung, Planung, Einführung?

Bei der Entwicklung des E-Euro steht neben den Aspekten Sicherheit und Schnelligkeit bei grenzüberschreitenden Zahlungen vor allem die Privatsphäre hoch im Kurs. Denn in einer Umfrage unter rund 8.000 Einwohnern Europas im Auftrag der EZB sprachen sich 41 Prozent der Befragten dafür aus, die Privatsphäre besonders zu achten.

Mehr Privatsphäre wäre auch ein großer Vorteil gegenüber aktuell häufig genutzten Bezahlmethoden. Denn Unternehmen wie Visa, MasterCard, American Express oder auch Google und Apple können anhand persönlicher Daten das Einkaufsverhalten ihrer Kunden und Nutzer ziemlich genau analysieren. Der EZB ist es nach eigenen Angaben wichtig, dass die digitale Währung dazu beiträgt, das Vertrauen in Zahlungen im digitalen Zeitalter aufrechtzuerhalten.

Und noch ein anderer Aspekt spielt in den Planungen eine ziemlich entscheidende Rolle. Der EZB ist es nämlich wichtig, zu betonen, dass ein E-Euro wichtig wäre, um zu verhindern, dass Europa von Zahlungsmitteln abhängig wird, die in Ländern außerhalb des Euroraums ausgegeben und von dort aus kontrolliert werden. Unter Umständen sei es solchen Zahlungsmitteln und den dahinter handelnden Personen möglich, die finanzielle Stabilität und geldpolitische Souveränität zu untergraben.

Wann startet der digitale Euro?

Wichtig zu wissen: Die Einführung eines E-Euro ist Stand heute keinesfalls gesichert. Vielmehr prüfen die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken derzeit intensiv die Vorteile und Risiken einer digitalen Währung. Ob und falls ja wann der digitale Euro dann tatsächlich eingeführt wird, steht aktuell noch in den Sternen. Frühestens Mitte 2021 will die EZB darüber entscheiden, ob die Einführung des E-Euro in eine vertiefende Planungsphase eintritt. Dann würden auch technische Fragen intensiver beleuchtet.

Christine Legarde, Präsidentin der EZB, geht aber fest davon aus, dass es in etwa fünf Jahren einen digitalen Euro in Europa geben wird. Auch vor dem Hintergrund, dass in China die Entwicklung eines digitalen Yuan bereits weit fortgeschritten ist. Selbst in Schweden, also quasi direkt vor den Toren der europäischen Zentralbank, wird bereits intensiv über die Einführung einer digitalen Krone diskutiert. Das macht einen E-Euro umso wichtiger, um im weltweiten Wettrennen um eine digitale Währung nicht meilenweit zurückzufallen.

Bildquellen

  • 100 Euro Geldbündel: Bundesbank

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