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#Donald Trump und sein Verhältnis zur Maske

Donald Trump und sein Verhältnis zur Maske

Donald Trump ist an Covid-19 erkrankt. Angesteckt hat er sich mutmaßlich bei seiner engen Beraterin Hope Hicks. Hätte die Krankheit des Präsidenten abgewendet werden können, wenn er eine Mund-Nase-Bedeckung getragen hätte? Klar ist, dass seine immer wieder öffentlich dokumentierte Weigerung sowohl den Erkenntnissen über das Virus als auch den Empfehlungen seiner eigenen wissenschaftlichen Berater widerspricht.

Oliver Kühn

Am 11. März bezeichnete die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 als Pandemie, zwei Tage später legte der amerikanische Präsident nach und rief einen nationalen Notfall aus. Die amerikanische Behörde für Seuchenschutz diskutierte am Ende des Monats darüber, ob es eine offizielle Empfehlung zum Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen geben sollte, da schon damals bekannt war, dass diese eine Ausbreitung des Virus verlangsamen könnten.

Donald Trump wollte davon nichts wissen. Die Seuchenschutzbehörde empfehle zwar das Tragen von Masken, aber „ich denke nicht, dass ich das tun werde“, so Trump am 3. April. Er könne es sich einfach nicht vorstellen, mit einer Maske hinter dem Schreibtisch im Oval Office zu sitzen und ausländische Staatsgäste zu begrüßen.

Alles entscheidend: die Optik

Laut eines Berichts des Fernsehsenders CNN war das der Aspekt, der hinter fast allen Entscheidungen des Weißen Hauses in der Corona-Krise stand: die Optik. Mitarbeiter des Weißen Hauses sollen demnach angehalten worden sein, keine Masken zu tragen, um nicht die positiven Stellungnahmen der Regierung zu untergraben. Andere Medien berichteten, Mitarbeiter des Weißen Hauses hätten sich dem Spott des Präsidenten ausgesetzt gesehen, wenn wie sie Masken trugen.

Die Zahl der Toten und Infizierten in den Vereinigten Staaten stieg in den folgenden Monaten unaufhörlich an und die Frage nach der Maske wurde eine politische. Trump und seine Anhänger beharrten darauf, dass es jedem selbst überlassen sei. Bis in den Mai hinein war Trump in dieser Hinsicht uneinsichtig. So machte es Schlagzeilen, als er am 21. Mai bei der Besichtigung eines Ford-Werks erstmals angab, eine Maske getragen zu haben. Er habe eine Maske im hinteren Bereich getragen, sagte Trump. Er habe sie aber abgenommen, denn „ich wollte der Presse nicht die Genugtuung geben, mich damit zu sehen“.

Dass er beides – Masken und Presse – nicht besonders leiden kann, war auch danach zu sehen. Ende des Monats machte er sich über einen Reporter lustig, der bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses seine Maske nicht ablegen wollte. „Ich habe Ihre zweite Frage nicht verstanden. Könnten Sie [die Maske] abnehmen?“, fragte Trump. „Ich spreche einfach lauter“, antwortete dieser. „Okay, Sie wollen politisch korrekt sein. Machen Sie weiter“, so der Präsident.

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Im Juni fand dann Trumps erste große Wahlkundgebung nach dem Lockdown in den Vereinigten Staaten statt. In Tulsa in Oklahoma hatten sich zwar weniger Anhänger versammelt, als der Präsident gehofft hatte, doch fast alle folgten seinem Beispiel und verzichteten darauf, Mund und Nase zu bedecken. Auch ein Mindestabstand wurde kaum eingehalten. Einen Monat später bedeckte der Präsident bei einem Treffen mit dem Gouverneur von Georgia abermals Mund und Nase nicht. Die Bürgermeisterin von Atlanta warf ihm daraufhin vor, die Corona-Regeln der Stadt gebrochen zu haben.

Zwei Tage darauf sagte Trump im Interview mit dem Fox-News-Journalisten Chris Wallace, er glaube nicht, das Virus verschwinde, wenn alle Menschen Masken trügen. Am folgenden Tag schien er seine Meinung ein wenig geändert zu haben. Auf Twitter veröffentlichte er ein Bild von sich mit Maske und insinuierte, es sei „patriotisch“ diese zu tragen. Diese positive Haltung des Präsidenten hielt allerdings nicht lange an. „Vielleicht sind sie großartig, vielleicht sind sie nur gut, vielleicht sind sie auch nicht so gut“, zog der Präsident im August die Sinnhaftigkeit von Masken in Zweifel.

Trump machte sich über Biden lustig

Sein Herausforderer Joe Biden sah das ganz anders. Immer wenn er öffentlich auftrat, war er mit Maske zu sehen. Für Trump war das Grund genug, sich über den Demokraten lustig zu machen. „Er fühlt sich gut mit der Maske und das ist in Ordnung“, sagte Trump am 22. September, nur eine Woche vor dem ersten Fernsehduell der beiden. „Ehrlich, warum zum Teufel hat er all das Geld für plastische Chirurgie ausgegeben, wenn er es mit einer Maske verdeckt“, fuhr er fort.

Auch beim Aufeinandertreffen der beiden im Fernsehen, griff er Biden an: „Er trägt die größte Maske, die ich je gesehen habe.“ Biden wiederum warf Trump vor, er habe die Menschen angehalten, keine Masken zu tragen. Er sei „ein Idiot in diesem Bereich“, so Biden. Trump zückte eine Maske aus der Innentasche seines Jacketts. Er habe nichts gegen Masken, sagte er. Wenn es notwendig sei, trage er eine.

Notwendig war es eigentlich auch bei der Veranstaltung, denn die Hausherren hatten eine Maskenpflicht für alle Anwesenden angeordnet. Die eine Seite des Auditoriums hielt sich größtenteils daran – Bidens Anhänger. Auf der anderen Seite saßen Menschen ohne Masken, selbst nachdem sie aufgefordert worden waren, eine anzulegen. Darunter war auch die First Lady Melania Trump. Auch sie wurde positiv auf Covid-19 getestet.

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