#Im Wald der Schmetterlinge


Diese „Klumpen“ an Bäumen des mexikanischen Schutzgebiets El Rosario Monarch Butterfly Sanctuary sind keine Blätter, sondern Monarchfalter. Die orangefarbenen Schmetterlinge überwintern jedes Jahr zu Millionen an den Oyamel-Tannen des Schutzgebiets westlich von Mexiko-Stadt.
Um dieses Winterquartier zu erreichen, müssen die Falter allerdings eine weite Strecke zurücklegen. Von ihrem Startpunkt in Nordamerika aus brauchen sie etwa vier bis zehn Wochen, wobei sie täglich rund 50 Kilometer zurücklegen. In El Rosario angekommen, drängen sich die Schmetterlinge dann dicht aneinander, um sich gegenseitig zu wärmen, denn sie sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und Frost. Schon bei Temperaturen unter zehn Grad können die Monarchfalter nicht mehr fliegen.
Aber nicht nur die Temperatur kann den zarten Faltern schaden: „Die intensive Landwirtschaft, verbunden mit dem Einsatz von Herbiziden, vernichtet die Seidenpflanze und damit eine wichtige Futterquelle für die Raupen, illegale Abholzungen zerstören ihre Rastplätze und die zunehmenden Winterstürme als Folgen des Klimawandels lassen sie auf ihrer Reise verenden“, sagt Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz.
Bewusstsein für die stark gefährdete Art schafft nun unter anderem das obige Foto, auf dem die Sonnenstrahlen vorsichtig durch die Bäume drängen und dabei die Schmetterlinge wärmen. Geschossen hat es der spanische National Geographic-Fotograf Jaime Rojo. Dafür musste er jedoch äußerst geduldig sein: „An diesem einen Tag gab es dieses kleine Fenster am Horizont, von dem ich wusste, dass das Licht, wenn die Sonne dort untergeht, fantastisch sein wird. Also habe ich gewartet und gewartet. Plötzlich wurde alles golden, und dieses wunderbare Licht drang von der Seite des Waldes herein“, erklärt Rojo. Diese Geduld hat ihm nun den Titel „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2024“ der Gesellschaft für Naturfotografie beschert, die diesen seit 2001 vergibt.
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