Nachrichten

#Dortmunder Rückfall-Effekt

Inhaltsverzeichnis

„Dortmunder Rückfall-Effekt“

Es wird ein schwacher Trost sein für die vielen jungen Spieler von Borussia Dortmund, dass sie immerhin die Erinnerung an einen recht stimmungsvollen Fußballabend in einem der legendären englischen Fußballstadien aus London mitbringen. Und vielleicht profitieren sie irgendwann auch von den Erfahrungen, die sie an diesem Abend sammeln konnten, eine echte Chance auf den Einzug ins Viertelfinale hatten sie hingegen nicht während der 2:0-Niederlage beim FC Chelsea. Und das lag weniger an der Übermacht des Gegners als an der eigenen Leistung des BVB.

Der Abend hatte schon misslich begonnen für die Delegation des BVB, die bei der Anfahrt zum Stadion 20 Minuten lang in einer vorübergehend gesperrten Straße festsaß, was zu einer zehnminütigen Verschiebung des Anpfiffs führte. Und als die Partie dann lief, folgte umgehend ein echter Schock: Drei Minuten waren gespielt, da blieb Julian Brandt im Mittelfeld liegen, fasste sich an die Hinterseite des rechten Oberschenkels und musste ausgewechselt werden. Damit haben die Dortmunder wohl ihren zuverlässigsten und formstärksten Spieler der bisherigen Saison für unbestimmte Zeit verloren. Für Brandt kam Giovanni Reyna in die Partie, und vielleicht trug dieses Unglück dazu bei, dass die Engländer schnell eine erdrückende Überlegenheit entwickelten.

Während der ersten zehn Minuten war die Mannschaft von Edin Terzic in der eigenen Hälfte eingeschnürt und Kai Havertz hatte eine tolle Chance für die Londoner, schoss aber aus guter Position über das Tor (8.). Irgendwann begann der BVB dann doch etwas klarer zu agieren, und nach 16 Minuten musste Chelseas Torhüter Kepa Arrizabalaga einen großartigen Freistoß von Marco Reus von der Linie bugsieren. Aber diese kurze Phase der Erholung war schnell vorbei. Wenn zu viele wichtige Spieler ausfallen, dann neigt diese Mannschaft doch wieder zum Rückfall in alte Misserfolgsmuster.

So ersetzte an der Stamford Bridge Raphael Guerreiro links in der Viererkette den gesperrten Julian Ryerson, was insbesondere im Vergleich zum 1:0-Sieg im Hinspiel schon eine Verschiebung weg von physischer Kraft und Dynamik hin zu etwas weniger Robustheit und dafür mehr fußballerischer Klasse ergab. Im ersten Duell der beiden Klubs hatte noch der weiterhin am Oberschenkel verletzte Hinspieltorschütze Karim Adeyemi gespielt, auf dessen Position nun Kapitän Marco Reus auf den linken Flügel zum Einsatz kam. Außerdem fehlte wie schon am vergangenen Bundesligawochenende Torwart Gregor Kobel.

Von den Spielern, die das Spiel der Dortmunder mit dieser beeindruckenden Energie ausgestattet hatten, die oft als neue Mentalität beschrieben worden ist, waren jetzt zu viele nicht mehr anwesend: Kobel, Ryerson, Adeyemi, Brandt. „Wir wehren uns mehr, wir sind bereit zu leiden, wir fighten ohne Ende“, hatte Sebastian Kehl einige Tage vor der Reise nach London gesagt, davon war jetzt nur noch wenig zu sehen.

Zunächst hatte der BVB noch zwei Mal großes Glück, als Havertz nur den Innenpfosten traf (28) und ein Treffer von Joao Felix aufgrund einer knappen Abseitsstellung in der Entstehung des Tores nicht (38) zählte. Aber es wäre ein kleines Wunder gewesen, wenn diese Glückssträhne der Dortmunder ewig weiter gegangen wäre; das Führungstor für die Londoner kurz vor der Pause war hoch verdient. Nach einer Hereingabe von Ben Chilwell in den Strafraum gewann Raheem Sterling einen Zweikampf gegen Reus und schoss das überfällige 1:0 (44.).

Gratulation vom Kapitän: Kai Havertz (l.) hat den Elfmeter im zweiten Versuch verwandelt


Gratulation vom Kapitän: Kai Havertz (l.) hat den Elfmeter im zweiten Versuch verwandelt
:


Bild: EPA

Damit war nicht nur der Hinspielvorsprung weg, die Dortmunder hatten mit ihrem nachlässigen Auftritt die kriselnden Engländer gestärkt, deren Unsicherheit eigentlich in vielen Momenten zu sehen war. Chelsea spielt in der heimischen Liga eine schwache Saison und schießt erschreckend wenige Tore.

An diesem Abend half ihnen, dass in der zweiten Halbzeit die Glückssträhne riss, von der der BVB in den vergangenen Wochen getragen worden war: Zunächst verhängte der niederländische Schiedsrichter nach Intervention des Videoassistenten und Ansicht der TV-Bilder einen streitbaren Handelfmeter, den Havertz auch noch verschoss. Weil jedoch mehrere Dortmunder zu früh in den Strafraum gelaufen waren, wurde der Strafstoß wiederholt, diesmal traf der ehemalige Leverkusener (53.) zum 2:0.

Nun mussten die Dortmunder doch etwas mehr riskieren, was noch zu einer guten Chance von Bellingham führte der den Ball aber nicht sauber traf (58.). Aber insgesamt blieb das Bundesligateam offensiv zu harmlos. Damit haben die Dortmunder nicht nur zum ersten Mal im Jahr 2023 ein Spiel verloren, es ist auch der erste irreparable Schaden am Saisonprojekt entstanden. Die Europapokalträume sind geplatzt, aber den Sprung unter die besten 16 Klubs des Kontinents, der im Sommer immer als Minimalziel genannt wird, haben sie immerhin erreicht. Und vielleicht werden sie die freien Trainingswochen im Frühjahr sogar noch als Gewinn empfinden, wenn es um den Titel in der Bundesliga geht, wo – im Gegensatz zur von den echten Giganten des Klubfußballs dominierten Champions League – vielleicht tatsächlich der ganz große Coup realisierbar sein könnte.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!