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#Drei abgeschossene Flugobjekte in acht Tagen

„Drei abgeschossene Flugobjekte in acht Tagen“

Es war der dritte Vorfall innerhalb von acht Tagen, als der kanadische Premierminister Justin Trudeau am frühen Samstagabend bekanntgab, das amerikanische Militär habe ein weiteres Flugobjekt abgeschossen – diesmal auf seinen Befehl hin über Kanada. Das „nicht identifizierte Objekt“ habe den kanadischen Luftraum verletzt, schrieb Trudeau auf Twitter. Deshalb sei es über dem Yukon im Nordwesten Kanadas von einem amerikanischen F-22-Kampfflugzeug des Nordamerikanischen Luftverteidigungskommandos Norad abgeschossen worden.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Die Trümmer würden in Absprache mit dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden in Kanada untersucht. In einer Stellungnahme des Weißen Hauses vom Samstag hieß es, man stimme darin überein, wie „wichtig die Bergung des Objekts ist, um mehr über seinen Zweck und seine Herkunft herauszufinden“.

Ganz ähnlich hatte eine Meldung der Amerikaner gut 24 Stunden vorher geklungen. Da hatte die Regierung am Freitagnachmittag bekanntgegeben, ein nicht näher identifiziertes Flugobjekt am Mittag vor der nördlichen Küste Alaskas nahe der kanadischen Grenze abgeschossen zu haben. Die Herkunft? Bislang unbekannt. Die Größe? In etwa wie ein Kleinwagen. Die Ausstattung? Wohl keine Überwachungstechnik. Der Grund für den Abschuss? Eine „ernsthafte Bedrohung“ für den zivilen Luftverkehr. Demnach befand sich das Objekt auf einer Höhe von 12.000 Metern – üblicherweise fliegen Passagierflugzeuge auf einer Höhe zwischen 10.000 und 15.000 Metern. Auch am Samstag gab es laut dem Pentagon „noch keine weiteren Details über das Objekt“.

Vom Flugobjekt über Kanada hieß es am späten Samstagabend von der kanadischen Verteidigungsministerin, es habe eine „zylindrische Form“ gehabt und wegen der Flughöhe eine Gefahr für den Flugverkehr dargestellt. Laut einem Pentagon-Sprecher war das Objekt am Freitagabend über Alaska entdeckt worden und Samstagmorgen in den kanadischen Luftraum eingedrungen. Kanadische wie amerikanische Kampfflugzeuge hätten es „genau beobachtet“ und sich Zeit genommen, um es genauer zu studieren.

Zusammenhang mit chinesischem Spionageballon?

Bislang ist nicht klar, ob oder inwiefern die beiden jüngsten Zwischenfälle mit dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über dem Atlantik durch das amerikanische Militär zusammenhängen. Dieser war am Samstag vergangener Woche erfolgt und hatte zu schweren Verwerfungen zwischen den Vereinigten Staaten und China geführt. Laut Weißem Haus war der Ballon in der Lage, Kommunikationssignale abzuhören. Die Ausrüstung habe „eindeutig der geheimdienstlichen Überwachung“ gedient. Demnach erwäge man Sanktionen gegen China. Peking hatte dagegen von einem zivilen Forschungsballon gesprochen, der vom Kurs abgekommen sei.

Der weiße Ballon, der in einer Höhe von rund 18 Kilometern flog, war von Zivilisten über dem amerikanischen Bundesstaat Montana entdeckt worden. Das amerikanische Militär hatte ihn tagelang beobachtet und laut Regierung erst dann über offenem Wasser abgeschossen, als keine Gefahr mehr für Personen oder mögliche Schäden am Boden bestand. Republikanische Kongressabgeordnete kritisieren Bidens Untätigkeit angesichts einer Verletzung der amerikanischen Souveränität.

Über den Ablauf des Abschusses über dem Gebiet Yukon war am Samstagabend noch nichts bekannt. Im Falle des zweiten Flugobjekts über Alaska war der Abschuss von Präsident Biden jedoch sehr viel schneller befohlen worden.

Das Objekt sei am Donnerstagabend entdeckt und von da an beobachtet worden, äußerte John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, am Freitagnachmittag. Der Abschuss sei am Freitag um 13.45 Uhr Ostküstenzeit erfolgt – nachdem Piloten in Kampfflugzeugen sichergestellt hatten, dass das Flugobjekt unbemannt war. Laut Pentagon begann noch am Freitag die Bergung der Trümmerteile des Objekts, das über gefrorenem Wasser niedergegangen sei. Es soll nach ersten Erkenntnissen nicht in der Lage gewesen sein, selbst zu manövrieren.

Die Frage, ob man im Falle des Objekts über Alaska so schnell gehandelt habe, weil es im Falle des chinesischen Ballons zu lange gedauert habe, wies das Pentagon am Freitag zurück. Sprecher Pat Ryder sagte: „Immer wenn wir etwas entdecken, werden wir erst beobachten und dann eine entsprechende Entscheidung treffen.“

Wenige Stunden nach der Meldung über den Abschuss in Kanada sperrte die amerikanische Flugaufsichtsbehörde am späten Samstagabend einen Teil des Luftraums über dem Bundesstaat Montana, in dem der chinesische Ballon zuerst gesichtet worden war. Kurze Zeit später wurde die Sperrung jedoch wieder aufgehoben. Nach einer „Radaranomalie“ sei ein Kampfflugzeug losgeschickt worden, äußerte das amerikanische Militär – man habe jedoch kein zu den Daten passendes „Objekt“ identifiziert. Im Falle der ersten beiden Abschüsse über dem Atlantik und in Alaska hatte es zuvor auch eine Sperrung des Luftraums in der jeweiligen Gegend gegeben.

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