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#Drei Studentinnen verkaufen vielfältige Kartenspiele

Drei Studentinnen verkaufen vielfältige Kartenspiele

Buben, Damen und Könige – das sind die vertrauten Bilder in Kartenspielen. Und genau das störte Jana Fischer, Samantha Schwickert und Carolin Bach. Die Studentinnen aus Kiel haben die Spielköpfe – Schwickert, Bach und Fischer GbR gegründet. „Das normale Spiel bildet gar nicht unsere Gesellschaft ab“, erklärt Jana Fischer.

Die Spielköpfe stellen Spielkarten mit gendergerecht und vielfältig überarbeiteten Darstellungen von Buben, Damen und Königen her. Die Zahlenkarten sind erhalten geblieben, weshalb man ganz normal mit einem Deck spielen kann.

Die Besonderheit der Karten ist, dass es auch Königinnen gibt. Die Figuren sehen ganz unterschiedlich aus, auch Menschen mit Behinderungen und non-binäre Menschen sind abgebildet.

Für einen wertschätzenden Umgang

Die Spielköpfe stehen für eine diskriminierungsfreie Bildsprache, einen wertschätzenden Umgang und eine offene Gesellschaft. „Spielköpfe ist das erste vielfältige und gendergerechte Kartendeck“, sagt Jana Fischer. Bei der Umsetzung der Bilder unterstützten sie vier Künstlerinnen.

Man bietet auch Workshops an zu Themen aus den Bereichen Diskriminierung im Alltag, Sexismus, Rassismus und Privilegien, zum Beispiel „Frauen in der Gründung“ und „Der weibliche Zyklus“. Außerdem haben die drei Gründerinnen eine kostenlose App für das Kartenspiel Solitär entworfen. „Wir wollen wirklich jeden ansprechen, egal, welches Geschlecht, Alter oder welche äußerliche Erscheinung ein Mensch hat“, sagt Fischer.

Entstanden ist das Unternehmen aus einem Projektmanagement-Kurs an der Universität Kiel im Oktober 2018. Die drei Studentinnen haben sich in ihrem Masterstudiengang „Sustainability, Society and the Environment“ mit gesellschaftlichen Strukturen beschäftigt.

Warum sind alle weiß?

Die Idee kam Samantha Schwickert beim Kartenspielen. Sie fragte sich, warum alle Personen in dem Spiel gleich aussehen, warum alle weiß sind und warum der König, die höchste Position, männlich ist.

Die Studentinnen wollen mit den Spielköpfen etwas Positives zur Gesellschaft beitragen. Für Spielkarten entschieden sie sich, da sie laut Fischer „ein leichtes Tool sind, um viele Menschen in verschiedenen Situationen auf spielerische Art und Weise zu erreichen“.

So wird auf Diskriminierung, Rassismus und Sexismus nicht nur im akademischen Kontext aufmerksam gemacht, sondern auch auf eine leicht zugängliche, spielerische Art. Die Kundschaft komme hauptsächlich aus dem sozial-ökologischen Milieu, sagt Fischer.

Mehr als ein Uni-Projekt

„Mittlerweile ist es viel mehr als nur noch ein Uni-Projekt“, sagt sie. Die ersten Kartenspiele konnte man im Herbst 2019 kaufen. Das komplette Deck und das Doppelkopf-Deck kosten jeweils 12 Euro, das Rommé-Deck 22 Euro. Anfänglich haben sie über kleine Wettbewerbe und zwei Crowdfunding-Kampagnen die ersten Druckauflagen der Karten finanziert, mittlerweile reichen die Umsätze aus.

Aufmerksam wird man auf die Spielköpfe vor allem in den sozialen Medien sowie durch den Verkauf in Unverpackt-Läden und in Buchläden in Kiel, Berlin, Hannover und Stuttgart. Bisher habe man rund 8000 Spiele verkauft und mehr als 100 Menschen mit den Workshops erreicht. Je Monat verkaufen die drei Frauen derzeit 320 bis 350 Spiele. Gerne würden sie sich international aufstellen. Denn es werde auf der ganzen Welt mit dem veralteten Kartendeck gespielt.

Der Artikel stammt aus dem Schülerprojekt „Jugend und Wirtschaft“, das die F.A.Z. gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Banken veranstaltet.

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