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#Ehemaliger Regierungschef Abe lebensgefährlich verletzt

„Ehemaliger Regierungschef Abe lebensgefährlich verletzt“

Der frühere japanische Ministerpräsident Shinzo Abe ist am Freitag am hellen Tage bei einem Wahlkampfauftritt angeschossen worden. Abe zeige keine Lebenszeichen, sagte ein Vertreter der lokalen Feuerwehr. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NHK berichtete, dass Abe in einem Zustand des Herz-Lungen-Stillstands sei. Der gesundheitliche Zustand Abes sei unklar, sagte in Tokio der Regierungssprecher. Es wird befürchtet, dass Abe den Anschlag nicht überleben könnte. Aus den Reihen der regierenden Liberaldemokraten (LDP) hieß es, dass Abe ohne Bewusstsein und die Lage schlecht sei.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Der 67 Jahre alte Abe hatte vor der Oberhauswahl an diesem Sonntag in der Stadt Nara im Westen Japans bei einem der in Japan üblichen Straßenauftritte für die Liberaldemokraten (LDP) geworben. Augenzeugen berichteten von zwei Schüssen, die von hinten auf den ehemaligen Regierungschef abgefeuert wurden. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter noch am Tatort wegen versuchten Mordes fest. Es soll sich dabei um einen 42 Jahre alten Mann ohne Vorstrafen handeln. Seine Waffe bestand offenbar aus zwei zusammengebauten Rohren.

Zwei Schülerinnen, die aus einem Haus von oben der Wahlveranstaltung zugesehen hatten, berichteten dem Fernsehsender NHK, dass Abe nach dem zweiten Schuss zusammengebrochen sei. Der Täter habe nicht versucht, wegzulaufen.

Ministerpräsident Fumio Kishida brach seinen Wahlkampf im Norden ab und war auf dem Weg zurück nach Tokio.

Längste Amtszeit

Der konservative Abe ist der am längsten amtierende Ministerpräsident Japans. Er regierte für ein Jahr bis September 2007 und dann von Dezember 2012 bis September 2020, als er wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten zurückgetreten war. Als Chef der wichtigsten Fraktion in der LDP hatte Abe auch danach großen Einfluss auf die japanische Politik. Zuletzt setzte er sich für höhere Verteidigungsausgaben ein und warnte China vor den Folgen einer Invasion Taiwans. Abe sei voller Tatendrang, hieß es vor wenigen Tagen aus dem privaten Umfeld des Politikers.

In seiner Regierungszeit wurde Abe auch international durch die aggressiv-expansive Wirtschaftspolitik der Abenomics bekannt. Außenpolitisch band er Japan noch stärker an die Vereinigten Staaten. Durch eine Neuinterpretation der pazifistischen Verfassung hatte er Japan eng begrenzte Möglichkeiten für Auslandseinsätze der Selbstverteidigungskräfte geöffnet.

Japan hat mit die strengsten Waffengesetze Unter den entwickelten Industriestaaten. Schießereien sind selten, ebenso wie politisch motivierte Morde. 2007 starb der Bürgermeister von Nagasaki, nachdem er von einem Mitglied einer kriminellen Bande angeschossen worden war.

Es ist unklar, was das Attentat für die Wahl am Sonntag bedeutet. Viele Japaner hatten vorab schon ihre Stimme abgegeben. Umfragen in den vergangenen Tagen deuteten auf einen deutlichen Sieg der Liberaldemokraten hin.

Unterdessen hat der amerikanische Botschafter in Japan geschockt auf den Anschlag reagiert. „Wir sind alle traurig und schockiert“, dass auf den ehemaligen Ministerpräsidenten geschossen worden sei, schrieb Rahm Emanuel in einer Stellungnahme. „Abe-san“ sei ein „herausragender Führer Japans und unerschütterlicher Verbündeter der Vereinigten Staaten“ gewesen. „Die US-Regierung und das amerikanische Volk beten für das Wohlergehen von Abe-san, seiner Familie und der Menschen in Japan“, schrieb Emanuel.

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