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#Ein Box-Set von Frankie Valli and the Fours Seasons

Sie sind eine der Bands, deren Lieder viele kennen, ohne einen Namen damit zu verbinden. Aber dafür vielleicht eine Situation wie den Anfang des Kinofilms „Dirty Dancing“, der mit „Big Girls Don’t Cry“ sofort den Erzählton setzt und den Eingangsmonolog vorbereitet: „Es war im Sommer Dreiundsechzig, alle nannten mich Baby, und irgendwie hat mir das gefallen.“ Kindlich-naive Liebe, konfrontiert mit den Enttäuschungen des Erwachsenwerdens, aber weitgehend unberührt von den Zeitläuften: Das war das Rezept so mancher Doo-Wop-Songs. Frankie Valli and the Four Seasons waren nicht die ersten Köche, gaben ihm über Jahre aber immer wieder neue Würze.

Mit dem Jahr 1963 verbinden dann hoffentlich doch einige noch einen Hit dieser Gruppe aus New Jersey: „Oh What a Night / Late December back in ’63 / Oh, what a very special time for me“, heißt es darin. Während der Text in der Erinnerung schwelgt, schnuppert die Musik des 1975 veröffentlichten Stücks bereits an der Disco-Ära.

Preisgekröntes Broadway-Musical

Ungewöhnlich daran ist, dass hier nicht Frankie Valli die Lead Vocals singt, sondern der Schlagzeuger Gerry Polci. Die Falsettstimme Vallis, der 1934 in New­ark als Francis Castelluccio geboren wurde und mit dem Künstlernamen seine Mentorin, die Countrysängerin Jean Valli, ehren wollte, ist freilich das bedeutendste Charakteristikum der Gruppe. Valli singe „höher als die meisten Mädchen“, hieß es einst. Anfang der Fünfzigerjahre wurde er damit erfolgreich, und nach einigen Umgruppierungen fand er in der Gruppe The Four Lovers seine Bestimmung, die sich dann in The Four Seasons umbenannte.

Aus der Geschichte der Four Seasons ist Jahrzehnte später ein preisgekröntes Broadway-Musical geworden, das Clint Eastwood verfilmt hat – „Jersey Boys“ von Bob Gaudio und Bob Crewe, die auch manche der Hits der Gruppe schrieben. Aber nicht nur dieses Songschreiber-Duo wird heute zu den stark Unterschätzten gezählt, sondern auch die Band selbst steht, obwohl seinerzeit stets zwischen den Beatles und den Beach Boys geführt, deutlich im Schatten dieser oder ist gar in Vergessenheit geraten.

Mit dem Genius und der Vielseitigkeit der Beatles haben die Four Seasons auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam; mit den abgefeimten Gesangsharmonien der Beach Boys und auch deren Ohrwurm-Arrangements durchaus, weswegen sie besonders mit diesen auch in Konkurrenz standen. Und sie ähnelten sich auch im typischen Falsettgesang.

Die Stimme, zu der man sich verliebte

Über Frankie Valli schrieb der Beach-Boy Brian Wilson in seiner Autobiographie anerkennend, er sei ein phantastischer Sänger, der ihn inspiriert habe, und auch die Falsett-Kollegen der Bee Gees ließen keinen Zweifel daran, woher ihre Anregung kam. Maurice Gibb etwa meinte, vor Frankie Valli habe kein anderer Pop­sänger den Falsettgesang wie dieser eingesetzt und zum Instrument gemacht, und Bruder Barry Gibb setzte sogar noch einen drauf: Zur Zeit der Beatles habe Frankie Vallis Stimme den Ton angegeben, sie sei die gewesen, zu der man sich verliebt habe.

Dem Ausspruch könnte man tatsächlich anhand vieler Lieder der Gruppe sofort Glauben schenken: etwa „Sherry“, „Rag Doll“ und „Can’t Take My Eyes Off Of You“. Dass auch „December, 1963 (Oh What a Night)“ zu einem Liebeslied wurde, ist wohl dem Einspruch Vallis beim Songwriting zu verdanken – anfangs sollte es nämlich von der Alkoholprohibition 1933 handeln. Was für eine Nacht, gewiss – aber wer hätte dazu getanzt?

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