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#Ein Eingriff gegen den Schmerz

Als Fahma sich auf den OP-Tisch legt, auf dem in den nächsten acht Stunden der Chirurg Dan mon O’Dey einen komplizierten Eingriff vornehmen wird, hat sie keine Angst. Sie schnalzt mit der Zunge, wie immer, wenn sie „Nein“ sagen will. „Ich hatte Sehnsucht nach der Operation.“ Ihr zweites Baby ist da noch nicht mal ein Jahr alt. Doch keine Risiken, wie jede Operation mit Vollnarkose sie mit sich bringt, keine Vorstellung von Kontrollverlust oder Schwierigkeiten bei der Heilung konnten die 31 Jahre alte Frau abschrecken. „Ich habe mein ganzes Leben vorher gelitten, ich hatte immer Schmerzen. Ich hatte keine Angst mehr.“ Acht Jahre lang hat sie auf diesen Moment gewartet. Eigentlich länger.

Fahma ist als Sechsjährige in ihrem Heimatland Somalia beschnitten worden. Was harmlos klingt, ist eine Verletzung, die schreckliche gesundheitliche Folgen hat. Wie schlimm es wirklich ist, kann keiner verstehen, der es nicht erlebt hat. Der nie eine halbe Stunde auf der Toilette saß, bis der Urin endlich aus der winzigen Öffnung getropft war, die es noch zum Unterleib gibt. Der nie mit kaltem Schweiß auf der Stirn das Ende der Periode abgewartet hat, vor Schmerzen kaum fähig, sich zu bewegen, während das Blut sich unter der massiven Narbenplatte hindurchschiebt. Oder der, wie Fahma, nicht mehr gehen konnte, weil sich immer wieder eitrige Geschwüre unter dem Narbengewebe gebildet hatten, die alle paar Monate platzten. Die drastische Beschreibung ist nötig – sie ermöglicht einen winzigen Blick auf das Leid der Frauen, deren Genitale verstümmelt wurden.

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