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#„Ein geiler, emotionaler Sieg“

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„Ein geiler, emotionaler Sieg“

Das neue Jahr hat für Oliver Glasner nicht unbedingt wunschgemäß begonnen. Unmittelbar nach Silvester brach dem 47-Jährigen bei einem privaten Vergnügungstrip mit einem E-Scooter das Jochbein. Der Österreicher musste operiert werden und sieht seitdem rund um das linke Auge ziemlich malträtiert aus. Zumindest arbeiten kann er aber wieder, doch auch in seinem Alltag als Fußballtrainer der Frankfurter Eintracht musste er so manche unliebsame Überraschung verkraften. Das setzte sich am Samstag im Duell mit der Borussia aus Dortmund fort, das für die Hessen unglücklich 2:3 verloren ging.

In der Vorbereitung auf die Begegnung mit dem BVB fehlten Glasner mit Jesper Lindström und Danny da Costa zwei Profis (die beide bereits geboostert waren) wegen positiv ausgefallener Corona-Tests. Während der dänische Offensivspieler die Quarantäne rechtzeitig wieder verlassen durfte und sogleich von Glasner in der Startelf berufen wurde, erwischte es auch noch Djibril Sow.

Der Schweizer Defensiv-Gestalter wurde vorsichtshalber mit einer Schutzsperre bedacht. Wie die Eintracht mitteilte, begab sich Sow nach „einem unklaren Testergebnis“ in Isolation. Weiter hieß es, dass er „nach Absprache mit dem Gesundheitsamt“ schon Anfang kommender Woche wieder zur Verfügung stehen könnte. Unmittelbar vor dem Anpfiff kam dann noch erschwerend hinzu, dass sich die Sachlage bei Erik Durm und Almamy Touré als identisch herausstellte – und sie beide ebenfalls passen mussten.

Lange sah es so aus, als würde die Eintracht den Turbulenzen erfolgreich trotzen können. Doch das täuschte. Denn am Ende stand eine Niederlage zu Buche, die sie schwer traf. Die Frankfurter musste sich im Topspiel des 18. Bundesligaspieltags geschlagen geben, nachdem sie bis weit in die zweite Halbzeit hinein 2:0 geführt hatte.

„Ich bin sehr enttäuscht, wie das Spiel gelaufen ist“, gab hinterher Eintracht-Kapitän Sebastian Rode frustriert zu Protokoll. Für ihn und seine Kollegen war es der erste Misserfolg nach zuvor drei Siegen in Serie. Im oberen Tabellendrittel verloren sie dadurch an Boden. Die Dortmunder konnten dank des Happy Ends ihre Minimalchance im Verfolgerrennen hinter Titelverteidiger München wahren. Entsprechend groß war der Jubel. „Wir haben einen geilen, emotionalen Sieg eingefahren“, sagte Mats Hummels.

Vor nahezu vollständig leeren Rängen, auf denen sich lediglich 250 Zuschauer einfinden durften, begegneten sich die Pokalfinal-Gegner von 2017 ohne übertriebene Vorsicht, sondern mit der erkennbaren Absicht, schnell das Mittelfeld zu überbrücken und zum Abschluss zu kommen. Während für den BVB Thomas Meunier am reaktionsschnellen Kevin Trapp scheiterte (2. Minute) und Erling Haaland zweimal zu ungenau Maß nahm (4., 9.), gingen die Frankfurter konsequenter zu Werke. Zweimal hatte dabei Filip Kostic, der Eintracht-Vorbereiter vom Dienst, seine Füße entscheidend im Spiel.

„Solche Siege schmecken besonders“

Als erstes brachte er einen Freistoß, den der frühere Frankfurter Emre Can mit einer unbedarften Aktion gegen Martin Hinteregger verursacht hatte, im Strafraum zu Rafael Borré. Er schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (15.). Es war das fünfte Saisontor für den Kolumbianer, der nach seinem holprigen Start immer besser in Schwung kommt und inzwischen auch über das nötige Selbstvertrauen verfügt, wie er in der 24. Minute demonstrierte. Abermals stimmte dabei die Abwehrarbeit des BVB nicht. Marco Reus vertändelte in der Gefahrenzone die Kugel an Borré, der mit seinem nächsten Streich ins linkere untere Eck traf. Dank Trapp, der direkt vor dem Pausenpfiff einen Kopfball von Hummels parierte, kamen die Dortmunder vor dem Seitenwechsel nicht zum Anschlusstreffer. 

Im zweiten Abschnitt besaß Lindström die Chance, frühzeitig alles klar zu machen. Bei einem Konter war er mit Tempo auf und davon gezogen, tunnelte mit Can auch den einzigen verbliebenen Gegenspieler, doch frei vor Gregor Kobel brachte er nur einen halbherzigen Schlenzer zustande, so dass der Schlussmann klären konnte (47). Ein Versäumnis, das sich rächen sollte. Denn danach gewann die Borussia die Oberhand und drückte die Frankfurter weit in deren eigene Hälfte zurück. Was ihr jedoch an diesem unangenehm kalten Winterabend zunächst noch fehlte: Coolness, wenn sich, wie für Haaland (62.) oder Julian Brandt (63.) gute Gelegenheiten ergaben.

Mit der Hereinnahme des aus dem Weihnachtsurlaub mit einem positiven Corona-Befund nach Frankfurt zurückgekehrten Kristijan Jakic (für Rode, 65.) wollte Glasner eigentlich die Abwehrkräfte seiner Mannschaft stärken. Ein Vorhaben, das nicht wie gewünschte klappte, denn aus Dortmunder Sicht verkürzte der eingewechselte Thorgan Hazard prompt auf 1:2 (70.). So war für eine spannende Schlussphase gesorgt. Und der BVB, der spät aber rechtzeitig den Ernst der Lage erkannte, brachte mit einer Last-Minute-Offensive doch noch Zählbares zustande: Jude Bellingham erzielte mit dem Kopf den Ausgleich (86.).

Und es kam für ihn und die Seinen gegen Frankfurter, die nun von der Gefahr ergriffen wurden, hier und heute tatsächlich leer ausgehen zu können, noch besser: Mahmoud Dahoud fand in der vielbeinigen Abwehr der Eintracht die kleine Lücke, durch die er aus 16 Metern den Ball zum 3:2-Siegtreffer für die Dortmunder an Trapp vorbei ins Netz schlug (89.). „Ich glaube es hat daran gelegen, dass wir das 3:0 verpasst haben und in der zweiten Halbzeit zu viele Bälle nach hinten gespielt haben“, sagte Rode bei der Suche nach Gründen für den verpassten Coup. Ganz anders derweil die Gefühlslage beim Gewinner. Can betonte nach getaner Arbeit in seiner Geburtsstadt: Siege dieser Art „schmecken besonders“.

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