#Ein Lob dem Drahtesel

Da die Pandemie freundlicherweise die Zügel gerade etwas lockerer lässt und wir im Begriff sind, zaghaft in die Welt aufzubrechen, kann die Gelegenheit genutzt werden, daran zu erinnern, wer uns bisher durch die schwierigen Zeiten gebracht hat: Ärzte, Pflegepersonal und das Fahrrad.

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Ärzte und Pflegepersonal retteten Leben, das Fahrrad gab dem Leben einen Aktionsradius, weshalb es zu einem knappen, kostbaren Gut geworden ist. Es verhinderte, dass die Leute durchdrehten vor lauter Wieler, Spahn und Lauterbach. Es hat ihn sich verdient, den Weltfahrradtag. Am vergangenen Donnerstag wurde er begangen.

Seit der unvergleichliche Frank Zappa, der leider nicht mehr unter uns weilt, ein Fahrrad als Musikin­strument nutzte und mit Trommelstöcken bearbeitete, wissen wir, dass es nichts gibt, wofür man ein Fahrrad nicht benutzen kann. Progressive Bestattungsunternehmen, die es ernst meinen mit der Nachhaltigkeit, transportieren Verstorbene mittlerweile mit dem Lastenrad zum Friedhof. Ob die Toten sich dadurch besser fühlen, lässt sich nicht herausfinden, doch auf die Hinterbliebenen trifft das sicherlich zu. Zumal ja eine Beerdigung infolge des Ablebens eine alte, bewährte Form des Recyclings ist, die als außerordentlich nachhaltig bezeichnet werden kann.

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Was wir nicht wussten: Den Weltfahrradtag gibt es schon seit 1998. Erstaunlich! Ein Fahrradboom, wie wir ihn derzeit erleben, war damals ebenso wenig zu erahnen wie der Trend zum Pop-up-Radweg oder die Erfindung des Leichenrads. Auch musste sich das Fahrrad noch nicht mit dem elektrischen Wegwerfroller um den Platz auf dem Radweg balgen. Gibt es eigentlich auch einen Welttag des Elektrotretrollers? Hätte Zappa so etwas als Trommel genutzt?