Nachrichten

#Ein strategischer Gewinn für die NATO

„Ein strategischer Gewinn für die NATO“

Es war eine Fehleinschätzung von Schweden und Finnland, dass sie glaubten, Erdogan blockiere ihren NATO-Beitritt nur, um an amerikanische Kampfflugzeuge zu kommen. Die F-16, die er haben möchte, sind ihm wichtig, keine Frage. Aber es ging dem türkischen Präsidenten schon auch um substantielle Zugeständnisse der beiden nordischen Länder. Die Kurdenfrage ist für ihn allemal wichtiger als die strategische Lage in Nordosteuropa.

Die Regierungen in Stockholm und Helsinki haben nun geliefert, was Erdogan verlangt. Sie mussten sogar versprechen, die syrische Kurdenmiliz YPG nicht zu unterstützen. Das ist eine weitgehende Festlegung. Die Miliz ist einer der wichtigsten Verbündeten des Westens gegen den „Islamischen Staat“. Sie hat vor ein paar Jahren einen großen Beitrag zur Zerschlagung des Terrorkalifats geleistet. Die Vereinigten Staaten setzen auch heute noch auf sie.

Das ist nicht die einzige bittere Pille, die das Memorandum enthält, das die beiden Kandidaten am Mittwochabend in Madrid unterzeichneten. Eine schärfere Terrorismusbekämpfung, die Auslieferung von kurdischen Extremisten und Waffenlieferungen an die Türkei gehören auch dazu.




Jeder dieser Punkte mag für sich genommen nachvollziehbar sein. In der Summe bedeuten sie aber vor allem für Schweden den Abschied von der jahrzehntelangen Rolle als moralische Großmacht. Schon im Beitrittsprozess haben die beiden Länder zu lernen, dass die Aufgabe der Neutralität politische Zwänge mit sich bringt, denen man aus dem Weg gehen konnte, als man noch an der Seitenlinie stand. Diese Erfahrung teilen sie ein wenig mit Deutschland.

Putins Selbstüberschätzung

Dass Finnland und Schweden gerne bereit sind, diesen Preis zu entrichten, liegt an Putin, der in seiner Selbstüberschätzung meinte, selbst diesen beiden Staaten drohen zu müssen. Ihr Beitritt zur NATO verlängert seine Liste von ungewollten Kriegsfolgen um eine weitere strategische Dimension. Er wird demnächst eine um 1300 Kilometer längere Außengrenze zum westlichen Bündnis haben. Nur in seiner entrückten Vorstellungswelt ist das allerdings Bedrohung für Russland. Die NATO ist und bleibt ein Verteidigungsbündnis.

Für diesen Zweck ist der Beitritt der beiden Länder ein strategischer Gewinn für die Allianz. Sie wird ihren Schutzschirm über eine der letzten noch verbliebenen Grauzonen in Europas Sicherheitsordnung spannen. Etwaige Angriffe in Richtung Westen werden für Putin immer risikoreicher, vor allem dank der militärischen Stärke der Vereinigten Staaten, die bis heute das Rückgrat der NATO ist.

Es ist schlimm, dass ein anderes Zusammenleben in Europa derzeit nicht möglich ist. Was für Schweden und Finnland gilt, gilt aber auch für die Staaten, die schon Mitglied der Allianz sind: Auf gute Absichten in Moskau kann man nicht mehr hoffen, jetzt geht es um Abschreckung.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!