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#Eintracht-Stürmer Kolo Muani zeigt seine Sonderklasse

„Eintracht-Stürmer Kolo Muani zeigt seine Sonderklasse“

Dass es eine Partie werden würde, in der die Emotionen eine große Rolle spielen, war in Anbetracht der Umstände zu erwarten. Fast jeder Zweikampf zwischen der Eintracht und den „Lilien“ wurde während der neunzig Minuten mit Hingabe absolviert, die umtriebigen Trainer standen dem Einsatz durch ihre permanenten Regieanweisungen von der Seitenlinie aus in nichts nach und auf den Tribünen entfachte der Chor aus Tausenden Stimmen eine Stimmung, die der prestigeträchtigen Bedeutung des Duells den entsprechenden Hintergrundsound lieferte.

Am Ende eines abwechslungsreichen Hessen-Derbys war es die Eintracht, die als zufriedener 4:2-Sieger das Fußballfeld in ihrer Frankfurter Arena verließ. Der Erfolg über den kleinen Rhein-Main-Nachbarn ließ sie ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen und die Hoffnungen weiter wachsen, dass für sie auch in dieser Saison Großes möglich sein wird.

Dass die Darmstädter an diesem Abend aus der Rolle des Herausforderers an die Sache herangehen würden, entsprach der realistischen Einschätzung der Kräfteverhältnisse. Doch der Tabellenführer der zweiten Liga trat mit Verve auf und fiel nicht durch eine Form der Zurückhaltung auf, die dem Bundesliga-Fünften in die Karte hätte spielen können. Das Gegenteil war der Fall.

Teamärzte gefragt

Die Anfangsphase verlief zunächst vollauf nach Geschmack des Favoriten. Bereits in der 6. Minute führte die Eintracht 1:0. Randal Kolo Muani hatte den Ball im Mittelfeld beschleunigt, über Rafael Borré und Tuta kehrte er in hohem Bogen im Strafraum zu ihm zurück – und der französische Goalgetter drückte ihn mit der Stirn über Marcel Schuhen hinweg zur Führung ins Netz; der Keeper der 98er hatte zwar noch die Hand an die Kugel gebracht, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Nahezu unmittelbar im Anschluss bot sich Borré die Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen. Doch der Kolumbianer, der den angeschlagenen Jesper Lindström ersetze, geriet freistehend aus acht Metern vor Schuhen in Rücklage und verfehlte sein Ziel so deutlich.

Danach waren die Teamärzte hüben wie drüben gefragt, um nach einem Zusammenprall den verletzten Frankfurter Tuta und den nicht minder gezeichneten Darmstädter Jannik Müller zu versorgen; beide waren bei einem Eintracht-Angriff mit den Köpfen aneinander geknallt und konnten erst nach minutenlanger Behandlungspause jeweils mit einem großen Verband um den Schädel weitermachen. Schuhens Reaktionsschnelligkeit war es zu verdanken, dass die Frankfurter nicht weiter davonzogen: Der Schlussmann wehrte auf der Linie einen Versuch von Mario Götze ab, der von Philipp Max freigespielt worden war.

Ein Darmstädter Wirkungstreffer

Längst nicht alles lief aus Sicht der Elf von Trainer Oliver Glasner nach Plan (23.). Nachdem sich erste Wackler in der Defensive abgezeichnet hatten und vor allem Evan Ndicka fortwährend Probleme hatte, den Offensivdrang des körperlich ähnlich robusten Phillip Tietz einzuengen, folgte ein Missgeschick der beiden Eintracht-Routiniers, das Konsequenzen besaß. Ein Zuspiel von Makoto Hasebe auf Sebastian Rode sprang dem Kapitän (beim Versuch rasch aufzudrehen) vom Fuß – und die „Lilien“ schalteten schnell: Marvin Mehlems Pass landete bei Mathias Honsak, der Trapp zum Ausgleich überwand (29.).

Es war ein Wirkungstreffer, der verunsichernde Wirkung in den überraschten Reihen des Europa-League-Champions entfaltete. So dass es für den Außenseiter noch besser kam. Wieder gelang es Rode nicht, für geordnete Verhältnisse im Mittelfeld zu sorgen und nach seinem Ballverlust verstanden die beherzten Darmstädter die Flatterhaftigkeit der Männer in den roten Trikots abermals als Signal, auf Attacke umzuschalten. Fabian Schnellhardt war nun der Wegbereiter, von dessen Vorarbeit Honsak aufs Neue profitierte.

Der Österreicher, der bereits zuletzt in der zweiten Liga beim 4:0 gegen Sandhausen zwei Tore erzielt hatte, verlud mit dem linken Fuß und einem unhaltbaren Flachschuss Trapp zum 2:1 für die „Lilien“. Und sie hätten danach die Abwehr-Konfusion der Eintracht noch weiter ausnutzen können, Tietz rutschte aber knapp einer Hereingabe von Mehlem vorbei (36.). Der Auffassungsgabe von Max war es zu verdanken, dass die Frankfurter mit einem 2:2-Zwischenstand in die Pause gehen konnten. Dem Neuzugang aus Eindhoven gelang beim Pressing die Eroberung des Spielgeräts tief in der Hälfte der Südhessen, seine Flanke kam über Götze zu Borré, der in dieser Szene die Nerven behielt und aus kurzer Distanz in Mittelstürmer-Manier verwertete (44.).

Während Torsten Lieberknecht zufrieden sein durfte, wie beherzt sein Team die Dinge anging und durch Schnellhardt und Tobias Kempe über ein Sechser-Duo verfügte, das nach hinten Lücken schloss und zugleich auch vorwärtsgewandt agierte, reagierte Glasner in der Halbzeit. Er nahm Ndicka raus und brachte für ihn Hrvoje Smolcic, um damit die Abwehrkraft zu stärken. Die Umstellung machte sich bezahlt.

Und auf der Gegenseite war es der nächste Geistesblitz Kolo Muanis, der seine Sonderklasse verdeutlichte und die Eintracht sowie ihren Anhang unter den 49.500 Besuchern wieder jubeln ließ: Der 24-Jährige registrierte, zuvor in Szene gesetzt von Borré, dass sich Daichi Kamada außerhalb des Sechzehnmeterraums ohne Verteidigerdruck noch besser positioniert hatte, köpfte ihm den Ball zurück – und der Japaner nahm per Dropkick Maß, so dass sich Schuhen zwar steckte, den Einschlag zum 3:2 aber nicht verhindern konnte (63.). Diesen Vorsprung verteidigten die Frankfurter fortan mit der nötigen Ernsthaftigkeit, ehe Kolo Muanis nächster Streich den Schlusspunkt zum 4:2 setzte und sie alle schließlich einen Schritt näher in Richtung Pokalfinale am 3. Juni in Berlin brachte.

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