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#Eis als Eisbrecher

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Eis als Eisbrecher

Wer am Kapellenhof anhält, kann es nicht überhören, das Blöken der Schafe. Knapp 200 sind im Stall und auf den umliegenden Wiesen zu Hause. Neben den Hofgebäuden stehen Baumaschinen und Material. „Wir erweitern“, sagt Betriebsleiter Pascal Küthe. Denn: „Corona hat uns einen Riesenschub gebracht.“ Und das auf zweierlei Wegen. Zum einen, weil der Kapellenhof in Hammersbach an der Hohen Straße liegt, der historischen Strecke, die Frankfurt einst mit Leipzig verband und heute bei Radfahrern sehr beliebt ist. „Im ersten Lockdown herrschte hier plötzlich Betrieb wie an der Autobahn“, erzählt Küthe. Und er erkannte die Chance, die Ausflügler für seine Produkte zu begeistern. „Wir haben sofort einen Kühlschrank aufgestellt und dort Käse und Joghurt angeboten.“ Der Kühlschrank war oft nach einem halben Tag schon leer.

Und Küthe dachte sich, es wäre gut, noch etwas mehr anzubieten als das, was in der eigenen Käserei hergestellt wird, und ein paar Biolimonaden. Denn es galt auch die Vorbehalte mancher gegenüber Schafmilchprodukten abzubauen. Eis sollte das Eis brechen. „Wir mussten also jemanden finden, der es handwerklich nach unseren Ansprüchen produziert“, erzählt Küthe. Die richtigen Partner fand er quasi in der Nachbarschaft mit der Konditorei Pearson & Puppe aus dem wenige Kilometer entfernten Maintal-Hochstadt. Deren Kreationen wurden zum Erfolg. Wie viele Selbstvermarkter in dieser Zeit stellte Küthe bald fest, dass der Kühlschrank, den er für die Ausflügler zur Selbstbedienung aufgestellt hatte, nicht mehr ausreichte.

Pausensnacks für Radler

Inzwischen gibt es eine kleine Hütte. Immer wieder halten Radfahrer an und stellen sich aus den inzwischen vier Kühlschränken einen Pausensnack zusammen. Manche nehmen auch gleich mehr für die abendliche Grillparty zu Hause mit, denn neben Milchprodukten von den Bioschafen wird inzwischen auch deren Fleisch von regionalen Metzgern verarbeitet und dort verkauft. Das Angebot kommt an, und auch nach dem Ende des ersten Lockdowns ließ die Nachfrage am Kapellenhof nicht nach. Das gilt nicht nur für den Kiosk, sondern vor allem auch für den Lebensmittelhandel. Küthe beliefert mit seinen Produkten Biosupermärkte von Denn’s und Alnatura sowie Rewe-Landmarkt-Filialen, zudem Hofläden, Marktstände und Käsegeschäfte. Auch da spürte der Landwirt den Lockdown-Effekt, der das Interesse an regionalen und ökologisch erzeugten Produkten hochschnellen ließ.

Direktvermarkter: Pascal Küthe im Stall des Kapellenhofs in Hammersbach


Direktvermarkter: Pascal Küthe im Stall des Kapellenhofs in Hammersbach
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Bild: Lucas Bäuml

Die Nachfrage sei inzwischen so groß, dass sowohl die Kapazitäten der Käserei als auch die Herde vergrößert werden müssten, berichtet Küthe. Die neuen Gebäude sollen das ermöglichen. Dass auf die steigende Nachfrage so schnell reagiert werden kann, verdankt der Kapellenhof seinem Besitzer, dem Investor Christoph Neitzert, dessen Hauptgeschäft Unternehmensbeteiligungen sind und der das einstige Hofgut des Antoniterordens vor mehr als 30 Jahren übernommen hat. Aus dem ehemaligen Haupthaus und einer Scheune aus dem 18. Jahrhundert ist das Seminarhaus Kapellenhof geworden, das wie alle Gebäude durch Solarthermie und Fotovoltaik versorgt wird.

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