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#Eiweißkristalle gegen Tigermücken

Eiweißkristalle gegen Tigermücken

Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) hat in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Oestrich-Winkel ein Zone festgelegt, in der in diesem Jahr die weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke verhindert werden soll. Dazu werden bis in den Oktober hinein im vierzehntäglichen Rhythmus potentielle Brutstätten mit einem biologischen Wirkstoff behandelt.

Oliver Bock

Oliver Bock

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Rheingau-Taunus-Kreis und für Wiesbaden.

Die Kabs war erstmals im Herbst 2019 von einem aufmerksamen Bürger aus dem Ortsteil Mittelheim mit dem Foto einer Asiatischen Tigermücke auf deren bislang unentdecktes Vorkommen aufmerksam gemacht worden. Nachdem im Mai 2020 auf dem als Herkunftsort gemeldeten Grundstück und in der unmittelbaren Nachbarschaft Tigermückenlarven gefunden worden waren, wurde Mittelheim als Verbreitungsgebiet der aggressiven und Krankheitserreger übertragenden Art eingestuft.

Aggressiver Winzling

Die zunächst festgelegte Zone hatte im vergangenen Jahr nach weiteren Meldungen aus der Bürgerschaft und umfangreichen Untersuchungen der Kabs erweitert werden müssen. Die Stadt lobt die bisherige Kooperationsbereitschaft der Bürger, die den Fachleuten jeweils Zutritt zu ihren Grundstücken gewährt haben.

Die maximal zehn Millimeter große Mücke gilt vor allem wegen ihres aggressiven Verhaltens als lästig: Sie ist nicht nur dämmerungsaktiv, sondern fliegt auch tagsüber. In tropischen Zonen gilt das wärmeliebende Insekt als Überträger von Chikungunya-, Zika- und Dengueviren. In Deutschland ist diese Gefahr zwar gering, doch nicht ganz auszuschließen. Das Coronavirus könne von der Mücke aber nicht übertragen werden, heißt es beruhigend aus dem Rathaus. Je eher eine Population entdeckt werde, umso wirksamer könne sie bekämpft werden.

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Dazu wird ein Eiweißkristall genutzt, das vom Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gebildet wird. Dieses biologisch abbaubare Eiweißkristall wirke „hochselektiv“ und sei nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich, heißt es von der Kabs. Für andere Insekten und Tiere wie Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien und Amphibien sei der seit mehr als vier Jahrzehnten gegen Stechmücken eingesetzte Wirkstoff aber „völlig unbedenklich“.

Ausgebracht werden muss er in alle natürlichen und künstlichen Behälter, in denen angesammeltes Wasser für mindestens fünf bis sechs Tage nicht vollständig austrocknen kann. Dazu zählen Regentonnen, Eimer, Topfuntersetzer, Gießkannen und Hofgullys, aber auch verstopfte Dachrinnen. Die Grundeigentümer und Anwohner im Verbreitungsgebiet werden per Hauswurfsendung informiert.

Stadt bittet um Benachrichtigung

Die Stadt bittet alle Bürger um Nachricht, wenn sie verdächtige, kleine, sehr aggressive, schwarzweiß gezeichnete Stechmücken bemerken. Auch Fotos schon erschlagener Mücken werden gerne entgegengenommen (per Mail an [email protected]).

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) gilt als anpassungsfähige Stechmückenart. Ihre Verbreitung verdankt sie laut Kabs unter anderem der Zunahme des globalen Warenhandels und der wachsenden Mobilität der Menschen. Die Tigermücke könne natürliche und künstliche Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven nutzen, heißt es von Expertenseite.

Im Sommer 2015 war in einer Kleingartenanlage bei Freiburg die erste größere Ansiedlung der Tigermücke in Deutschland entdeckt worden. Schon Ende 2015 waren im Stadtgebiet von Heidelberg und ein Jahr später im Kraichgau weitere Vorkommen gefunden worden. Seither gilt die klimatisch begünstigte Oberrheinebene als bevorzugtes Ausbreitungsgebiet.

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