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#Elon Musk kapituliert

„Elon Musk kapituliert“

Im Streit um die Übernahme von Twitter kommt es zu einer überraschenden Kehrtwende: Elon Musk hat angeboten, die Onlineplattform nun doch zum ursprünglich vereinbarten Preis zu kaufen. Wie es in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC hieß, hat er einen entsprechenden Brief an das Unternehmen geschickt. Nach monatelangem Tauziehen müsste Twitter demnach also am Ende keinerlei Zugeständnisse machen. Das Unternehmen bestätigte in einem knappen Statement, Musks erneuertes Angebot erhalten zu haben, und erklärte: „Es ist die Absicht des Unternehmens, diese Transaktion abzuschließen.“ Musks Sinneswandel kommt weniger als zwei Wochen, bevor ein Gerichtsprozess zwischen ihm und Twitter beginnen sollte, und noch in dieser Woche war eine eidesstattliche Aussage von Musk angesetzt. Der Showdown vor Gericht fällt nun vermutlich aus.

Der Aktienkurs von Twitter stieg am Dienstag um mehr als 20 Prozent auf knapp 52 Dollar – und lag damit nicht mehr allzu weit hinter dem vereinbarten Kaufpreis von 54,20 Dollar je Aktie, was einem Gesamtpreis von 44 Milliarden Dollar entspricht. Das Unternehmen gab zunächst keine Stellungnahme ab. Wie die „Washington Post“ schrieb, wolle es sich mindestens einen Tag Zeit für eine Reaktion nehmen. Es gebe viel Misstrauen auf beiden Seiten, und die Twitter-Führung frage sich, ob es sich bei dem Brief um ein „juristisches Manöver“ handeln könnte.

Musks Sorge vor „Spam“- oder „Fake“-Konten

Musk und Twitter haben die Übernahme im April vereinbart. Aber schon nach wenigen Wochen hat der Vorstandschef des Elektroautoherstellers Tesla Zweifel am Zustandekommen der Transaktion geweckt. Im Juli erklärte er die Übernahme für aufgehoben und warf Twitter Verstöße gegen Klauseln im Kaufvertrag vor. Er verwies auf seine Sorge um „Spam“- oder „Fake“-Konten auf Twitter, hinter denen keine echten Nutzer stecken. Twitter sagt, deren Anteil an den veröffentlichten Nutzerzahlen liege bei weniger als 5 Prozent, Musk behauptet, es könnten deutlich mehr sein.


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Twitter hat Musk nach der Ankündigung seines Rückziehers umgehend verklagt und ihm Vertragsbruch vorgeworfen. Das Unternehmen beschrieb dies als Vorwand und beschuldigte Musk, einen „Fluchtweg“ zu suchen. Er wolle aus dem Vertrag heraus, weil sich das Umfeld an den Kapitalmärkten eingetrübt habe und der Wert seines Anteils an Tesla und somit sein Vermögen erheblich geschrumpft seien. Musk reichte wenig später eine Gegenklage ein und warf Twitter Betrug vor.

Bemerkenswerter Schwenk

Rechtsexperten gaben Musk von Anfang an nur geringe Chancen, die vereinbarte Übernahme auf dem juristischen Weg platzen lassen zu können. „Er müsste in dem Rechtsstreit schon ein Kaninchen aus dem Hut zaubern,“ sagte zum Beispiel Ann Lipton von der Tulane University in New Orleans gegenüber der F.A.Z. Es galt aber als denkbar, dass sich die beiden Seiten auf einen Vergleich einigen. Daher ist es umso bemerkenswerter, dass Musk nun bereit zu sein scheint, die Übernahme zu den ursprünglichen Konditionen zu vollziehen.

Die Saga um Twitter begann, als Musk Anfang April publik machte, einen Anteil von 9,2 Prozent am Unternehmen gekauft zu haben. Damit wurde er aus dem Stand zu einem der größten Aktionäre. Wenige Wochen später wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Musk hat sein Übernahmemanöver als eine Art Feldzug für freie Meinungsäußerung beschrieben. Er warf Twitter übermäßige Zensur von Inhalten vor und suggerierte, dies werde sich unter ihm ändern. Er hat auch gesagt, er würde die gegenwärtige Twitter-Sperre des früheren US-Präsidenten Donald Trump aufheben.

Tesla-Aktien für mehr als 15 Milliarden Dollar verkauft

Zur Finanzierung der Übernahme will Musk insgesamt 33,5 Milliarden an Eigenkapital aufbringen. Er hat selbst in diesem Jahr Tesla-Aktien für mehr als 15 Milliarden Dollar verkauft. Ein erheblicher Teil des Eigenkapitals soll allerdings von anderen Geldgebern kommen, die dann zu Twitter-Aktionären würden. Unter anderem hat Larry Ellison, der Mitgründer des Softwarekonzerns Oracle, eine Milliarde Dollar zugesagt. Neben dem Eigenkapital ist auch ein Kredit von 13 Milliarden Dollar vorgesehen, für den Twitter selbst verantwortlich sein soll.

Sollte Musk Twitter nun tatsächlich übernehmen, wird er Eigentümer eines Unternehmens in großen Schwierigkeiten. Twitter wird seit Jahren vorgeworfen, sein wirtschaftliches Potential nicht auszuschöpfen, und zuletzt hat sich das wirtschaftliche Umfeld erheblich eingetrübt. Für das jüngste Geschäftsquartal meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang. Dafür wurde unter anderem auch die Unsicherheit rund um den Verkauf an Musk verantwortlich gemacht.

Falls sich die beiden Seiten nun tatsächlich einigen, könnte die Übernahme wohl sehr schnell vollzogen werden. Die Aktionäre von Twitter haben dem Verkauf an Musk zugestimmt.

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