Nachrichten

#Endspiel ums Überleben der Elefanten

Endspiel ums Überleben der Elefanten

Es ist ein ungewöhnliches Bild im Landgericht Cottbus: Drei Dutzend Elefanten-Stoßzähne liegen kreuz und quer auf Tischen. Fast 1,2 Tonnen wiegt das Elfenbein. Vor vier Jahren hatte der Zoll auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld einen Teil der Stoßzähne entdeckt. Es ist der größte Fund von illegal gehandeltem Elfenbein, den es in Deutschland je gab. Das in Kisten verpackte Elfenbein war als Lieferung „Kamin-Uhren aus Marmor“ deklariert. Vor Gericht steht nun ein Fünfzigjähriger. Vor einer Woche legte der Angeklagte ein Geständnis ab: Er wollte die Stoßzähne nach Vietnam verkaufen. Der Mann behauptet, er habe sie auf Flohmärkten zusammengesammelt. Ob ihm das Gericht das glaubt? An diesem Freitag ergeht das Urteil.

Philip Plickert

Hendrik Ankenbrand

6000 Kilometer weiter südlich spielt sich ein Blutbad ab. In den Wildparks und Savannen in Ost-, Süd- und Zentralafrika töten Wilderer die grauen Riesen in Serie. Etwa 10.000 bis 15.000 Elefanten fallen jedes Jahr den Wilderern zum Opfer. Die Banden haben Schnellfeuergewehre und Nachtsichtgeräte. Manche brausen mit Jeeps durch die Savanne, einige haben Hubschrauber. Die Park-Ranger finden Tierkadaver, die Stoßzähne abgesägt oder herausgebrochen. Durchschnittlich töten Wilderer alle 30 Minuten einen Elefanten.

Ein Milliardengeschäft für Schmuggler 

Etwa 50 Dollar je Kilogramm bringen die Stoßzähne den Wilderern in Tansania, Kenia oder Zimbabwe. Auf asiatischen Schwarzmärkten werden Preise bis 1000 Dollar gezahlt. Ein großer Stoßzahn kann Zehntausende wert sein. Mit dem illegalen Handel von Elfenbein, Rhinozeroshorn sowie anderen Wildtier-Produkten haben Schmuggler über die Jahre ein Milliardengeschäft gemacht, schätzt die internationale Polizeibehörde Interpol.

Vor 40 Jahren lebten noch mehr als eine Million Elefanten in Afrika. Inzwischen ist die Population wohl auf etwa 350.000 Tiere geschrumpft. Ihre Lebensräume werden kleiner, weil sich Siedlungen, Felder und Straßen ausbreiten. Der wichtigste Grund für das Schwinden der Bestände ist aber die gezielte Jagd durch Wilderer. Tierschützer fürchten, dass Elefanten in Afrika in vielen einstigen Lebensräumen bald komplett aussterben.

In Gefangenschaft, aber sicher: Eine Gruppe Asiatischer Elefanten erkundet ihr neues Gehege im Leipziger Elefantentempel Ganesha Mandir


In Gefangenschaft, aber sicher: Eine Gruppe Asiatischer Elefanten erkundet ihr neues Gehege im Leipziger Elefantentempel Ganesha Mandir
:


Bild: dpa

Elfenbeinhandel brachte etwa 400 Millionen Dollar Umsatz im Jahr, so die jüngste Schätzung des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) für 2016 bis 2018. Allerdings sinken die Preise, seit die Vereinigten Staaten 2016 und China 2017 ein Verbot für den Elfenbeinhandel erlassen haben. Asien und speziell China bleiben aber der wichtigste Markt für Produkte aus Stoßzähnen – fast 90 Prozent landen dort. In Europa sind es nur kleine Mengen. Laut der UNODC-Statistik waren 88 der mehr als 100 Tonnen Elfenbein, die 2016 bis 2018 beschlagnahmt wurden, für Asien bestimmt. Nur 3,6 Tonnen hatten das Ziel Europa, knapp vier Prozent.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!