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#Energieagentur: Krise kann „historischer Wendepunkt“ sein

„Energieagentur: Krise kann „historischer Wendepunkt“ sein“

Die Energiekrise hat den Klimaschutz vielerorts in den Hintergrund rücken lassen. Vor allem in Europa werden alle Register gezogen, um den Ausfall russischer Erdgaslieferungen zu kompensieren und die Versorgungssicherheit für Strom und Gas aufrechtzuerhalten.

Dazu werden stillgelegte Kohlekraftwerke reaktiviert und der Import von Flüssiggas kräftig erhöht, das wegen der bei Produktion, Aufbereitung und Transport anfallenden CO2-Emissionen als klimaschädlicher als Pipelinegas eingestuft wird. In erheblichem Umfang mussten ihre Mitgliedsstaaten Ölreserven freigeben, schreibt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem am Donnerstag erschienenen Jahresbericht, und nennt die Energiekrise eine „Erschütterung von noch nie dagewesener Tragweite und Komplexität“.

Doch in jeder Krise liegen auch Chancen. Das zumindest ist die Botschaft von IEA-Chef Fatih Birol. So versprächen die jüngst von Regierungen auf der ganzen Welt ergriffenen Maßnahmen, die aktuelle Krise „zu einem historischen und endgültigen Wendepunkt hin zu einem saubereren, erschwinglicheren und sichereren Energiesystem zu machen“. Die Öl- und Gaslieferungen werden teilweise erhöht oder diversifiziert, vor allem aber werde der Strukturwandel in vielen Ländern beschleunigt.

Die globalen Investitionen in „saubere“ Energie dürften kräftig steigen und 2030 jährlich mehr als 2 Billionen Dollar erreichen, prognostiziert die IEA. „Die Energiemärkte und Energiepolitik haben sich durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine verändert, und zwar nicht nur vorläufig, sondern für die nächsten Jahrzehnte“, sagt Birol.

Ein wichtiger Finanzierungsschub

Der langfristige Optimismus der in Paris ansässigen Energieagentur gründet nicht zuletzt in der Vielzahl großer staatlicher Investitionspakete. In den USA etwa sei es vor allem dem Inflation Reduction Act geschuldet, dass der jährliche Zubau von Solar- und Windenergiekapazitäten um das Zweieinhalbfache gegenüber dem heutigen Niveau wachsen dürfte.

In Europa hebt die IEA wiederum neben dem Fit-for-55-Paket aus dem vergangenen Jahr das als Reaktion auf den Ukraine-Krieg vereinbarte Paket RepowerEU hervor. Beide führten zu einem schnelleren Einsatz von erneuerbarer Energien und Effizienzsteigerungen, sodass der Erdgas- und Ölbedarf der EU in diesem Jahrzehnt um 20 und die Kohlenachfrage um 50 Prozent sinken werde.

Auch die steigenden Investitionen in die kohlenstoffarme Kernenergie finden die Zustimmung der Energieagentur. Japans Programm für eine grüne Transformation biete einen wichtigen Finanzierungsschub für Technologien wie Kernenergie, emissionsarmen Wasserstoff und Ammoniak, und auch Südkorea versuche, neben dem Anteil der erneuerbaren Energie auch den Anteil der Kernenergie in seinem Energiemix zu erhöhen.

Indien wiederum mache Fortschritte auf dem Weg zu seinem Ziel, bis 2030 eine Kapazität von 500 Gigawatt aus erneuerbaren Energien zu erreichen, was die Stromnachfrage des Landes zu fast zwei Dritteln decken soll. Und auch in China wird die Abkehr von fossilen Energieträgern laut IEA vorangetrieben und der Kohle- und Ölverbrauch noch vor Ende dieses Jahrzehnts seinen Höhepunkt erreichen.

Die finanziellen Mittel wären da

Das alles hat zur Folge, dass das Basisszenario der Energieagentur zum ersten Mal überhaupt ein Plateau der globalen Nachfrage nach fossilen Energieträgern erwarten lässt: Die Kohlenutzung gehe in den kommenden Jahren zurück, der Erdgasverbrauch erreiche Ende der 2020er Jahre seinen Höchststand und die Ölnachfrage sinke von Mitte der 2030er Jahre an.

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