#Erdogan empfängt Selenskyj in der Türkei
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Vor dem NATO-Gipfel im litauischen Vilnius war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Istanbul zu Gesprächen mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan. Erdogan bekundete dabei seine Unterstützung für den Wunsch Kiews, der NATO beizutreten: „Die Ukraine hat die NATO-Mitgliedschaft zweifellos verdient.“ Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Fortführung des Getreideabkommens.
US-Präsident Biden sagte hingegen gegenüber CNN, er glaube nicht, dass die Ukraine „für die Mitgliedschaft in der NATO bereit ist“. Es gebe unter den NATO-Mitgliedstaaten noch keine Einigkeit darüber, ob man die Ukraine „jetzt, mitten im Krieg“, in das Verteidigungsbündnis aufnehmen solle oder nicht. Wenn man das täte, sei man auch verpflichtet, jeden Zentimeter des NATO-Territoriums zu verteidigen. Wenn der Krieg dann weiterginge, befänden sich alle NATO-Partner im Krieg.
Kurz zuvor hatte bereits Bidens nationaler Sicherheitsberater Sullivan die Hoffnungen der Ukraine auf einen schnellen NATO-Beitritt gedämpft. Die Ukraine werde als Ergebnis des Gipfels nicht der NATO beitreten, sagte er.
Innerhalb des Bündnisses gab es bis zuletzt Diskussionen, wie beim Gipfel mit dem Thema umgegangen werden soll. Länder wie Litauen und Polen fordern nach Angaben aus Bündniskreisen, dass das Land die Zusage bekommen sollte, direkt nach einem möglichen Kriegsende aufgenommen zu werden. Andere Länder wie Deutschland wollen solche Versprechen hingegen eigentlich nicht geben.
Erdogan will bei Getreideabkommen vermitteln
Erdogan will nach eigenen Angaben Russland davon überzeugen, das auslaufende Schwarzmeer-Getreideabkommen mit der Ukraine zu verlängern. „Wir hoffen, dass das Abkommen mindestens einmal alle drei Monate und nicht alle zwei Monate verlängert wird. Wir werden uns dafür einsetzen und versuchen, die Gesamtlaufzeit auf zwei Jahre zu verlängern“, sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj in Istanbul. Erdogan erklärte auch, dass das Abkommen eines der wichtigsten Themen auf der Tagesordnung seines Treffens mit Wladimir Putin in der Türkei im August sein werde.
Erdogan will zudem den Wiederaufbau in der Ukraine unterstützen. Die Türkei wollte auch die Bemühungen fortsetzen, den Krieg in der Ukraine mit Verhandlungen zu beenden, so Erdogan nach dem Treffen mit Selenskyj.
USA schicken Ukraine umstrittene Streumunition
Die US-Regierung will der Ukraine umstrittene Streumunition liefern und verteidigt sich gegen Kritik an diesem Schritt. US-Präsident Joe Biden sprach von einer Übergangslösung und sagte, dass ihm die Entscheidung sehr schwergefallen sei. Sein Sicherheitsberater Jake Sullivan betonte: „Es ist eine Entscheidung, die wir aufgeschoben haben.“ Die Ankündigung kommt kurz vor dem NATO-Gipfel in der kommenden Woche.