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#„Es gibt keine Überkapazitäten bei Straßen“

„Es gibt keine Überkapazitäten bei Straßen“

Wie geht es der Wirtschaft in Frankfurt und im Taunus?

Manfred Köhler

Manfred Köhler

Stellvertretender Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verantwortlicher Redakteur des Wirtschaftsmagazins Metropol.

 Im Vergleich zu anderen Regionen gut, aber natürlich leiden viele unter dem Lockdown, die Veranstalter, alle, die mit dem internationalen Tourismus zu tun haben, Handel und Gastronomie. Ein Lichtblick ist der Export der Industrie.

Hoffen Sie auf eine rasche Wiedereröffnung der Geschäfte und Gastronomien?

Ja, das erscheint geboten, und es muss das nicht mit einer steigenden Zahl von Infektionen einhergehen. Es ließe sich die Corona-App weiterentwickeln, so dass erfasst werden könnte, wann jemand ein Geschäft betreten und verlassen hat, dann ließe sich bei einer Infektion nachvollziehen, wer zur gleichen Zeit dort war. Jetzt, wo die Temperaturen steigen, gibt es auch keinen Grund mehr, warum die Außengastronomie nicht wieder öffnen kann. Veranstaltungen könnte man dadurch ermöglichen, dass die Besucher vorher einen Schnelltest absolvieren. Das sind alles Beispiele, dass wir mehr wirtschaftliche Aktivitäten zulassen können, ohne dass das mit einer Erhöhung des Infektionsgeschehens einhergehen muss.

Funktionieren die Hilfsprogramme für die Wirtschaft?

Es gibt eine Vielzahl von Programmen, die von sehr unterschiedlichen staatlichen Institutionen betreut werden, so dass ein großer Apparat vorgehalten werden muss. Wir können nicht nachvollziehen, warum nicht nur eine Stelle zuständig ist, zum Beispiel die Finanzämter, denen die Daten der Unternehmen, zum Beispiel die Umsätze, ohnedies vorliegen. Das wäre effizienter für die öffentliche Hand wie auch die Antragsteller. Viele Unternehmen klagen, dass die Mittel zu spät fließen.

Der Frühling kommt: IHK-Präsident Caspar sieht „keinen Grund mehr, warum die Außengastronomie nicht wieder öffnen kann“.


Der Frühling kommt: IHK-Präsident Caspar sieht „keinen Grund mehr, warum die Außengastronomie nicht wieder öffnen kann“.
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Bild: dpa

Wenn die Restriktionen eines Tages zurückgenommen werden – wird es dann einen fulminanten Neustart der Wirtschaft geben, oder wird der Wiederaufbau lange dauern?

 Es wird relativ schnell gehen. Es wird erhebliche Nachholeffekte geben, denken Sie an Events und den Tourismus, und in der Folge einen richtigen Boom.

Manche meinen, die Pandemie solle eine Zeit der Besinnung sein und der Umkehr zu einem ganz anderen Wirtschaften als bisher, ohne Konsum und ohne Wachstum.

Auch wir halten den Ruf nach einem anderen Wirtschaften für sinnvoll. In der Krise haben alle erkannt, dass Unternehmerinnen und Unternehmer systemrelevant sind. Der viele bürokratische Aufwand für sie zum Beispiel sollte in Frage gestellt werden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden der Marktwirtschaft zu viele Regeln auferlegt. Dabei bedeutet Marktwirtschaft, mit Ressourcen effizient und sinnvoll umzugehen.

Es gibt die Sichtweise, Wachstum und überhaupt der Kapitalismus seien generell von Übel.

Zumindest ein Teil des Wachstums wird genutzt, um die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern. Ich glaube nicht, dass viele dafür sind, auf die vielen Sozialleistungen und Umweltprogramme zu verzichten. Unternehmer sind der Schlüssel dafür, umwelt- und klimapolitische Ziele effizient und ressourcenschonend zu erreichen.

Was sind für die IHK wichtige Themen mit Blick auf die Kommunalwahl?

Gerade in dieser Zeit, in der wegen der Krise einzelne Unternehmen verschwinden werden, ist es wichtig, neue Betriebe in der Region anzusiedeln. Wir haben jede Woche Anfragen von Unternehmen, die investieren wollen, und wir müssen dann feststellen, dass es an Flächen dafür fehlt. Und die wenigen Flächen, die es gibt, sind als Folge der Knappheit so teuer, dass wir im Wettbewerb der Regionen nicht mithalten können. Wir brauchen also zusätzliche Gewerbeflächen. Und es fehlt an Wohnungen für unsere Fachkräfte. Es gibt immer mehr Regeln, zum Beispiel bei den Mieten, aber das ist alles nicht erfolgreich. Notwendig ist aber die Ausweisung von mehr Bauland. In der Region werden 42 Prozent für landwirtschaftliche Produktion genutzt, in Frankfurt 24 Prozent. Es gäbe also Flächen, die für Wohnungen und für Gewerbe umgewidmet werden könnten.

Die Bürger des Rhein-Main-Gebiets, die sich in der Regel zu Wort melden, sprechen sich mehr und mehr dagegen aus. Was sagen Sie denen, die meinen, es sei nun auch einmal genug mit Bevölkerungswachstum und Job-Aufbau?

Die Frage lautet, ob wir uns auf Dauer leisten wollen, dass 42 Prozent der Flächen Agrarflächen sind, oder ob nicht ein Teil davon anders genutzt werden sollte. Diese Diskussion sollte man führen.

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