#Es muss nicht immer der Hosenanzug sein
„Es muss nicht immer der Hosenanzug sein“
Stellen Sie sich vor, Sie gehörten der SPD-Spitze an, es wäre Montagmorgen dieser Woche, der Tag, nachdem Ihre Partei die Wahl in Rheinland-Pfalz gewonnen hat. Was würden Sie anziehen? Als Mann, natürlich, einen Anzug in Dunkelblau. Als Frau ist die Antwort weniger eindeutig. Einen Blazer? In Rot? Der Politikerinnen-Blazer-Farbe schlechthin? Das ist der Klassiker in ihren Kleiderschränken, ein modisches Ausrufezeichen, das passt, wenn es viel zu entscheiden und verteidigen gibt. Angela Merkel trägt auf dem Foto zu ihrem Wikipedia-Eintrag einen knallroten Blazer.
Jennifer Wiebking
Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Saskia Esken, ebenfalls häufig im roten Blazer, trug an diesem Montag etwas anderes, nämlich einen Strickmantel in Schwarz und Weiß mit Buchstaben. Man sieht Ms, Os, Rs, versucht zu entziffern: NORMAL? MORAL? Im Online-Shop von Monari schließlich stößt man auf ebenjenen Strickmantel im Logo-Look. Die kreative Leistung dieses Kleidungsstücks sei mal dahingestellt, der Strickmantel ist aus einem anderen Grund interessant.
Viel wurde schon über die Rolle von Kleidern bei Frauen mit Macht geschrieben, immer wieder ging es um die Frage, warum sie, die häufig einen anderen Führungsstil haben, nicht auch ihren eigenen Kleidungsstil haben könnten, anstelle jenen der Männer – Anzug mit starren Hosenbeinen und kastigem Blazer – wie selbstverständlich zu übernehmen. Das Bild vom Montagvormittag zeigt so gesehen gleich zwei Gegenentwürfe: Zu sehen ist Malu Dreyer, die am Tag nach ihrem Wahlsieg bei der Politikerinnen-Farbe blieb, allerdings im Kostüm kam, mit weich fallendem Oberteil und einem Stehkragen als souveräne Alternative zum typischen Revers. Und zu sehen ist Saskia Esken in ihrem Buchstaben-Strickmantel.
Frauen in der Politik
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Alternativen zum Hosenanzug
Mit dieser weicheren Form von Mode ist sie nicht allein. Auch Dorothee Bär (CSU) erzählte vor einigen Wochen von ihrem geliebten Strickmantel. Und Michelle Obama erschien diese Woche auf dem Cover des amerikanischen Magazins „People“ in einer Hose zur passenden Jacke von dem Label Galvan, dessen Designerin die Deutsche Anna-Christin Haas ist. Michelle Obama trug eine fließende Hose, eine Jacke mit Taillengürtel, beides aus weichem, senffarbenem Samt. Schon ein Anzug, aber einer nur für Frauen.
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