#Ewigkeitschemikalien sind ein ständiger Kampf

Robert Bilott streitet seit Jahrzehnten vor Gericht mit Chemiekonzernen – Hollywood setzte ihm dafür ein filmisches Denkmal. Im Interview spricht er über die juristische Dimension der PFAS-Fälle und ein mögliches Verbot der Substanzen in Europa.

Herr Bilott, seit mehr als zwanzig Jahren führen Sie juristische Auseinandersetzungen gegen Chemiekonzerne wegen sogenannter PFAS-Substanzen, bekannt auch als Ewigkeitschemikalien. Ihre Geschichte wurde sogar Gegenstand eines Hollywood-Films. Trotzdem bekommt diese Materie bisher nicht so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie früher manche andere Rechtsstreitigkeiten um Gesundheitsgefahren von Produkten, zum Beispiel Asbest oder Zigaretten. Wie erklären Sie sich das?

Das ist sehr frustrierend, und ich arbeite seit Langem daran, die Öffentlichkeit dafür zu interessieren, denn wir haben es hier mit einer riesigen Bedrohung für Gesundheit und Umwelt zu tun. Ich denke, es gibt mehrere Gründe. Zum einen haben Hersteller dieser Chemikalien über viele Jahre hinweg Informationen unter Verschluss gehalten, und es hat uns reichlich Anstrengung auf juristischem Weg gekostet, das an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein anderes Problem ist die Terminologie. Es ist schwer, die Namen dieser Chemikalien überhaupt auszusprechen.