#Yasmeen Lari ist die Architektin der Stunde
Das Green Women’s Centre in Khaipur ist aus vorgefertigten Bambusmodulen zusammengesetzt. Es dient als Frauentreffpunt. Bei Überflutungen ist es ein Schutzraum.
Bild: Archiv Yasmeen Lari
Vom Betonbrutalismus zum Lehmbau: Die Pakistanerin Yasmeen Lari ist die Architektin der Stunde – und das auch, weil sie sich für die Bewahrung des kulturellen Erbes ihres Landes einsetzt.
Die pakistanische Architektin Yasmeen Lari war hierzulande wenig bekannt, bis sie unlängst mit der „Royal Gold Medal 2023“ der britischen Architektenvereinigung RIBA ausgezeichnet wurde. Mit dem Preis werden Baukünstler geehrt, die „direkt oder indirekt einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Baukultur haben“.
Die Pressemitteilung des Komitees zeigt das Foto eines brutalistischen Betonbauwerks, an dem sichtbar der Zahn der Zeit nagt. Dieser Bau war jedoch nicht der Hauptanlass für die Würdigung, vielmehr war die Art, wie sich die 1941 geborene Architektin vom Brutalismus wegbewegt hat hin zu einer ganz anderen Idee von Baukunst, ausschlaggebend für die Entscheidung: Aus einer der interessantesten und umstrittensten Betonbaumeisterinnen Pakistans ist Lari zu einer sozial orientierten Nachhaltigkeitspionierin geworden und hat damit eine Entwicklung genommen, die hoffentlich schulbildend wirkt, wie sich auch in einer Werkschau des Architekturzentrums Wien zeigt, die noch bis zum 16. August zu sehen ist.
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