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#Faszinierender Schwarzmarkt-Einblick: So viel kosten deine Daten im Darknet

Faszinierender Schwarzmarkt-Einblick: So viel kosten deine Daten im Darknet

Jedermann hat schon einmal vom sogenannten Darknet gehört – einer dunklen Ecke im Internet, wo man illegal Waffen, Drogen und auch gestohlene Nutzerdaten erwerben kann. Doch was kosten unsere Daten auf dem digitalen Schwarzmarkt und welche Informationen werden überhaupt gehandelt?

Darknet
Darknet und Deep WebBildquelle: B_A / Pixabay

Im Jahr 2020 wurden laut einem Bericht des Bundeskriminalamts 108.474 Fälle von Cyberkriminalität in Deutschland erfasst, wobei nur rund ein Drittel davon aufgeklärt wurde (35.390 Fälle). Eine Studie des Digitalverbands Bitkom offenbart derweil, dass 2019 75 Prozent der Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen waren und ebendies für weitere 13 Prozent vermutet wird. Nichtsdestotrotz gaben 2018 70 Prozent der Befragten im Rahmen einer Schufa–Untersuchung an, dass sie keine Angst vor Datendiebstahl im Internet hätten. Dabei ist die Gefahr so real und allgegenwärtig, dass selbst konkrete Preislisten für unterschiedliche Arten von gestohlenen Daten erstellt werden konnten.

  • 3 Milliarden Mails gehackt – bist du betroffen?

Deine Daten im Darknet – Kostenpunkt… ?

Dass Hacker deine Daten aus reiner Freude am Hacken stehlen, ist verständlicherweise eher die Ausnahme – schließlich ist Datendiebstahl kein Kavaliersdelikt. Je nach Art der gestohlenen Informationen können diese beispielsweise für Spam-Kampagnen, Phishing-Angriffe, zum Verteilen von Malware, zum Aufnehmen von Krediten und bei besonders brisanten Daten wie Krankenakten sogar für Lösegeldforderungen eingesetzt werden. Grundsätzlich geht es jedoch wie immer ums Geld. Und so landen private Informationen oftmals auf den Online-Schwarzmärkten des Darknets. Das rumänische Datenschutz– und Cybersicherheitsportal Privacy Affairs hat eine aktuelle Preisliste mit Darknet-Kosten für gestohlene, personenbezogene Daten erstellt.

Produktart Produkt Durchschnittspreis 2020 (USD) Durchschnittspreis 2021 (USD)
Kreditkarten / Banking geklonte Mastercard mit PIN 15 25
geklonte American Express mit PIN 35 35
geklonte VISA mit PIN 25 25
Kreditkartendaten (Kontostand: bis zu 1.000 USD) 12 15
Kreditkartendaten (Kontostand: bis zu 5.000 USD) 20 24
Online-Banking-Login (Kontostand: mindestens 100 USD) 35 40
Online-Banking-Login (Kontostand: mindestens 2.000 USD) 65 120
PayPal PayPal-Account (Kontostand: mindestens 100 USD) 199 30
PayPal-Account (Kontostand: mindestens 1.000 USD) 120
PayPal-Überweisung von 100 – 1.000 USD 5
PayPal-Überweisung von 1.000 – 3.000 USD 320 340
PayPal-Überweisung von über 3.000 USD 156 180
50 PayPal-Logins 200
Social Media Facebook-Login 75 65
Instagram-Login 55 45
Twitter-Login 49 35
Gmail-Login 156 80
Sonstige Dienste Netflix-Login 44
Kaspersky-Login 8
Adobe Creative Cloud 160
eBay-Account mit guter Reputation 1.000
E-Mails neuseeländische E-Mails (600.000) 10
tschechische E-Mails (350.000) 10
kanadische E-Mails (2,4 Millionen) 10
mexikanische E-Mails (4,78 Millionen) 10
österreichische E-Mails (380.000) 10

Abseits der Zahlen hat Privacy Affairs auch einige Screenshots des Darknet-Marktplatzes veröffentlicht. Das nachfolgende Bild zeigt Anzeigen zu gestohlenen Kreditkartendaten:

Verkauf von gestohlenen Daten
Gestohlene Kreditkartendaten im Darknet

Gestohlene Daten: So schützt du dich

Der erste Schritt sollte der sein, die Darknet-Datenbanken auf das Vorhandensein der eigenen E-Mail-Adresse zu überprüfen. Dazu hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gleich vier Websites vorgeschlagen. Es empfiehlt sich, die E-Mail-Adresse auf mehreren Seiten zu prüfen, da sich die ihnen zugrunde liegenden Datenbanken voneinander unterscheiden können. Sollte deine Suche positiv ausfallen, empfiehlt es sich, die Passwörter deiner Konten auszutauschen. Weiterhin solltest du nach Möglichkeit eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten – mehr dazu in unserem Nutzerdaten-Check-Selbstversuch.

Zu den vom BSI empfohlenen Diensten:

Abseits von E-Mail-Adressen können Dark-Web-Monitoring-Tools wie beispielsweise NortonLifeLock dabei helfen, personenbezogene Daten im Darknet aufzuspüren. Sie durchsuchen das Dark Web automatisch und melden sämtliche Treffer dem Eigentümer. Allerdings sind solche Monitoring-Programme in der Regel kostenpflichtig. Bei einem Fund sollte man abermals die Login-Daten ändern und, je nachdem welche Informationen betroffen sind, auch die Bank beziehungsweise andere Institutionen informieren.

Zu guter Letzt noch einige kleine Informationsperlen: Gefälschte Personalausweise diverser EU-Länder lassen sich im Darknet für rund 4.000 US-Dollar kaufen. Eine gefälschte US-Green-Card kostet dagegen lediglich 150 US-Doller und ein gefälschter Führerschein kann in den Vereinigten Staaten bereits für 100 Euro erworben werden.


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Bildquellen

  • Gestohlene Kreditkartendaten im Darknet: Privacy Affairs
  • E-Mail-Passwörter unsicher: ReadyElements / Pixabay
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay

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