#FC Bayern München gewinnt mit Harry Kane in Bremen
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Dass er fortan jedes Spiel spielen werde, hatte Thomas Tuchel schon am vergangenen Samstag versprochen. Da macht der Trainer des FC Bayern bestimmt nichts falsch: Der Mann mit der Stammplatzgarantie war am Freitagabend Hauptdarsteller beim am Ende deutlichen 4:0-Sieg des FC Bayern München beim SV Werder Bremen zum Saisonstart.
Harry Kane, 100 Millionen Euro teuer, bereitete Leroy Sanés 1:0 in der vierten Minute vor und schoss das 2:0 dann 70 Minuten später höchstselbst. Der teuerste Zugang der Bundesliga-Geschichte wirkte einerseits schon ganz gut integriert und andererseits austrainiert und von seinen Fähigkeiten überzeugt.
Da vorn jemanden zu wissen, der immer anspielbar ist und eine Ahnung hat, wo der Ball hin soll, kann dem Bayern-Spiel nur guttun. „Ein guter Abend“ sei es gewesen, sagte Kane später. Ein bisschen aufgeregt sei er schon gewesen vor seinem ersten vollen Spiel im neuen Trikot, ein Gefühl von „Schmetterlingen“ – aber als der Ball rollte, habe der Instinkt übernommen.
Rasche Zeitreise zum Auftakt
Nach 83 Minuten durfte sich der Engländer ausruhen, und der deutsche Rekordmeister wirkte sehr viel besser gelaunt als noch vor einer Woche. Sané ließ in der 90. Minute das 3:0 folgen, der eingewechselte Mathys Tel setzte den Schlusspunkt (90.+4). Werder hatte sich bemüht, aber nach vorn zu wenig auf die Beine gestellt, dass es am Ende noch so deutlich wurde, tat dem Team von Ole Werner weh.
60 Jahre Bundesliga – da flimmerten wundervolle alte Bilder über die großen Screens im Weserstadion, Seeler, Netzer, Beckenbauer, und auch Lothar Matthäus war im Werbeclip der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu sehen; in dieser raschen Zeitreise durch sechs Fußball-Jahrzehnte warb er für seine Lieblingsepoche: „Die Neunziger!“ Da war er schließlich einer der erfolgreichen Hauptdarsteller.
Von der Vergangenheit in die Gegenwart – zur Eröffnung des 61. Festspielkalenders hatte die DFL auch den leibhaftigen Matthäus nach Bremen eingeladen. Nicht die beste Idee. Als er die Meisterschale präsentierte, gab es gellende Pfiffe von der Tribüne der Werder-Fans. Die wenig später von der Band „Boss Hoss“ rockig intonierte Nationalhymne rief dann immerhin ein ambivalentes Echo aus Applaus und Abneigung hervor.
Kane macht munter weiter
Es sollte eine moderne Eröffnung der neuen Saison werden – Geschmackssache, ob das gelungen ist. In der Trauer für den im Juni im Alter von 79 Jahren verstorbenen Horst-Dieter Höttges war das Weserstadion dann aber ganz bei sich.
Und um 20.31 Uhr öffnete das große deutsche Unterhaltungs-Theater dann seine Tore für die Saison 2023/24. Und wie. Mit fünf Veränderungen im Vergleich zum 0:3 im Supercup gegen RB Leipzig war der FC Bayern voll da. Kaum vier Minuten gespielt, als Kane den Ball abprallen und Sané laufen ließ. Der raste Richtung Werder-Tor und schloss gekonnt zum 1:0 für den FC Bayern ab.
Werder hatte die Gasse in der Mitte aber auch so gar nicht geschlossen bekommen. Kane machte danach einfach munter weiter, schoss einen Freistoß (11.), war zwischen Milos Veljkovic und Marco Friedl oft anspielbar, wich auch auf die rechte Seite aus, half später hinten mit.
Bayern überließ viele Bälle der Doppel-Sechs Leon Goretzka/Joshua Kimmich. Das war an sich keine schlechte Idee, ging aber zu Lasten des Tempos – das kam erst nach Ballgewinnen, wenn Kingsley Coman losdüste, Jamal Musiala den Turbo anschmiss oder Sané davonrannte.
Ansonsten zirkulierte der Ball, Werder stand um den Strafraum. Eine Art Patt. Da waren Schüsse aus 18, 20 Metern sinnvoll: Musiala hätte in der 20. Minute fast das 2:0 geschossen. Goretzka machte es 14 Minuten später auch ordentlich, Jiri Pavlenka hielt. Auffällig: Kimmichs Flanken fanden keine mannschaftsinternen Abnehmer, weder aus dem Spiel noch als ruhender Ball.
Feuerwerk auf beiden Seiten
Noch zweimal blitzte Kanes Können in der ersten Halbzeit auf; bei einem Kopfball, der nicht durchkam, bei einem Schuss, der geblockt wurde. Zur Pause lag die Ballbesitzquote bei 75:25 zu Gunsten der Bayern. Überlegen und chancenreich: da war ein 1:0 zu wenig. Werder, das „eklig“ hatte spielen wollen, war vollauf mit dem Verteidigen beschäftigt.
Die zweite Halbzeit begann mit Feuerwerk auf beiden Seiten – auf den Rängen. Doch Werder war nun besser drin. Stand den Bayern auf den Füßen und lauerte auf Gegenangriffe. Das wirkte schon eher eklig. Das Stadion wachte auf. Und die Bayern antworteten. Erst schoss Goretzka an den Pfosten (58.), dann traf Kane nur ein Werder-Bein, in der 66. Minute verwertete Kimmich den Ball unsauber. Es ging nun hoch und runter, was Tuchel kaum gefallen haben dürfte.
Nach vorn sah es aber weiterhin gut aus, was die Bayern machten, und Werder wurde zusehends müde. Einen schnellen Angriff über Alphonso Davies konnten sie nicht unterbinden; seinen Pass nahm Kane auf, eine gute erste Berührung, und vollendete dann, wie man es von ihm erwarten darf: das 2:0 in der 74. Minute. Danach durfte er Pause machen, während der lange verletzte Thomas Müller bei diesem gelungenen Saisonstart zurückkehrte und Sanés und Tels Treffer zum Endstand bejubelte.
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