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#„Gerät man dort rein, sind die Überlebenschancen gering“

„Gerät man dort rein, sind die Überlebenschancen gering“

Als Jana Cerna am Montag gegen 13 Uhr von ihrer Wanderung in der Höllentalklamm zurückkehrte, begann es zu regnen. „Ich bin zeitig zurückgelaufen, obwohl die Sonne noch schien. Ab 14 Uhr sollte das Wetter schlechter werden“, erzählt sie. „Die Natur kann ja unberechenbar sein.“ Und trotzdem seien ihr zahlreiche Wanderer entgegengekommen, die gerade erst losliefen. „Teilweise schlecht ausgerüstet, mit kleinen Kindern und Hunden.“ Trotz angekündigten Unwetters.

Gegen Nachmittag wurde der Regen stärker. Der Hammersbach in der Höllentalklamm schwoll rasant an. Die Wassermassen rissen eine Holzbrücke mit sich – und auch zwei Personen, die sich auf ihr befanden, berichteten Augenzeugen. Sie wählten den Notruf. Doch die Rettung habe sich schwierig gestaltet, sagt Sohrab Taheri-Sohi vom Bayerischen Roten Kreuz. „Das Gelände im Hochgebirge ist schwer zugänglich.“ Hubschrauber konnten aufgrund des Wetters nicht fliegen und Geräte an die Unglücksstelle bringen. „Dazu kommt die unglaubliche Wucht des Wassers. Die Gefahren sind selbst für Profis schlecht abzuschätzen“, sagt Taheri-Sohi. Trotzdem konnten die Einsatzkräfte acht Wanderer in Sicherheit bringen. Sie waren von den Wassermassen in der Klamm eingeschlossen worden, blieben aber unverletzt. 108 Personen harrten in der Nacht zum Dienstag in den Knappenhäusern und in der Höllentalangerhütte aus. Am frühen Morgen brachte die Bergwacht sie zu Fuß ins Tal.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Am Dienstagmorgen besserte sich das Wetter, sodass die Vermisstensuche in der Klamm fortgesetzt werden konnte – mit 165 Rettungskräften von Polizei, Bergwacht, dem Roten Kreuz, Feuerwehr sowie auf Canyon-Rettung spezialisierten Kräften. Auch Drohnen seien zum Einsatz gekommen, berichtet Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Am Morgen fanden sie eine der beiden mitgerissenen Personen, konnten die Frau allerdings nur noch tot bergen. „Das Wasser schießt vom Berg durch die Schlucht“, sagt Sonntag. „Auch ohne den sintflutartigen Starkregen ist es reißerisch. Wenn man da rein gerät, sind die Überlebenschancen gering.“

„Höllisch imposant“ – mit diesem Spruch lockt die Höllentalklamm Grainau Touristen an. Zehntausende besuchen jährlich die Schlucht am Fuß der Zugspitze. Durch die steilen Felswände rauscht der Hammersbach ins Tal. „Ich hatte einen Schutzengel dabei und bin wirklich dankbar, dass ich heil nach Hause gekommen bin“, sagt Jana Cerna. Erst im Juni war ein Mann in der Höllentalklamm tödlich verunglückt, als er das Gleichgewicht verlor, stürzte und vom Wasser mitgerissen wurde.

Derweil hat die Staatsanwaltschaft München II Vorermittlungen eingeleitet. Eine Sprecherin der Behörde sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass der Verdacht der fahrlässigen Tötung im Raum stehe. Gegen konkrete Personen werde nicht ermittelt.

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