Wissenschaft

#Finde den Eindringling

Vier Drongo-Gelege mit jeweils einem Kuckucksei
In den Nestern des Trauerdrongos sind oft auch Eier des Afrikanerkuckucks zu finden. Im Bild gehört in jedem Gelege das jeweils am weitesten rechts liegende Ei zum Kuckuck. © Claire Spottiswoode

Der Afrikanerkuckuck (Cuculus gularis) ist ein wahrer Meister der Fälschung. Durch natürliche Selektion haben sich seine Eier zu fast perfekten Nachahmungen der Eier des Trauerdrongos (Dicrurus adsimilis) entwickelt. Der Nutzen: Der Kuckuck kann seine Eier in die Nester der Drongos legen und muss seine Küken nicht selbst aufziehen. Bei diesem als Brutparasitismus bezeichneten Verhalten tötet das Kuckuckküken nach dem Schlüpfen sogar die Drongo-Nachkommen – vorausgesetzt der Betrug fällt nicht auf!

Trauerdrongos leben in Afrika südlich der Sahara und legen Eier mit einer großen Vielfalt an Farben und Mustern. Einige Beispiele sind im Bild zu sehen. Der Afrikanerkuckuck ist in der Lage, all diese verschiedenen Erscheinungsformen täuschend echt nachzuahmen. Dennoch konnten Wissenschaftler der Universität Cambridge und der Universität Kapstadt nun beobachten, dass die Kuckuckseier nur im Ausnahmefall nicht von den Drongos erkannt werden. Laut ihrer Erhebungen gelingt es den Drongos mit einer Wahrscheinlichkeit von 93,7 Prozent die fremden Eier zu identifizieren und aus ihren Nestern zu entfernen. Doch wie kommen sie dem Eindringling auf die Schliche?

Die Lösung liegt in der persönlichen „Signatur“ der Drongo-Eier. Sie haben bestimmte Farben und Muster, die für jedes Individuum einzigartig sind und von diesem leicht reproduziert werden können. So können Drongo-Paare sehr effektiv ihre eigenen Eier von denen anderer Vogelarten, aber auch von Eiern anderer Drongos unterscheiden.

Um zu verstehen, welche Unterschiede im Aussehen der Eier für die Drongos ausreichend sind, um die Kuckuckseier zu entlarven, führten die Forscher vier Jahre lang Experimente mit Drongo-Nestern in Sambia durch. Dabei platzierten sie anstatt Eiern des Afrikanerkuckucks sogar Eier fremder Drongo-Paare in den Gelegen. Das Team stellte fest, dass bestimmte Abweichungen besonders gut von den Drongos erkannt werden.

Obwohl der Afrikanerkuckuck alle typischen Signaturarten nachahmen kann, legen einzelne Kuckucke ihre Eier nicht immer in die individuellen Drongo-Gelege, die zu ihren eigenen Eiern passen. „Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kuckucksei gut genug zur Signatur dieses einen Drongos passt, sehr gering“, sagt Erstautor Jess Lund von der Universität Cambridge. „Allerdings könnte dieser Teil von Sambia ein Hotspot des Parasitismus sein, in dem die Drongos ein besonders fein angepasstes Abwehrverhalten besitzen, gegen das Kuckucke wenig Chancen haben.“

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