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#Flecken hat nicht nur die Sonne

Flecken hat nicht nur die Sonne

Nur gut, dass wir von der Praxis abgekommen sind, Naturereignisse als Vorzeichen zu deuten. Wir könnten uns sonst vor Omen, guten wie bösen, heute kaum noch retten, angesichts der Ausweitung unserer Wahrnehmungmöglichkeiten durch moderne Technik. So blieb es auch ohne prophetische Folgen, als vergangenen Dezember gemeldet wurde, Betelgeuse, auch Beteigeuze geschrieben, der hellste Stern im Orion, unserem schönen Wintersternbild, habe sich verdunkelt. Spekulationen, der Rote Riesenstern könnte bald zur Supernova werden, waren eher von Vorfreude als Besorgnis geprägt. Ein Zerplatzen des Himmelsjuwels wäre die Show des Jahrtausends.

Ulf von Rauchhaupt

Ulf von Rauchhaupt

Verantwortlich für das Ressort „Wissenschaft“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Astrophysiker hatten der Idee bald widersprochen: Kurz vor dem Knall würde solch ein Stern eher heller, aber nicht dunkler. Viele vermuteten stattdessen, Betelgeuse würde gerade von Staubschwaden verhüllt. Diese hätten sich demnach wieder verzogen, denn inzwischen leuchtet der Stern wieder wie zuvor. Im Juni allerdings erschien in den Astrophysical Journal Letters die Arbeit eines Teams um Thavisha Dharmawardena vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg. Sie und ihre Kollegen hatten Aufnahmen des Sterns im Submillimeter-Bereich ausgewertet, und dort war die Verdunklung ebenfalls zu sehen. Da Staub in diesem Frequenzbereich durchsichtig ist, kann er nicht die Ursache der Verdunklung sein. Eher, vermutet das Team, habe sich auf der Oberfläche Betelgeuses ein Sternfleck gebildet.

Wenn ein ferner Stern nicht ganz sauber ist

Warum auch nicht? Die Sonne ist schließlich ein Stern. Ihren entfernten Artgenossen sind Flecken freilich nicht direkt anzusehen. Hauptreihensterne, also all jene, deren primärer Kernbrennstoff noch nicht zur Neige gegangen ist, sind dafür zu klein. Allerdings lässt sich das Ausmaß ihrer Fleckigkeit in vielen Fällen durch die Analyse bestimmter Spektrallinien bestimmen. Dazu wird ausgenutzt, dass die Rotation der Sterne Lichtwellenlängen durch den sogenannten Dopplereffekt verschiebt: Licht, das von der Sternenhälfte kommt, die auf uns zu rotiert, wird zu etwas höheren Frequenzen verschoben, solches der von uns wegrotierenden Hälfte zu etwas kleinen; dadurch verbreitern sich die Spektrallinien. Dunkle, also weniger leuchtende Flecken, die sich – von uns aus gesehen – nur auf einer Seite des Sterns befinden, verursachen eine Asymmetrie in dieser Verbreiterung. „Die magnetischen Zyklen unserer Sonne könnten von außerirdischen Astronomen nachgewiesen werden“, sagt Alexander Shapiro vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. „Solange sie nicht zu weit weg sind.“

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