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#Weniger Deutsche wohnen im Eigenheim

Weniger Deutsche wohnen im Eigenheim

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Menschen den Traum von eigenen vier Wänden tatsächlich erfüllen können – den historisch günstigen Zinsen sei Dank. Mit der höheren Nachfrage nach Immobilien sind auch deren Preise zum Teil deutlich gestiegen.

Kerstin Papon

Zumindest auf den ersten Blick lässt dies vermuten, dass es damit auch mehr Hausbesitzer und Wohnungseigentümer gibt. Doch die Wohneigentumsquote sinkt. Erstmals seit der Wiedervereinigung besteht die Gefahr, dass in Deutschland immer weniger Haushalte in den eigenen vier Wänden leben werden.

Dies sind Ergebnisse einer Analyse des Berliner Forschungsinstituts Empirica in Zusammenarbeit mit den Landesbausparkassen (LBS), die der F.A.Z. exklusiv vorliegen. Die Studie basiert auf der jüngsten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2018, für die 60.000 Haushalte alle fünf Jahre befragt werden. Demnach wohnten im Jahr 2018 hierzulande im Durchschnitt rund 42 Prozent aller Haushalte im Eigentum – und damit 1 Prozentpunkt weniger als noch 2013 (siehe Grafik). In keinem anderen Land der EU leben so wenig Haushalte in der eigenen Immobilie wie hierzulande, sagt die zur Sparkassenfinanzgruppe gehörende LBS.

Große Unterschiede zwischen Ost und West

Die Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern sind nach wie vor groß. Im Jahr 2018 betrug die Eigentumsquote in Ostdeutschland im Durchschnitt gut 36,4 Prozent, in Westdeutschland waren es 44,9 Prozent. Ihr Hoch erreichte sie in den alten Bundesländern 1993 in der ersten Erhebung nach der Wiedervereinigung mit 48,1 Prozent, seit zehn Jahren sinkt der Anteil.

Auch drei Jahrzehnte nach der Wende sei die Entwicklung der Wohneigentumsbildung in Deutschland nicht ohne die Unterschiede zwischen Ost und West zu erklären, sagt die LBS. Während die alten Bundesländer in den 1980er Jahren große Fortschritte gemacht hätten, habe es nach der Wiedervereinigung erste spürbare Dämpfer gegeben. In Ostdeutschland sei der Erwerb eigener Immobilien erst danach zur echten Option geworden. Doch der kräftige Aufholprozess sei ins Stocken geraten und der Abstand zum Westen noch groß.

Der Nachwuchs fehlt

Die zuletzt schleppende Entwicklung der Wohneigentumsquote basiere allerdings auf gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Phänomenen, die in ganz Deutschland zu finden seien, sagt die LBS. Es fehle vor allem an „Nachwuchseigentümern“. Besonders der Anteil der 70- bis 79-Jährigen in Wohneigentum sei binnen 20 Jahren deutlich gestiegen. Die nachrückende Generation hingegen sei weit weniger erfolgreich in der Bildung von Eigentum als die Generation der Eltern. Unter den 30- bis 39-Jährigen zum Beispiel hätten im Jahr 2008 im Durchschnitt 34 Prozent der Ostdeutschen und 37 Prozent der Westdeutschen den Sprung ins Wohneigentum geschafft, zehn Jahre später gelte dies nur noch für 25 bis 30 Prozent dieser Gruppe.

Die Entscheidung für Wohneigentum falle umso leichter, je sesshafter und etablierter man sei, sagt Empirica. Der Kauf von Immobilien und die Gründung einer Familie gingen oft Hand in Hand. Deswegen seien typische Erwerber junge Familien. Spätestens mit der Geburt des zweiten Kindes werde die Mietwohnung oft zu eng.

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