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#Frankfurter Freestyle der zauberhaften Sorte

„Frankfurter Freestyle der zauberhaften Sorte“

Mehr als das Ergebnis von 3:0 gegen Hertha BSC kennzeichnet die Reaktion von Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche das Leistungsvermögen und den Anspruch der Frankfurter Eintracht in dieser Saison: „Die zweite Halbzeit war schlecht, da war keine Ernsthaftigkeit, viel Freestyle, so geht das nicht.“ Krösche wirkte verärgert regelrecht. Dabei hatte die Eintracht nach einer zauberhaften ersten halben Stunde durch Treffer von Kolo Muani 2:0 geführt, dann das Spiel gegen den 17. der Tabelle bis auf ganz wenige Augenblicke kontrolliert und in der Nachspielzeit durch Buta den verdienten Endstand erzielt.

Aber dem Sportvorstand genügte das nicht. „Ein 2:0 ist in der Bundesliga gefährlich. Ein Eckball, ein Kopfball und dann ist das Spiel wieder offen. Wir haben der Hertha die Tür aufgemacht, das darf nicht sein“, so Krösche. Sein Eindruck war nicht falsch, vielleicht etwas überpointiert formuliert. Denn bis auf einen Schuss von Ngankam nach gut einer Stunde, den Tuta auf der Linie stehend mit dem Kopf abwehrte, wurden die Berliner nicht wirklich gefährlich. Aber Krösche war das schon zu viel. „Wir müssen 100 Prozent über 90 Minuten bringen. Wenn wir glauben, es reichen 60 bis 70 Prozent, dann wird das nicht funktionieren.“

Was die Eintracht in der ersten Halbzeit bis zur 35. Minute bot, ab der sie sich entschloss, den Pausenpfiff risikolos abzuwarten, war einfach bezaubernd. Längst nicht jede Aktion wurde klar und entschlossen zu Ende gespielt, aber schon die Ballstafetten und die Entwicklung der Angriffszüge versprühten so viel Charme und Esprit, dass das Zuschauen trotz eines unpräzisen Abschlusses der Kombination ein Genuss war. Götze und Kolo Muani hatten die meisten spektakulären Szenen, aber auch Lindström, Sow, Neuzugang Philipp Max auf dem linken Flügel und Buta auf dem rechten hatten ihre Momente. Kamada war wie allen anderen eine unbändige Lust auf Fußball anzumerken, doch der Japaner fiel auch unangenehm auf, weil er sich in einem Anflug von Lässigkeit drei höchst gefährliche Ballverluste in der eigenen Hälfte leistete. Die Kollegen bügelten die Patzer jedoch wieder aus.

Die Berliner zeigten sich von ihrer anhaltende Malaise ziemlich mitgenommen, ihnen fehlte es an Überzeugung, so konnten sie der Eintracht nicht gefährlich werden. Nur mit Hilfe des Schiedsrichters wäre das möglich gewesen. Doch Robert Hartmann meinte es in den drei neuralgischen Fällen gut mit der Eintracht. Dass der Referee den Berliner Treffer nicht anerkannte, weil Niederlechner zuvor Eintracht-Libero Hasebe mit beiden Händen umgestoßen hatte, darf außerhalb Münchens als Normalität angesehen werden, auch dass er nicht auf Elfmeter entschied, als Hasebe der Ball an den Arm gesprungen war. Der Japaner hatte sich vom Ball weg gedreht und den Arm am Körper.

Nicht mehr nur Vorbereiter, jetzt auch Vollstrecker

Den Elfmeter, den er Kolo Muani zusprach, hätte er jedoch nicht zwanghaft geben müssen. Doch Hartmann genügte die Berührung von Uremovic für seine Entscheidung, nachdem der Berliner am Fünfmeterraum vom Frankfurter genarrt worden war. Kolo  Muani verwandelte sicher, den üblichen Frankfurter Elfmeterschützen Daichi Kamada hatte er zuvor um Erlaubnis gefragt: „Den nächsten schießt Daichi wieder“, kündigte der Franzose an.

Sieben Minuten später, in der 28., verwertete Kolo Muani ein steiles Zuspiel von Lindström zu seinem neunten Saisontreffer und wurde so wieder einmal zum Mann des Spiels. War er vor der WM-Pause vor allem als Vorbereiter überragend, so überzeugt er im neuen Jahr auch als Vollstrecker. Vier Bundesligatreffer in drei Begegnungen sind eine aufsehenerregende Quote. „Die WM und das Training von Didier Deschamps scheinen ihm gut getan zu haben“, meinte Eintracht-Trainer Glasner süffisant.

Der Österreicher monierte ähnliche Dinge wie sein Sportvorstand, aber war viel versöhnlicher im Ton. „Ich bin sehr zufrieden“, schickte er voraus, bevor er ins Detail ging: „Ganz wichtig ist, dass wir schön auf dem Boden bleiben. Wir wissen, was wir spielen können, aber wir wissen auch, was wir brauchen, um es spielen zu können.“ Damit meinte Glasner volle Konzentration und Antizipation. „Mit drei mal Hacke und vier Übersteigern geht es nicht. Man muss die  Antennen offen halten, sonst sind die Gegner schnell wieder da.“ Aber Glasner wollte auch nicht zu kritisch werden: „Das ist schon Jammern auf hohem Niveau, aber ich jammere lieber auf hohem Niveau als auf tiefem.“

Zu Glasners Zufriedenheit trug auch Neuzugang Philipp Max bei, den er überraschend in die Startformation beordert hatte. „Philipp hat es sehr ordentlich gemacht, solange die Kräfte reichten“, sagte Glasner. Vor allem in der brillanten Anfangsphase hatte der linke Außenbahnspieler einige starke Szenen in der Offensive. „Das ist mein Spiel, ich will so schnell wie möglich dahin zurückfinden“, sagte der 29 Jahre alte dreimalige Nationalspieler. Nur die Hereingaben fanden noch nicht ihr Ziel. Max hat keine Bedenken, dass sich dies noch ändern wird: „Wir müssen uns noch besser kennenlernen. Ich freue mich schon, wenn ich mit den Hereingaben die Mitspieler finde.“

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