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#Frankfurter Serie des Grauens

„Frankfurter Serie des Grauens“

Oliver Glasner wollte nichts beschönigen. „Das ist keine so angenehme Statistik“, sagte der Eintracht-Trainer. Saisonübergreifend seit elf Spielen schon hat seine Frankfurter Fußballmannschaft in der Bundesliga nicht mehr gewonnen. Eine Serie des Grauens – doch für Glasner kein Grund, nervös zu werden. Viel mehr Grund gab es für ihn stattdessen, sich binnen Wochenfrist ein weiteres Mal über diskussionswürdige Entscheidungen der Videoschiedsrichter zu echauffieren und von „irregulären Entscheidungen“ zu sprechen.

Beim 1:1 vor einer Woche bei Hertha BSC war es Stürmer Rafael Borré, der elfmeterreif zu Fall gebracht wurde, aber keinen Strafstoß erhielt. Beim 1:1 am Sonntag gegen den 1. FC Köln war es das Ausgleichstor acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, das trotz Abseitsstellung und Sichtbehinderung gegeben wurde.

„Das ist Wahnsinn“

„Ich verstehe nicht, was sie da machen. Es war letzte Woche genau das Gleiche“, sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nach dem Remis gegen die Rheinländer. „Es ist ärgerlich, wenn du zweimal so entscheidende Situationen hast.“

Torhüter Kevin Trapp, der beim Ausgleichstreffer durch Jan Uwe Thielmann keine Abwehrchance besaß, weil der im Abseits stehende Florian Dietz ihm die Sicht versperrte, geriet geradezu in Rage. „Jede Woche diskutieren wir über diese Abseitstore, das ist Wahnsinn“, sagte Trapp.

Seit fünf Jahren schon gibt es den Video Assistant Referee (VAR), und genauso lange gibt es auch die Diskussionen darüber. Für Sebastian Rode, den Kapitän der Eintracht, sei es „die Hoffnung“ gewesen, „dass mit dem VAR so gut wie möglich keine Fehlentscheidungen mehr stattfinden“, sagte er am Sonntag. Dass es nun aber so laufe, sei „extrem unglücklich. Es ist zu hoffen, dass es sich im Laufe der Saison ausgleicht.“

Glasner sagte nach dem immerhin ersten Punktgewinn vor heimischer Kulisse in dieser Spielzeit: „Es ist nicht so einfach in der Bundesliga. Es sind Kleinigkeiten, die fehlen.“ Gegen den 1. FC Köln, so der Frankfurter Fußballlehrer, habe seine Mannschaft schon „den richtigen Schritt in die richtige Richtung“ gemacht.

Glasner „kann mit diesem Unentschieden leben“

Die Entscheidung, in der Defensive von Dreier- auf Viererkette zu wechseln, war richtig und wichtig im Hinblick auf die vielen Prüfungen im bevorstehenden heißen Herbst, der erstmals in der Vereinsgeschichte mit Spielen in der Champions League lockt.

An diesem Donnerstag werden sich die Blicke der Frankfurter Spieler, Trainer und Verantwortlichen nach Istanbul richten, wo von 18 Uhr an am Bosporus die Begegnungen der Gruppenphase ausgelost werden. Im Kerngeschäft Bundesliga, in dem die Eintracht seit dem 2:1 gegen Bochum am 13. März auf ein neuerliches Erfolgserlebnis wartet, zeigte sich Glasner mit dem vordergründig enttäuschenden 1:1 gegen Köln trotz allem halbwegs zufrieden. „Ich kann mit diesem Unentschieden leben“, sagte der 47 Jahre alte Coach.

Als das Remis in der Weise Wirklichkeit wurde, weil Schiedsrichter Martin Petersen nach siebenminütiger Wartezeit das Abseitstor anerkannte, saß Rode schon auf der Auswechselbank. Dort durchlebte der Eintracht-Spielführer ein Wechselbad der Gefühle, „denn es ist brutal schwierig, wenn du am Spielfeldrand sitzt und gefühlt zehn Minuten warten musst, bis eine Entscheidung getroffen wird. Aus meiner Sicht ist es Abseits, weil Kevin nicht weiß, ob der Gegner noch zum Ball geht. Die Gesamtsituation ist extrem unglücklich“, sagte Rode.

Für Trapp stand außer Frage: „Wir sind das klar bessere Team gewesen und müssen diese Partie gewinnen. Beim Kölner Treffer verstehe ich nicht, wieso der Schiedsrichter nicht abpfeift. Wenn dort ein Gegenspieler steht, ist es Abseits. Ich reagiere nicht einmal, weil ich den Ball nicht sehe.“

Luca Pellegrini hat den Ball oft gesehen – und oft bekommen. Es war ein vielversprechendes Debüt, das der von Juventus Turin ausgeliehene Italiener für seinen neuen Klub gezeigt hat. Am Ende eines „intensiven“ Spiels sagte er, dass er zwar gewohnt sei, in einer Viererkette zu spielen. „Dennoch ist es eine andere Liga, die Spielweise ist deutlich physischer.“ Auf eine detaillierte Diskussion rund um die VAR-Entscheidung wollte sich der 23 Jahre alte Römer nicht einlassen.

„Die Videobeweisdiskussion ist für mich zuerst einmal nebensächlich“, sagte er nach dem Unentschieden gegen den 1. FC Köln. Seine Empfehlung: „Es gilt, auf uns zu schauen. Das Spiel ist vorbei, wir haben zwei Punkte verloren. Doch wir werden weiter hart arbeiten und dann auch die drei Punkte holen.“

Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich am Sonntag (17.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei DAZN) im schweren Auswärtsspiel beim selbstbewussten und glänzend in die Saison gestarteten Aufsteiger Bremen. Werder ist bestens in Schwung und hat noch kein Spiel verloren.

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