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#Freude über Mike, Jubel über Genesis

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Was treibt einen Künstler im Rentenalter mit Millionen auf dem Konto noch immer auf strapaziöse Tourneereisen? Mike Rutherford, 72 Jahre alter britischer Multiinstrumentalist und Gründungsmitglied von Genesis, hält eine ziemlich simple Erklärung parat: „Ich für meinen Teil liebe es, die Welt zu sehen, täglich umherzureisen. Wer das in meinem Alter noch macht, sollte es genießen.“ Dabei gehe es nun bei den Tourneen seiner Band Mike and the Mechanics so handfest zu wie zu den Anfängen von Genesis: Mittelgroße Hallen, kleine Hotels, unterwegs mit dem Nightliner, wenig Glamour.

Wenn der in einen adretten hellen Anzug gehüllte baumlange Schlaks Rutherford dann gewohnt statisch im Rampenlicht der gut gefüllten Frankfurter Jahrhunderthalle steht, regelmäßig zwischen E- und Akustikgitarre sowie Bass wechselnd, huscht über sein noch recht jugendliches Antlitz gelegentlich ein leichtes Lächeln der Zufriedenheit. Ob er sich dann nach dem sorglosen Landleben auf seinen Anwesen in Loxwood, West Sussex oder Cape Town in Südafrika mit seiner seit 1976 ihm angetrauten Frau Angie sehnt? Oder ob er an die finale „The Last Domino?“-Tour von Genesis im vergangenen Jahr durch die Riesenarenen denkt?

Ohrwurmige Pop-Rock-Mixtur

Jedenfalls vermittelt er den Eindruck, dass der Deutschlandauftakt der „Refueled!“-Tour ihm ziemlich behagt. Wie bei Genesis, so gab es auch bei der 1985 aus der Taufe ge­hobenen und 2004 vorerst aufgelösten Formation Mike and the Mechanics eine längere Zäsur. Erst 2010 kam eine runderneuerte Besetzung des nach den Megasolisten Peter Gabriel und Phil Collins dritterfolgreichsten Genesis-Spin-off-Projekts zustande. Mike and the Mechanics, im Fundament gegenwärtig durch Anthony Drennan an Gitarre und Bass, Luke Juby an den Keyboards und Nic Collins am Schlagzeug, ma­chen es dem Zuhörer ziemlich leicht: Eine stets ohrwurmige, mitunter hymnisch ausgerichtete Pop-Rock-Mixtur mit weltweiten Chartrennern wie „Silent Running“, „The Living Years“, „Over My Shoulder“ und „All I Need Is A Miracle“.

Für Abwechslung sorgen die beiden ekstatisch passionierten wie stimmlich erstklassigen Vokalisten: Andrew Roachford, Londoner mit westindischen Wurzeln, Soul in der Stimme, Virtuosität am E-Piano und Talent als Entertainer, bezaubert mit exzentrischer Art, und Tim Howar, kanadischer Sänger, Schauspieler und Tänzer, glänzt wie ein quecksil­briger Flummi, vor allem wenn er Ma­terial von Genesis präsentiert. So mischt sich unter das Eigenrepertoire die sarkastische Genesis-Ode „Jesus He Knows Me“ über die fundamentalen Evangelikalen in Nordamerika. Im lieblichen Akustikset integrieren Mike and the Mechanics wiederum die Genesis-Evergreens „Invisible Touch“ und „Follow You, Follow Me“.

Schon da stehen immer wieder Be­geisterte auf, um hemmungslos zu tanzen. So richtig kollektiv in Schwung gerät die Jahrhunderthalle aber erst, als Rutherford auf seiner Squier Bullet Stratocaster das legendär markige Riff anstimmt, das auch aus der Werkstatt eines Keith Ri­chards hätte stammen können: „I Can’t Dance“. Da ernten er und Tim Howar frenetischen Jubel, wenn sie die staksigen Tanzschritte aus dem Genesis-Videoclip andeuten. Die Hochstimmung bleibt bis zum Finale mit „Word Of Mouth“ erhalten, wo sämtliche Bandmitglieder noch mal so richtig ausführlich solistisch glänzen dürfen.

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