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#Sorge um die Innenstadt

Sorge um die Innenstadt

Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer, hat die Erreichbarkeit der Innenstadt mit allen Verkehrsmitteln gefordert. 33 bis 40 Prozent der Kunden seien vor der Pandemie mit dem Auto in die Stadt gekommen, die Einkäufe dieser Kunden hätten über dem Schnitt gelegen. Der Frankfurter Einzelhandel habe ein großes, weit ins Umland reichendes Einzugsgebiet. Gerade Kunden aus dem Hochtaunuskreis, einem der kaufkräftigsten in Deutschland, seien insofern auf das Auto angewiesen, als nicht alle Orte einen S-Bahn-Anschluss hätten, sagte Caspar am Freitag. Doch werde der Autoverkehr in die Stadt hinein zunehmend erschwert.

Manfred Köhler

Manfred Köhler

Stellvertretender Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verantwortlicher Redakteur des Wirtschaftsmagazins Metropol.

Caspar verwies auf das Streichen von Parkplätzen in der Innenstadt, gestiegene Parkgebühren und den Wegfall von Fahrspuren. Wenn der Verkehr nach der Pandemie wieder steige, werde sich ein Autofahrer ein-, zweimal in den Stau stellen, dann werde er anderswo einkaufen. Die Erschwernisse für die Autofahrer blieben nicht ohne Konsequenzen, und das, obwohl der Einzelhandel in der Corona-Pandemie ohnedies schon leide.

Gemeinsam mit Joachim Stoll, einem der Vizepräsidenten der Kammer und Sprecher des örtlichen Einzelhandels, wies Caspar darauf hin, dass dem Umsteigen auf Bahnen und Busse zwar das Wort geredet werde, doch seien gerade die U- und S-Bahn-Stationen Hauptwache und Konstablerwache „verwahrlost“. Stoll fordert darüber hinaus Verbesserungen in der Innenstadt.

„Aufpassen, dass der Handel nicht totgeredet wird“

Beide beklagten, dass in der Fußgängerzone organisiertes und aggressives Betteln und aufdringliche Straßenmusik geduldet würden; München zeige, dass dies auch anders geregelt werden könne. Auch der Alkohol- und Drogenmissbrauch auf der Zeil sei nicht hinzunehmen, ebenso wenig, dass sie abends und nachts nicht mehr als sicher wahrgenommen werde. „Ein solches Erscheinungsbild der Zeil hält viele Kunden fern, auf die heute – mehr denn je – nicht verzichtet werden kann.“ Die Frage sei auch, warum in den Schaufenstern Werbung mit elektronischen Mitteln nicht erlaubt sei, in dieser Sache hätten Geschäfte schon Ärger wegen beleuchteter Buchstaben bekommen.

Stoll warnte vor der Sichtweise, der Einzelhandel in der Innenstadt stehe vor dem Aus. Zwar beschleunige sich der Strukturwandel, es sei nicht mehr so, dass vor einem leerstehenden Ladenlokal neue Mieter Schlange stünden. Doch könne von einer „Verödung“ nicht die Rede sein, es handele sich vor allem um eine Krise der Modegeschäfte.

„Man muss aufpassen, dass der Handel nicht totgeredet wird.“ Die Geschäfte seien immer noch der wichtigste Grund der Menschen für eine Fahrt in die Innenstadt. Wer etwa Kultureinrichtungen in der Innenstadt wolle, müsse sich fragen lassen, ob sie für die Flächen die gleichen Mieten zahlen könnten wie der Handel.

Die Plätze in der Innenstadt hätten ein „nicht genutztes Potential für Urbanität“, hob Caspar hervor. Doch werde die Umgestaltung der Hauptwache immer wieder verschoben, sei die Konstablerwache, von den Markttagen abgesehen, ein ungenutzter Raum. Notwendig sei ein „Zukunftsdialog“ zur Innenstadt.

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