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#Fußball-Bundesliga: Frankfurter 3:1-Sieg zum Geburtstag gegen Hoffenheim

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Die Eintracht begeht ihr 125. Jubiläum mit viel Gespür – und einem Spiel, das Lust macht auf mehr. Beim 3:1 gegen Hoffenheim kommt auch der Gegner freundlich zu Hilfe.

Feste zu feiern, wie sie fallen, ist eine Fähigkeit, in der die Eintracht und ihr Anhang eine gewisse Kunst entwickelt haben. An Gelegenheiten, ihre Party-Tauglichkeit zu demonstrieren, fehlte es in der jüngeren Vergangenheit ja fürwahr nicht.

Am 25. Bundesliga-Spieltag bewiesen die Klubstrategen aufs Neue, dass sie ein ausgeprägtes Event-Gespür besitzen, eine Symbiose aus Tradition und Zukunft zu kreieren, die sich anschaulich vermarkten lässt und so die Massen mit Lust auf eine weitere große Fußball-Sause anlockt.

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Der Sonntag in der von 57.000 Zuschauern besuchten Arena stand im Zeichen des 125. Jubiläums des Vereins. Um die Besonderheit des Augenblicks zu würdigen, erleuchtete zuvor unter anderem eine Illuminations-Show den abendlichen Römer, gab es Fan-Spaziergänge „Uff de Gass“ zu bedeutsamen Frankfurter Fußball-Orten und trat die Mannschaft zum Ausklang des Feten-Wochenendes in Retro-Shirts an, die an die Gründung am 8. März 1899 erinnerten.

Sportlich wurde das bunte Veranstaltungsprogramm durch einen Beitrag aufgewertet, mit dem die Spieler von Trainer Dino Toppmöller sich und ihren Gefolgsleuten eine Freude machten, die alles andere überstrahlte: Das 3:1 über die TSG Hoffenheim nährte die Hoffnung, dass es auch in der kommenden Saison zu den bislang stets besonders zelebrierten Auftritten auf europäischer Bühne kommen könnte. Der Sieg verbesserte die Ausbeute der sich auf dem sechsten Tabellenplatz wiederfindenden Eintracht auf 40 Punkte und vergrößerte den Abstand zu den Hoffenheimer Verfolgern auf sieben Zähler.

Sebastian Rode, der weiterhin verletzte Kapitän der Frankfurter, trat vor dem Anstoß in Jeans und Kapuzenpulli auf den Rasen und verbreitete eine hoffnungsfrohe Botschaft, für die er mit Sprechchören gefeiert wurde. Die Knie-Operation sei „soweit gut“ verlaufen, sagte der 33-Jährige, der im Sommer seine Profikarriere beenden wird. Er kündigte an, dass es nun sein „großes Ziel“ sei, bis zum finalen Spieltag am 18. Mai in der Rehabilitation so fit zu werden, dass er sich „als Aktiver auf dem Platz verabschieden“ könne. Dass er als Typ in der Kabine und Taktgeber im Mittelfeld seit dem Aus in der Conference League am 23. Februar vermisst wird, spiegelte sich auch in manch mauem Auftritt ohne ihn.

Lob vom Trainer: Mario Götze ragt mit einem Tor und einer Vorlage heraus


Lob vom Trainer: Mario Götze ragt mit einem Tor und einer Vorlage heraus
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Bild: dpa

Gegen Hoffenheim setzte Toppmöller an der Nahtstelle zwischen Angriff und Abwehr auf das Duo Ellyes Skhiri und Hugo Larsson. Die TSG konnte nur anfangs deutlich machen, dass sie dagegenhalten wollte, ehe sie mit zunehmender Dauer zumeist nach der Eintracht-Pfeife zu tanzen hatte. Mit ihrem ersten Eckstoß setzten sie einen Nadelstich. Anton Stach brachte den Ball von rechts in den Fünfmeterraum, wo sich John Anthony Brooks im Kopfballduell mit Innenverteidiger Robin Koch behauptete und über Kevin Trapp hinweg den Führungstreffer der Kraichgauer erzielte (6. Minute).

Brooks schürte Emotionen

Damit war ein Zwischenstand geschaffen, auf den die Eintracht-Akteure mit dem erkennbaren Bemühen reagierten, das Unerwartete umgehend zu bereinigen, doch sie gingen beim letzten Pass zunächst zu ungenau vor. Besonders Dina Ebimbe tat sich als Aktivposten hervor, der bei konsequenter Chancenverwertung in den ersten zwanzig Minuten im Alleingang das Ergebnis ungleich erfreulicher hätte gestalten können.

Brooks sorgte auch für die zweite Szene, die zusätzlich Emotionen schürte – und folgenschwere Wirkung für sein Ensemble entfaltete. Der Deutsch-Amerikaner holte bei einem schnellen Vorstoß der Eintracht Omar Marmoush mit einem verunglückten Hochrisiko-Tackling von den Beinen – und sah daraufhin von Referee Bastian Dankert unter Hoffenheimer Protesten die Rote Karte.

Genügend Gründe zum Feiern: Frankfurter Ebimbe (l) und Knauff


Genügend Gründe zum Feiern: Frankfurter Ebimbe (l) und Knauff
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Bild: dpa

In Unterzahl veränderten sich die Kräfteverhältnisse, wobei die fortan defensiver ausgerichteten Hoffenheimer notgedrungen der Eintracht mehr Freiraum lassen mussten. Eine erste Lücke fand dabei Koch, der sich, um den Druck zu erhöhen, öfter weiter vorne mit einschaltete und aus 15 Metern mit einem Flachschuss ins Eck zum Ausgleich traf (32.). „Das war das beste Spiel in diesem Jahr“, sagte der 27-Jährige später über den „kollektiv guten“ Auftritt. „Es hat alles gestimmt. Für uns war es wichtig zu zeigen, was in der Mannschaft steckt“, sagte Koch, der in dieser Woche mit seiner Comeback-Berufung ins Nationalteam rechnen darf.

Am Sonntagmorgen habe er schon mit Bundestrainer Julian Nagelsmann telefoniert, in „ein, zwei Tagen“ werde das offizielle Statement folgen, dem er nicht vorgreifen wollte, sagte Koch – und lächelte.

Mario Götze, bei dem nahezu alles Hand und Fuß hatte, was er machte, sorgte dafür, dass sich das Blatt zeitig zugunsten der Eintracht wendete, während sich die TSG durch eine Gelb-Rote-Karte für Ozan Kabak weiter schwächte (78.). Götzes aus dem Fußgelenk geschnickte Vorlage verlängerte Ebimbe mit dem Kopf zum 2:1 ins Netz (50.).

Und danach rundete der Fußball-Feingeist seine Leistung als Torschütze zum 3:1-Endstand ab (64.), der bei der überwiegenden Mehrheit der Ehrentags-Entourage für eine lange nicht mehr gehörte Fröhlichkeit auf den Rängen sorgte: Die Lust auf weitere Frankfurter Feier-Abende ist gewachsen.

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