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#Fußball-Bundesliga: Gladbacher Talfahrt hält an

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Fußball-Bundesliga: Gladbacher Talfahrt hält an

Die zornigen „Hütter raus, Hütter raus“-Rufe, die am Mittwochabend immer wieder und gut vernehmbar erklangen, werden wohl keine konkreten Folgen haben für den verschmähten Trainer von Borussia Mönchengladbach. Zwar hatte Adi Hütters Mannschaft abermals verloren, diesmal 2:3 gegen seinen vormaligen Klub Eintracht Frankfurt, aber in Mönchengladbach werden Trainer nicht so schnell entlassen.

Und es waren auch nicht die Anhänger der Borussia, die den erfolglosen Österreicher schmähten. Das Gebrüll kam aus der Ecke mit den Gästefans. Vor dem Anpfiff, nach jedem der Frankfurter Tore, und auch immer mal wieder zwischendurch. Sie hatten ihre Freude an den Problemen des Gegners und ihres früheren Trainers, während die Eintracht mit Oliver Glasner immer besser wird. Nach diesem aufregenden Fußballspiel finden die Frankfurter endgültig Anschluss an die Europapokalplätze. „Natürlich sind die letzten Wochen, sehr, sehr erfreulich für uns“, sagte Glasner.

Die so zäh in die Saison gestarteten Hessen haben allerdings auch an diesem Abend ziemlich lange gebraucht, um richtig in das Spiel hineinzufinden. Am vergangenen Sonntag hatten sie mit einer atemraubenden Energieleistung einen 0:2-Rückstand gegen Bayer Leverkusen in einen 5:2-Sieg verwandelt, nun war auch am Niederrhein zunächst der Gegner stärker, agierte in der ersten Halbzeit mit der größeren Entschlossenheit in den Zweikämpfen. „Wir waren sehr lethargisch, das Anlaufen war zu halbherzig, wir sind schwer ins Spiel gekommen“, sagte Glasner.

Dieser Unterschied in der Kategorie „investierte Energie“ zeigte sich nicht zuletzt beim hübsch herausgespielten Gladbacher Führungstor: Luca Netz hatte einen langen Diagonalball geschlagen, Joe Scally legte zurück, und Florian Neuhaus drosch den Ball aus 15 Metern in die lange Torecke. Möglich war das jedoch nur, weil Frankfurts Daichi Kamada viel zu langsam umschaltete, während der Angriff seinen Anfang nahm. Die Wucht der Eintracht ist auch weiterhin ein unberechenbares Phänomen, das in gewissen Phasen vorhanden ist, in anderen aber nicht. Vor der Pause verloren die Frankfurter fast alle wichtigen Zweikämpfe in ihrem Angriffsdrittel und spielten zu unsauber, um in gefährliche Abschlusssituationen zu kommen. „Wir haben gut angefangen und verdient geführt“, sagte der Gladbacher Abwehrspieler Matthias Ginter.

Gladbacher Geschenke

Doch zum Glück für die Frankfurter gibt es diese spezielle Eigenschaft, die vielen Krisenteams anhaftet: Sie verteilen Geschenke. Die Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief schon, als sich Denis Zakaria, der zentrale Akteur der Gladbacher Abwehrkette, auf ein waghalsiges Dribbling durch die eigene Hälfte einließ und den Ball verlor. Zwei Pässe später konnte Rafael Borré den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Damit hatte das Spiel eine neue Richtung. Gladbachs Souveränität war dahin, und Jesper Lindström gelang früh in der zweiten Hälfte das 1:2, nachdem Evan Ndicka viel zu viel Platz auf dem linken Frankfurter Angriffsflügel gehabt hatte (50.). „Das hat das Spiel schon ein bisschen auf den Kopf gestellt“, sagte Ginter. Auch das 2:2, das Ramy Bensebaini per Foulelfmeter schoss (54.), warf Glasners Team nicht mehr aus der Bahn.

Nur eine Minute später nutzte Kamada die großen Räume in der Gladbacher Hälfte zum 2:3 (55.). In den folgenden Minuten drohte Mönchengladbach auseinanderzufallen, immer wieder kam es zu chaotischen Szenen vor Torwart Yann Sommer, doch vor allen Dingen Lindström vergab zwei großartige Möglichkeiten. Insgesamt war der Auftritt des Frankfurter Angriffs allerdings beeindruckend. Borré und Lindström hatten jeweils einen Treffer selbst erzielt sowie ein Tor aufgelegt, und Kamada hatte ebenfalls getroffen. „Unsere Offensive musste relativ viel Kritik einstecken“, sagte Glasner, „unsere drei Spieler vorne haben Tore geschossen und sich die Tore gegenseitig aufgelegt.“ Auch das ist ein Indiz für eine gute Gesamtentwicklung der Mannschaft, von der Hütter in Mönchengladbach weit entfernt ist.

Erst als Lucas Tuta mit einer Gelb-Roten Karte vom Platz geflogen war (70.), entwickelten die Gladbacher noch einmal viel Offensivdruck, doch nun war das Frankfurter Spiel endgültig von der Hingabe geprägt, die in der ersten Hälfte gefehlt hatte. Sie stemmten sich mit voller Kraft gegen die Gladbacher Schlussoffensive, grätschten. und warfen sich in Schüsse. Kevin Trapp wehrte mehrere gefährliche Bälle ab und sagte nach dem Abpfiff: „Hinten raus hatten wir sicherlich ein bisschen Glück. Aber wir haben echt viel dafür getan, dass wir das Spiel gewinnen.“

Als die Teams dann nach dem Abpfiff schließlich in ihre Kurven gingen, um sich bei den Anhängern zu bedanken, rief endlich niemand mehr „Hütter raus“. Die Frankfurter feierten ihre Sieger, und selbst die Nordkurve mit den Fans der Borussia applaudierte wohlwollend für eine Leistung über die Hütter sagte: „Meiner Meinung nach war das eine unverdiente Niederlage.“

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