#Gaskrise: Die besondere Gas-Spar-Idee: Griechenland wirbt fürs Überwintern
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„Gaskrise: Die besondere Gas-Spar-Idee: Griechenland wirbt fürs Überwintern“
Anstatt in der kalten Jahreszeit mehr für Heizen und Warmwasser zu bezahlen, könnten Deutsche sich auf Kreta eine schöne Zeit machen, wirbt der Tourismusminister aus Athen. Das Angebot zielt vor allem auf Rentner.
Die sprichwörtliche griechische Gastfreundschaft, hochwertige Dienstleistungen und ein mildes Klima – so preist Griechenlands Tourismusminister Kikilias jetzt in der Bild-Zeitung die Vorzüge seines Landes an. „Wir werden hier auf Sie warten“, sagte der Minister dem Blatt. Das Angebot richtet sich vor allem an Rentnerinnen und Rentner.
Auch Panagiotis Simandirakis, der Bürgermeister der malerischen Hafenstadt Chania auf Kreta, wirbt um Langzeit-Touristen. Kreta sei besonders gut geeignet, um die Energiekrise zu überstehen. Hier brauche man keine Heizung, sagt Bürgermeister Simandirakis. Tatsächlich lockt Kreta, Griechenlands größte und südlichste Insel, mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr. Ganz ohne Heizung geht es allerdings auch hier nicht. Im Dezember, statistisch der kälteste Monat des Jahres, fallen die mittleren Tageshöchsttemperaturen auf sechs Grad, die Tiefstwerte liegen nur bei zwei Grad.
Im Januar liegt die Durchschnittstemperatur in Griechenland bei 15 Grad
Wie alle griechischen Inseln außer Euböa ist auch Kreta nicht ans Erdgasnetz angeschlossen. Geheizt wird deshalb überwiegend elektrisch oder mit Heizöl. Viele Wohnungen haben auch einen Kamin. Damit kann man die kühlen Abende im Herbst und Winter gut überbrücken.
Im November fällt das Thermometer selten unter zehn Grad und ab Januar steigt die Durchschnittstemperatur bereits wieder auf 15 Grad. Wohnungen werden in Städten wie Chania, Heraklion oder Rethymnon zu Mieten von etwa sieben bis neun Euro pro Quadratmeter angeboten. Außerhalb der Städte ist es günstiger. Viele Wohnungsbesitzer zögern allerdings, nur für wenige Monate zu vermieten. Die Alternative sind Kurzzeit-Vermietungen auf Portalen wie Airbnb oder Booking.com. Für die werden allerdings deutlich höhere Preise verlangt.
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Die Lebenshaltungskosten sind in Griechenland vor allem in ländlichen Gebieten günstiger als in Deutschland. Der Einkauf im Supermarkt ist etwa zehn Prozent billiger. Auch die Stromkosten sind niedriger. Griechenland wirbt aber nicht nur um Langzeit-Urlauber. Premierminister Kyriakos Mitsotakis positioniert sein Land als Rentnerparadies. Er will Pensionäre aus dem kühlen Norden dazu bewegen, dauerhaft nach Hellas umzusiedeln.
Rentner profitieren von niedrigen Steuern in Griechenland
Wer als Rentnerin oder Rentner seinen Steuerwohnsitz nach Griechenland verlegt, zahlt nur sieben Prozent Einkommensteuer. „Die Flatrate wird auf die gesamten im Ausland erzielten Einkünfte des Rentners erhoben und gilt für 15 Jahre“, erläutert Dirk Reinhardt, Partner in der Athener Anwaltsfirma MStR Law. Die Kanzlei berät Ruheständler bei der Verlegung ihres Steuerdomizils nach Griechenland. Voraussetzung ist, dass man mindestens 183 Tage im Jahr dort verbringt.
Es gibt aber Einschränkungen. So gilt in Deutschland für dort erzielte Mieteinnahmen oder Einkünfte aus Gewerbebetrieben zumindest eine beschränkte Steuerpflicht, auch wenn man sein Steuerdomizil in Griechenland hat. Trotz der niedrigen Renten-Flatrate soll sich das Modell für den griechischen Fiskus lohnen. Nach einer Studie der Athener Denkfabrik Dianeosis könnte Griechenland mit dieser sogenannten Silver Economy jährlich bis zu fünf Milliarden Euro erwirtschaften.
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