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#„Gefightet wie die Löwen“

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„„Gefightet wie die Löwen““

Ein spätes Tor von Gareth Bale hat ein lange Zeit ziemlich uninspiriertes Wales bei der Rückkehr auf die WM-Bühne nach 64 Jahren vor einem Fehlstart ins Weltturnier in Qatar bewahrt. Der Starspieler verwandelte in der 82. Minute einen Elfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, zum 1:1-Endstand gegen die USA.

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Über weite Strecken hatte der Traum von der Teilnahme am globalen Championat wie ein Albtraum gewirkt. Die Waliser waren zu mut- und ideenlos, um die Amerikaner auch nur halbwegs in Schwierigkeiten zu bringen. Doch die verpassten es, ein zweites Tor nachzulegen. So blieben die zähen Waliser immer noch in Reichweite eines Punktgewinns zum Auftakt in Gruppe B.

„Ich bin ziemlich glücklich, besser hätte es kaum laufen können“, sagte Bale, der nach der Partie zufrieden seine Mannschaftskameraden abklatschte. „Die Jungs haben gefightet wie die Löwen“, befand der Rekordtorschütze seines Landes.

„Wir müssen den Kopf oben lassen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren“, kommentierte der Amerikaner Tyler Adams das Ergebnis. „Wir haben einen Punkt mitgenommen und das ist gut“, so der Kapitän.

Das Vorspiel im von außen bunt leuchtenden Ahmad Bin Ali Stadion in ar-Rayyan gehörte zwar dem roten Block der vielen walisischen Fans, die dem ersten WM-Spiel ihres Landes seit 1958 lautstark singend entgegenfieberten.

Schon in der Kapitale Doha, in der sich dieser Tage nicht nur die Fans der beiden spielenden Mannschaften, sondern bei bis zu vier Spielen am Tag die aller Teams permanent mischen, waren sie mindestens so laut wie die der Engländer, die am Nachmittag mit einem 6:2-Sieg über Iran beeindruckend in ihre WM-Kampagne gestartet waren.

Was die Fans aus Wales aber auf dem Spielfeld von ihren Landsmännern zu sehen bekamen, war erstmal ein Stimmungskiller. Die Mannschaft verschanzte sich zumeist in der eigenen Hälfte und bot doch Lücken im Abwehrverbund. Eine fatale Kombination, die wenig erfolgversprechend ist.

Erst unterlief Joe Rodon fast ein Eigentor – Torwart Wayne Hennessey wehrte mit der Brust ab (9. Minute), weil er zufällig in der Flugbahn stand –, wenige Sekunden später klatschte ein Kopfball des früheren Bremers Joshua Sargent an den Außenpfosten (10.).

Diese Defensivtaktik der Waliser von Trainer Rob Page ging nicht lange auf. Christian Pulisic, einst bei Borussia Dortmund, schickte den flinken Timothy Weah, der den Ball elegant an Torwart Hennessey zum 1:0 vorbeispitzelte (36.).

Der 22 Jahre alte Außenstürmer ist der Sohn von George Weah, Fußballlegende und heute Staatspräsident in Liberia. Weil sein drittes Kind in New York zur Welt kam und dort sowie in Florida aufwuchs, spielt Timothy nun für die USA.

Und was war mit Bale? Nach seinem Abschied von Real Madrid im Sommer hatte er die Station Los Angeles FC im Land des Gegners vom Montag ausgewählt, um sich fit für den großen Schlusspunkt seiner Karriere zu machen.

Das gelang, denn Bale, der zuletzt noch mit Blessuren zu kämpfen hatte, stand auf dem Platz und hielt die komplette Spielzeit durch. Zuerst aber machte der große Name der Waliser sich erstmal klein. Seine auffälligste Szene war lange Zeit ein Foulspiel, für das er die Gelbe Karte sah.

In der zweiten Halbzeit steigerten sich die Europäer aber offensiv. Bei zwei Kopfballchancen kurz nacheinander durch Ben Davies (64.) und Kieffer Moore (65.) kamen sie dem Tor plötzlich näher. Das kam unerwartet. Aber auf einmal war der Offensivgeist da.

Als dann der Amerikaner Walker Zimmerman im Strafraum gegen Bale nach einer Hereingabe von außen viel zu ungeschickt mit einer Grätsche zu Werke ging, eröffnete sich dem Kapitän die Chance zum freien Schuss aus elf Metern. Sein satter Linksschuss war unhaltbar für Torwart Matt Turner.

Da sangen um Punkt Mitternacht Ortszeit beim Abpfiff auch die Fans aus Wales wieder lautstark. Sie feierten Wales. Und Bale. Und dichteten, dass sie auf keinen Fall schon wieder nach Hause und zur Arbeit gehen möchten.

Hinter den wohl zu starken Engländern ist durch das Remis alles offen in dieser Gruppe im Kampf um den zweiten Platz, der ins Achtelfinale führt. Für Bale und Wales geht es am Freitag (11.00 Uhr MEZ, im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball WM, in der ARD und bei MagentaTV) im zweiten Spiel gegen Iran weiter. Anschließend folgt das Bruderduell mit England zum Abschluss der Vorrunde. Es soll noch kein frühes Abschiedsspiel von der WM werden.

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