#Geht es uns allen eigentlich noch gut?

Mitte dieser Woche, irgendwo in den Niederungen bei Twitter, wohin sich Großaccounts selten verirren. Nutzer „Rainer“ postet drei Bilder: ein Foto von Winnetou auf dem Pferd, eine heute als Schokokuss geläufige Süßigkeit, ein Schnitzel. Dazu der Kommentar: „Jetzt provoziere ich mal ein bisschen!“ Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, welche Begriffe Rainer, der sonst mit Vorliebe Beiträge von AfD-Politikern verbreitet, im Kopf des Betrachters erzeugen möchte; native American etwa zählt zweifellos nicht dazu.

Gut 500 Menschen haben diesen Post weitergeleitet, knapp 3000 ihn mit einem Herz bedacht: hervorragende Werte für einen mittelkleinen Account mit weniger als 1000 Followern. Es gibt auch zahlreiche Kommentare dazu, darunter einen nachdenklichen von Nutzer „Runknar“, der fragt: „Wann wurde Provokation eigentlich etwas Gutes, Lustiges, Erstrebenswertes?“ Es folgt ein weniger reflektierter Nachsatz: „Warum denken Arschlöcher, dass sie mit einem Bild von Winnetou provozieren?“ Zumindest bei Runknar, muss man konstatieren, hat Rainers Provokation gefruchtet.