Ein investigativer Bericht lässt vermuten, dass die marktführende Kryptobörse Binance knapp 400 Mio. US-Dollar von der Tochterfirma Binance.US an eine externe Firma des Binance-Chefs Changpeng Zhao (CZ) transferiert hat.

Wie Reuters am gestrigen 16. Februar entsprechend berichtet, zeigen Untersuchungen der Bankdaten und Firmenkommunikation von Binance, dass seit 2020 in mehreren Transaktionen über 400 Mio. US-Dollar von einem Konto der Binance.US an die Trading-Firma Merit Peak geflossen sind. Die US-Börsenaufischt SEC soll im Februar 2022 deshalb Ermittlungen gegen die Binance.US und die betreffende Trading-Firma eingeleitet haben.

Nach den Angaben von Reuters bestätigt ein Sprecher der Binance.US, dass Merit Peak „weder Trading noch irgendwelche anderen Dienstleistungen auf der Handelsplattform der Binance.US betrieben hat“. Zudem hatten lediglich Mitarbeiter der Kryptobörse Zugang zu den Bankkonten der Firma. Die besagten Gelder wurden von der Binance.US bis zuletzt unter dem Firmennamen BAM Trading Services bei der Silvergate Bank gehalten.

Der investigative Bericht steht vor dem Hintergrund, dass die Binance ironischerweise erst kürzlich einen Blogpost unter dem Titel „Das Aufbauen von Vertrauen in der Kryptobranche“ veröffentlicht hat. Darin argumentiert die Kryptobörse, dass Kundengelder „nur für Zwecke verwendet werden dürfen, die ausdrücklich von Kunden genehmigt wurden“. Schon im Juni 2022 hatte sich Binance gegen einen ähnlichen Bericht von Reuters gewehrt, in dem die Nachrichtenagentur behauptet hatte, dass die Kryptobörse Geldwäsche im großen Stil begünstigt.

A rising tide lifts all boats. By following these guidelines, we can make everyone in crypto safer.

We invite the entire ecosystem to join us in this push towards improving security and trust. And provide us any feedback on ways to further improve the initiative. https://t.co/4E33QrtJfp

— CZ Binance (@cz_binance) February 16, 2023

Die im Jahr 2019 gegründete Binance.US ist eine unabhängige Tochterfirma der Binance, die speziell auf den amerikanischen Markt zugeschnitten ist, denn das Mutterunternehmen darf sein Dienstleistungsangebot nicht in den USA zugänglich machen.