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#Gemälde von Pablo Picasso bei Van Ham

Im Picasso-Jahr, das ein halbes Jahrhundert nach dem Tod des Katalanen weltweit mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen begangen wird, kann auch das Kölner Auktionshaus Van Ham mitfeiern: Die 500. Versteigerung der Firmengeschichte des Hauses wird von einem auf 1,5 bis 2,5 Millionen Euro taxierten Gemälde Pablo Picassos gekrönt. „Buste de femme“ entstand 1971, aus dem Bild soll dem Betrachter Jacqueline Roque entgegenlächeln: die Frau, die Picasso so oft wie keine andere ins Bild setzte.

Mehr als 400 Porträts sind von der Töpferin und Keramikverkäuferin, die Picasso nach seiner Trennung von Françoise Gilot und dem Tod seiner ersten Ehefrau Olga Koklova 1961 zu seiner zweiten und letzten Gemahlin machte, überliefert. Unter den berühmtesten ist „Jacqueline mit Blumen“ aus dem Jahr 1954. Frischverliebt inszenierte der betagte Picasso die mehr als vierzig Jahre Jüngere mit überlangem Hals im Profil – einer Pose, die er gerne in Porträts von ihr wiederholen würde. Plakativ in kräftigen Farben gemalt, verweist die sphinxgleich stilisierte Gefährtin zurück auf Frauengestalten bei Eugène Delacroix, an die Picasso von ihr erinnert wurde, und strahlt zugleich selbstbewusste Mid-Century-Eleganz aus. Im gleichen Jahr malte Picasso sie als „Hockende Frau“; das Bild erzielte 2017 bei Christie’s in New York 32,5 Millionen Dollar.

Zurückhaltend im Ausdruck ist das Spätwerk, das nun bei Van Ham angeboten wird. Es lässt an Bilder auf Keramiken Picassos denken: In Grautönen mit gelben Akzenten gehalten, ist das im Dreiviertelprofil erfasste Gesicht über dem wie ein Kragen am Hals liegenden Brüsten schwer zu deuten. Schaut es sinnend, schelmisch, beklommen? Picasso bediente sich bei der Darstellung lässig in seinem Werkzeugkasten der verschobenen Perspektiven. Zwei Jahre später starb er; seine Witwe, die ihn als ihre „Sonne“ bezeichnete hatte, ging einem Ende als tragischste Frau an Picassos Seite entgegen. 1986 nahm sie sich das Leben.

Die 92 mal 73,5 Zentimeter große Leinwand, die Van Ham im Rahmen seiner Frühjahrsauktionen Anfang Juni zum Aufruf bringt, kommt laut Auktionshaus aus einer „bedeutenden deutschen Privatsammlung“, die zu großen Teilen in Köln versteigert werden soll und mit Hunderten Werken, darunter von Künstlern wie Louise Bourgeois, Paul Klee, Kurt Schwitters und Günther Uecker, einen Schätzwert von mehr als zehn Millionen Euro habe. „Buste de femme“ stammt den Angaben zufolge aus dem Nachlass Jacqueline Picassos, ist im Werkverzeichnis von Christian Zervos gelistet und wurde 1986 im Kjarvalsstadir Museum in Reykjavik ausgestellt. Bei Van Ham kann man sich freuen über die „Sensation, dass ein Ölgemälde von Pablo Picasso von internationaler Klasse auf einer deutschen Auktion aufgerufen wird“ – und am Standort Köln nicht dem großen internationalen Wettbewerber vor Ort anvertraut wurde. Das teuerste im Jahr 2022 bei Van Ham zugeschlagene Los war ein Gemälde von Max Liebermann: „Colomierstraße in Wannsee“ kam auf 320.000 Euro.

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