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#Genesis-Trio verkauft Musikrechte

„Genesis-Trio verkauft Musikrechte“

Die Liste an renommierten Künstlerinnen und Künstlern, die Rechtepakete an ihrem Schaffen verkauft haben, ist in den vergangenen Monaten rasch gewachsen. Und dabei darf nicht vergessen werden, dass längst nicht alle Katalogdeals publik gemacht werden. Der nächste große aber, ist nun bekannt.

Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford verkaufen ihre Autorenrechte an den Genesis-Werken sowie an ihren Solo-Veröffentlichungen an das US-Musikunternehmen Concord Music. Den Deal bestätige ein Verantwortlicher von Concord am Donnerstag dem „Wall Street Journal“. Demnach kommt zu den Autorenrechten auch „ein Mix“ aus Einnahmen aus der Vermarktung der betreffenden Aufnahmen des Trios. Dies bedeutet, dass Concord in Teilen offenbar lediglich den Collins, Banks oder Rutherford zustehenden Teil übernimmt. Die Rechte an den betreffenden Aufnahmen aber weiterhin beim jeweiligen Label liegen.

Hier wird es komplizierter: Die 1967 gegründete britische Rockband – Collins kam 1970 hinzu – hat 15 Alben veröffentlicht. Die Rechte und Peter Gabriel zustehenden Anteile sowie die anderer ehemaliger Bandmitglieder sind übrigens explizit nicht Teil des Deals. Er verließ die Band 1975. Phil Collins übernahm in der Folge auch den Gesangspart und kommt zudem auf acht Solo-Werke, Banks auf sechs. Rutherford hat zwei Solo-Alben und neun mit der Band Mike + the Mechanics veröffentlicht.

Die Rechte an den Aufnahmen von Collins’ Solo-Werken lagen in Teilen den Angaben bei Spotify zufolge im Rahmen eines Lizenzvertrags zumindest bis dato bei Warner Music. Jene von Mike + the Mechanics hält demnach wiederum die Musiksparte des Bertelsmann-Konzerns, BMG. Eine Sprecherin bestätigte auf F.A.Z.-Anfrage, dass der Katalog von Mike + the Mechanics an BMG lizensiert sei. Auch die zwei neuen Alben aus 2017 und 2019 seien über BMG erschienen und an der Konstellation ändere sich nach Auffassung des Unternehmens auch nichts. Wie lange andere Verträge, etwas jene von Warner mit Collins, noch laufen oder ob sie ausgelaufen sind, war zunächst nicht bekannt.

Kursierende Preise sind mit Vorsicht zu genießen

Von Concord wurde, wie es bei Katalogdeals die Regel ist, kein Preis für die Katalogübernahme genannt. Das „Wall Street Journal“ berichtet allerdings unter Verweis auf mit den Vereinbarungen vertraute Personen auf eine Summe von mehr als 300 Millionen Dollar. Zuvor hatten unter anderem Bruce Springsteen, Bob Dylan, Neil Young, aber auch David Guetta, Stevie Nicks oder Sting Rechtepakete verkauft. Erst am Mittwoch hatte das schwedische Unternehmen Pophouse 75 Prozent der Autorenrechte sowie an den Aufnahmen von Star-DJ Avicii übernommen. Springsteens Deal mit Sony Music und im Falle der Autorenrechte zusätzlich mit Eldridge Industries gilt mit einem Preis von 500 bis 550 Millionen Dollar als der bislang größte Katalogverkauf eines einzelnen Künstler.

Das Trio auf Abschiedstour im März in Berlin.


Das Trio auf Abschiedstour im März in Berlin.
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Bild: dpa

Allerdings sind solche Zahlen mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. Oft werden unterschiedliche Rechtepakete veräußert, was Vergleiche erschwert. Zudem wird in der Regel neben dem tatsächlichen Preis auch nichts über etwaige Klauseln bekannt. „Manchmal werden Kataloge zwar für einen bestimmten Preis verkauft, doch die Parteien vereinbaren vielleicht an weiteres Wachstum gekoppelte Optionen oder andere Klauseln“, sagte Barry Massarsky, einer der führenden Bewerter von Katalogen, im Rahmen von Übernahmen im Februar im Gespräch mit der F.A.Z. Beispielsweise könne der Käufer vielleicht nach einer festgelegten Zeit den Partner für die Administration des Katalogs wechseln „und mit einem günstigeren Anbieter einen höheren Anteil der Einspielsumme behalten“.

Concord auch im Rennen um Pink Floyd

Die lange Zeit niedrigen Zinsen und das stetige Wachstum der Musikindustrie maßgeblich befeuert durch den Streaming-Boom und weitere digitale Vermarktungsmöglichkeiten haben zuletzt auch diverse große Namen aus der Finanzinstitute (wieder) auf den Plan gerufen. KKR, Blackstone, Blackrock, Apollo Global Management und weitere haben in Musikrechte investiert. Angesichts der steigenden Zinsen und der ökonomisch unsicheren Lage dürfte das Preisniveau mittlerweile gesunken sein. Der Reiz, den stetig fließende Einnahmen aus der allen voran digitalen Vermarktung von Musik auf Käufer ausüben, ist aber weiterhin intakt. Zumal sich der Musikstreaming-Bereich bislang vergleichsweise krisenfest zeigt.

Im Zuge des jüngsten Booms und der sehr hohen Bewertungen hatte auch der Mehrheitseigner von Concord Music, der Pensionsfonds des US-Bundesstaates Michigan, vor zwei Jahren begonnen, den Markt zu sondieren, um einen möglichen Verkauf des Musikunternehmens auszuloten. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge lehnten die Verantwortlichen letztlich ein Angebot in Höhe von mehr als fünf Milliarden Dollar ab. Seitdem ist Concord selbst wieder auf der Käuferseite zu finden. Erst im September übernahm das Unternehmen einen Teil des Katalogs des Labels Hitco Entertainment. Zuvor hatte Concord etwa im August 2020 die Autorenrechte der Band Imagine Dragons gekauft und später für rund 400 Millionen Dollar einen großen Katalog mit Autorenrechten an 145.000 Werken von Downtown Music übernommen – darunter Songs, die von Stars wie Adele, David Bowie oder Ray Charles aufgenommen wurden. Branchenmedien zufolge gehört Concord nun auch zu den Parteien, die um ein begehrtes Rechtepaket von Pink Floyd wetteifern.

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