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#Gescheiterte Chipfabrik sieht für Indien nicht gut aus

Das Thema besitzt Sprengkraft, nicht weil der Bruch des Elektronik-Zulieferers Foxconn mit seinem indischen Partner Vedanta überraschend kommt. Sondern weil bei der Scheidung vieles auf ein schlechtes Umfeld hindeutet. Das tut Indiens Regierungsmannschaft auch deshalb weh, weil sich das Gemeinschaftsunternehmen im Wert von 20 Milliarden Dollar zum Bau von Halbleitern in Gujarat, dem Heimatstaat von Ministerpräsident Narendra Modi, ansiedeln wollte. Dessen Regierung pumpt Milliarden Dollar Steuergelder in die Subvention von Technologieunternehmen. Sie sollen einen Wissenstransfer gewährleisten, aber auch Millionen dringend benötigter Arbeitsplätze schaffen.

Foxconn erklärt in der Trennungserklärung brav, man besitze gute Kontakte in die Regierung. Zugleich sagen die Taiwaner aber auch, was alle sagen, die sich in Indien auskennen – eine Investition dort brauche sehr viel Zeit. Die Kurzformel lautet: Wer vor Jahrzehnten kam, bleiben durfte und konnte, verdient heute meist sehr gutes Geld. Bis dahin aber heißt es für die meisten, zu leiden.

Für Unternehmen weiterhin schwieriges Terrain

Deutsche Geschäftsleute kritisieren in Umfragen weiterhin Bestechlichkeit in der heute schon viertgrößten Volkswirtschaft der Welt und deren wuchernde Bürokratie. Sie passen nicht zum extrem hohen Selbstbewusstsein, das die Modi-Regierung mit einem Trommelfeuer vollmundiger Ankündigungen zur Schau stellt. Dass die Wirklichkeit meist hinterherhinkt, hat auch die Europäische Union erfahren müssen: Schon 17 Jahre verhandelt sie mit Neu Delhi über den Freihandel.

Für Unternehmen ist Indien weiterhin schwieriges Terrain. Natürlich darf niemand das bevölkerungsreichste Land der Welt und seine Kaufkraft außer Acht lassen. Die Regierung hat ein Förderprogramm losgetreten, eine Reihe von Reformen angestoßen. Vor allem aber ist Indien zu einem unverzichtbaren Partner der Industrieländer im Ringen mit China geworden. Diese vielleicht einmalige geopolitische Chance muss Modi nutzen, indem er das Umfeld für Investoren tiefgreifend verbessert, statt vor allem zu subventionieren. Und mit Südostasien hat Indien einen rasch heranwachsenden Konkurrenten unter den Investitionsstandorten. Der Fall Foxconn zeigt, dass Manager zwar Süßholz raspeln, aber nüchtern entscheiden.

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