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#Nicht jede Rotznase muss gleich zuhause bleiben

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Nicht jede Rotznase muss gleich zuhause bleiben

Lange war nicht klar, ob nicht auch Kindertagesstätten, Horte und Kindergärten die Ansteckung mit Sars-CoV-2 befeuern könnten, weshalb sie im Frühjahr wie die Schulen vorsorglich geschlossen wurden. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Kitas und Horte eine so geringe Rolle im Infektionsgeschehen spielen, dass sie mit Sicherheit zu den Einrichtungen gehören, die als letzte geschlossen würden, wenn es wieder zu einem Lockdown käme.

Heike Schmoll

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat an insgesamt 56.890 Kindertagesstätten, Horten etc. nur 79 Infektionsausbrüche mit insgesamt 381 Covid-19-Fällen von der letzten Februarwoche bis einschließlich September registriert. 27 Prozent der Betroffenen war zwischen null und fünf Jahre alt, neun Prozent waren zwischen sechs und vierzehn Jahre alt und 64 Prozent waren 15 Jahre und älter (Horte). In den vergangenen fünf Wochen wurden je Woche sechs Ausbrüche von allen Kitas in Deutschland übermittelt. Nur Anfang September gab es eine Woche mit zehn Ausbrüchen.

Praxistipps für den Alltag

Die Zahl der Schließungen von Kitas liegt bei unter ein Prozent. Die Anzahl der Verdachtsfälle liegt selbstverständlich höher. „Das bedeutet, dass die präventive Schließung von Kitas und Horten derzeit nicht angezeigt ist“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Freitag in Berlin. „Kindertagesbetreuung ist systemrelevant, nicht nur für die Kinder und ihre Eltern, sondern auch für die Wirtschaft“.

Die Online-Flatrate: F+


Aus der Corona-Kita-Studie, die gemeinsam vom Bundesfamilienministerium und vom Gesundheitsministerium finanziert wird, geht darüber hinaus hervor, dass in den meisten Fällen eine komplette Schließung der Einrichtung vermieden werden konnte. Das innerhalb der Studie aufgebaute Register zeigt, dass knapp 90 Prozent des Personals an Kitas eingesetzt werden kann. Über 12.000 Kitas berichten dort wöchentlich über ihren aktuellen Stand. Dadurch werden bundesweit Erfahrungen gebündelt und bewertet.

Aufbereitet werden die Daten vom Deutschen Jugendinstitut und dem RKI. „Wir zählen nicht nur Infektions- und Verdachtsfälle, sondern betrachten den gesamten Kontext, in dem Kita stattfindet“, sagte Giffey. Es geht also darum, wie der Alltag konkret gestaltet wird, welche Maßnahmen möglicherweise Infektionen begünstigen oder verhindern. Auch bei den Hygienevorschriften gebe es gute Ideen. Seit Freitag gibt es Praxistipps für die Aufrechterhaltung des Kita-Betriebs, die sich im Internet abrufen lassen. Dabei geht es auch um den Umgang mit Erkältungssymptomen bei Kindergartenkindern. Nicht jede Rotznase müsse deshalb gleich zuhause bleiben, meinte Giffey.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht keine Hinweise darauf, dass Kinder das Virus in die Familien tragen. Bei Ausbrüchen seien es in der Regel Erwachsene, die Infektionen in die Einrichtungen getragen hätten. „Wir sehen eine unterdurchschnittliche Zahl bei den Null- bis Fünfjährigen, sie machen etwa sechs Prozent der Bevölkerung aus, aber nur drei Prozent der Infektionen“, sagte Spahn. „Es läuft sehr gut“, sagte der Gesundheitsminister und das sei inzwischen nicht nur ein Erfahrungswissen, sondern durch die Corona-Kita-Studie belegt. Sie soll bis Ende Dezember 2021 fortgesetzt werden, um eine breite Datengrundlage für künftige politische Entscheidungen zu haben.

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