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#Gladbacher Ärger entlädt sich am Schiedsrichter

Gladbacher Ärger entlädt sich am Schiedsrichter

Der Weg von Marco Rose nach dem Abpfiff führte direkt in den Mittelkreis. Der Fußballtrainer von Borussia Mönchengladbach hatte Redebedarf. Und so steuerte er nach der 2:3-Niederlage seiner Mannschaft gegen Inter Mailand in der Champions League auf Schiedsrichter Danny Makkelie zu. Energisch redete Rose auf den Niederländer und seine Assistenten ein. Doch das half selbstredend beim feststehenden Ergebnis nun auch nicht mehr weiter, außer, um den eigenen Frust ein wenig abzulassen. Und so stampften Rose und seine Spieler danach angefressen in die Kabine.

Tobias Rabe

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Vor allem die Vorkommnisse in der 83. Minute hatten den Ärger der Gladbacher verursacht, aber nicht nur. In der Schlussphase hatte die Borussia zum vermeintlichen 3:3 durch Alassane Plea, der auch schon die beiden anerkannten Gladbacher Tore zuvor (45.+1 und 75.) erzielt hatte, getroffen. Doch der Jubel endete, nachdem Makkelie seine Beratungen mit den Video-Assistenten hinter sich hatte. Dort erkannten sie, dass Breel Embolo beim Schuss von Plea mit dem linken Bein ganz knapp im Abseits stand. Der Schweizer wich dem Schuss aus, doch die Unparteiischen sahen den Schweizer strafbar im Blickfeld von Torwart Samir Handanovič. Dadurch erklärten sie das Tor für irregulär.

„Ich glaube, dass die Abseitsposition bei Breel nicht so ist, dass er den Torwart behindert oder im Sichtfeld zwischen Ball und Tor steht. Dann ist es egal, ob er über den Ball springt und man kann das Tor geben“, sagte Rose bei DAZN. Ihm ging es aber nicht alleine um diese Szene bei seiner Kritik am Schiedsrichter. „Ich glaube, dass vor dem 1:2 ein Foulspiel an Thuram vorlag, da waren drei Spieler an ihm dran. Heute sind einige Entscheidungen, die 50-zu-50 waren, gegen uns gelaufen.“ Und so stand am Ende ein bitteres 2:3, weil Matteo Darmian (17.) und Romelu Lukaku (64./73.) für Inter trafen.

Christoph Kramer haderte ebenfalls mit dem nicht anerkannten Ausgleich. „Mit einer Gladbach-Brille sage ich, dass der Torwart den Ball sieht und er so oder so reingegangen wäre“, sagte er, gab aber auch zu: „Wenn das Ding auf der anderen Seite fällt, bin ich wahrscheinlich der erste, der reklamiert. Das ist ein Zentimeter gewesen, aber unfassbar schade. Es ist keine klare Fehlentscheidung, aber es gibt noch das ‚im Zweifel für den Stürmer‘, dann hätte man das Tor auch mal geben können.“ Das tat der Niederländer Makellie nicht und die Borussia muss weiter um den Einzug ins Achtelfinale bangen.

Mit einem Heimsieg wäre das Ticket für die K.o.-Runde sicher gewesen. Nun ist in der engen Gruppe vor der letzten Partie bei Real Madrid am kommenden Mittwoch noch alles offen. Ein Unentschieden reicht Gladbach (bisher acht Punkte), um vor den Spaniern (sieben) und Inter (fünf) zu bleiben und weiterzukommen. Die Mailänder treffen parallel auf Schachtar Donezk (sieben). Falls diese Partie remis endet, könnte sich Gladbach in Madrid sogar eine Niederlage leisten, um das Achtelfinale zu erreichen. Als Rose auf die Gruppenkonstellation blickte, hatte er den ersten Frust verarbeitet: „Alle Teams können noch weiterkommen. Fußballherz, was willst du mehr“, sagte der Trainer.

Bei den Spielern schlug die Stimmungslage nach der Niederlage schnell in Trotz um. „Es ist einfach wahnsinnig bitter“, sagte Florian Neuhaus. „Wir haben uns gut reingekämpft nach dem Gegentreffer. Wir haben dann auch die Kontrolle über das Spiel und gehen verdient mit einem 1:1 in die Halbzeit. Wir wollten auf jeden Fall aufs zweite Tor spielen, Inter trifft dann aber doppelt. Wir haben noch ein Spiel, da werden wir noch einmal alles raushauen. Dann machen wir es eben gegen Real Madrid fest.“ So sah es letztlich auch Rose: „Jetzt müssen wir das Ding halt in Madrid klarmachen.“

Doch das wird alles andere als einfach. Die Königlichen sind angeschlagen, haben es aber mit einem Heimsieg in der eigenen Hand. Trainer Zinedine Zidane wurde nach dem 0:2 bei Schachtar Donezk hart kritisiert. „Ich werde nicht zurücktreten, ganz und gar nicht. Wir werden weitermachen“, sagte der Franzose. „Wir müssen die Situation durchstehen, denn es ist eine Pechsträhne, und es ist wahr, dass unsere Ergebnisse nicht gut sind.“ Bei 24 Teilnahmen an der Champions League kam Real bisher immer ins Achtelfinale. „Aufgrund der Situation in der Gruppe haben wir keine andere Wahl, als zu versuchen, das letzte Spiel zu gewinnen“, sagte Reals deutscher Nationalspieler Toni Kroos.

Das wollen selbstredend auch die Gladbacher. Dazu sollten die nicht wieder drei Gegentore kassieren und Mängel offenbaren. Beim ersten Tor hatte Darmian zu viel Platz, sein Schuss aus spitzem Winkel rauschte Torwart Yan Sommer durch die Beine. Bei den Treffern von „Büffel“ Lukaku ließ sich Dennis Zakaria erst wegschieben, dann war der kräftige Belgier plötzlich nach einer Finte von Sturmpartner Alexis Sanchez ganz frei alleine vor dem Tor. „Wenn wir gegen Mailand gewinnen wollen, benötigen wir eine Top-Leistung“, sagte Kramer. „Unsere war nicht schlecht, aber auch nicht top.“

Auf welches Personal in der Abwehr Rose in Madrid zurückgreifen kann, ist unklar. Linksverteidiger Ramy Bensebaini hatte vor zehn Tagen einen positiven Corona-Test. Innenverteidiger Nico Elvedi laboriert an einer Muskelverletzung. Gegen Inter spielte für ihn Tony Jantschke, der nur eine Hälfte durchhielt. „Tony hatte ein dickes Knie. Er musste raus, weil er verletzt war“, sagte Rose. Und was hatte der Trainer, der schon für deinen Protest während der Partie die Gelbe Karte gesehen hatte, nun eigentlich in seinem Ärger zu Makellie gesagt? „Ich habe dem Schiedsrichter in den Emotionen des Spiels frohe Weihnachten gewünscht“, sagte er. Und konnte wieder ein wenig schmunzeln.

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